RUW Report 101

43 RU W Report — 12/2020 BESAMUNG Rotbunt und Weiß-Blaue Belgier gleich auf Der Anteil Besamungen mit Holsteinsperma ist um weitere zwei Prozentpunkte auf 68,7 % der Gesamtbe- samungen, davon 50,2 % Schwarzbunt (Vorjahr 54,0 %) und 18,5 % Rotbunt (Vorjahr 16,8 %), gesunken. Hingegen sind Besamungen mit Sperma von Weiß-Blauen Belgiern inzwischen auf 17,6 % (Vorjahr 16,8 %) gestiegen. Nach- dem im Vorjahr bereits mehr WBB-Besamungen als Rotbuntbesamungen durchgeführt wurden, hat sich das Verhältnis wieder zugunsten von Rotbunt gewandelt. Diese Entwicklung hat aber zu Lasten der Schwarz- buntbesamungen stattgefunden. Es folgen Fleckvieh inkl. Fleisch-Fleckvieh mit ca. 5 %, Limousin mit 2,5 % und mit größerem Abstand in dieser Reihenfolge Braun- vieh, Piemonteser, Angus, Jersey, Charolais, Rotvieh/ Angler sowie über 20 weitere Rassen. Mit fast 11.000 Besamungen der synthetischen Fleischrasse INRA 95 wurde das Vorjahresergebnis um 3.000 Besamungen übertroffen. INRA 95 hat sich inzwischen als Alternative etabliert und die leichteren Geburten im Vergleich mit dem Einsatz von WBB haben sich in der Praxis ein- deutig bestätigt. Auf Basis Erstbesamungen (Abb. 1) ergibt sich ins- gesamt ein Rückgang von 6,5 %. Bei WBB, Fleckvieh und weiteren Rassen hat sich in der Summe wenig verändert. Verschiebungen hat es hier nur innerhalb dieses Blocks gegeben. Stärker verloren hat Fleisch-Fleckvieh wohin- gegen INRA 95 und vor allem Angus stärker eingesetzt wurden. Erfreulich ist, dass bei der Rasse Rotbunt ca. 2.000 Erstbesamungen mehr durchgeführt wurden und somit der Rückgang der letzten Jahre gestoppt werden konnte. Grundsätzlich gilt aber, dass mehr als doppelt so viele Gesamtbesamungen im Vergleich zur Anzahl Erstbesamungen mit Sperma von Fleischrassebullen und auch Fleckvieh durchgeführt werden. Trend geht zu Gesundheitsbullen Mit 82,1 % etabliert sich der Anteil Sperma von genomi- schen Jungbullen bei den Holsteins sicher über der Acht- ziger-Marke. Über zehn Jahre nach der Einführung der ge- nomischen Zuchtwertschätzung und der Etablierung der weiblichen Lernstichprobe mit zusätzlichen Merkmalen im Gesundheitsbereich ist dieses züchterische Werkzeug etabliert und aus der effizienten Milchproduktion nicht mehr wegzudenken. Bei genauerer Analyse fällt auch auf, dass stark eingesetzte Bullen wie CHARLSTON, GREEN- WICH und CONVERSE bei Schwarzbunt oder SOLITAIR P, STORMY und STERLING bei Rotbunt sehr hohe Ge- sundheitszuchtwerte aufweisen. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussion ist diese Entwicklung sehr zu begrüßen und sollte von uns allen noch mehr kommuniziert werden. HOTSPOT P und SOLITAIR P waren die Renner Im dritten Einsatzjahr hat es HOTSPOT P mit fast 19.000 Gesamtbesamungen endlich geschafft, die Spitzenposition zu erobern. Fighter hatte im Vorjahr die Poleposition und liegt ca. 2.000 Besamungen dahinter. In den Top 10 Schwarzbunt findet sich mit Ferrari auf Platz 7 ein Dauerbrenner als höchster töchtergeprüfter Bulle. In den Top 20 sind es noch vier weitere Bullen mit Nachkommenzuchtwerten. Dabei sind auch die langjähri- gen Topseller BASICAL und EXPLIZIT. Unser Überflieger SOLITAIR P war mit fast 13.000 Besamungen der am stärksten eingesetzte Rotbuntbulle. Ihm folgt mit ca. 8.200 Besamungen Stuntman. Auffällig ist, dass in den Top 10 mit MODUL PP, BROKER PP, LASER PP und MO- MENT PP vier Doppel-P-Bullen vertreten sind. Bei den Fleischrassen ist der WBB-Bulle Harper mit über 31.000 Erstbesamungen nach Rassen Geschäftsjahr 2019/20 Fleckvieh und weitere Rassen 44.865 (-0,2 %) Schwarzbunt Rotbunt Weiß-Blaue Belgier Fleckvieh und weitere Rassen Gesamt: 354.299 (-6,5 %) Schwarzbunt 189.877 (-13,8 %) Weiß-Blaue Belgier 47.779 (-0,1 %) Rotbunt 71.964 (+2,8 %)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=