RUW Report 102
16 RUW Repor t — 05/2021 ZUCHT Herdentypisierung (KuhVision/HerdScan) erstmals geno- mische Zuchtwerte. Dieses Verfahren hat sich dermaßen in den Milchviehbetrieben etabliert, so dass wir hier an dieser Stelle nur noch das Zitat eines erfahrenen RUW- Herdentypisierers anbringen wollen: „Dass es immer noch Betriebe gibt, die dieses Werkzeug nicht nutzen, kann ich nicht verstehen.“ Exterieurbeurteilung im RUW-Gebiet Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden im RUW-Gebiet knapp 18.000 (s. Tab. 6) Linear-Beschreibungen durch- geführt zur Beurteilung der Exterieur-Eigenschaften von ca. 29 Jungbullen, die im GJ 2015/16 eingesetzt wur- den. Gut 80 % dieser Daten kommen mittlerweile von Jungkühen, die als Kalb genotypisiert wurden. Dadurch haben wir im Bereich Exterieur eine sehr schöne Ver- bindung von genomischen und phänotypischen Daten. Darüber hinaus wurden in 2019/20 erstmals zusätzlich Gewichtsdaten erfasst, und zwar von 2.700 zuvor linear beschriebenen jungen Kühen. Diese zusätzliche Daten- erfassung sind Vorarbeiten für zukünftige Zuchtwerte im Bereich Erhaltungsbedarf/Futtereffizienz. Diese Arbeit wird im laufenden Geschäftsjahr intensiviert durch die An- schaffung eigener, mobiler Waagen, mit denen auf einigen KuhVisions-Betrieben mit entsprechenden Treibe- und Fixierungsmöglichkeiten Erstkalbskühe gewogen werden. Neben knapp 18.000 Linearbeschreibungen (s. Tab. 6) wurden im RUW-Gebiet gut 54.000 Herdbucheinstufun- gen durchgeführt (s. Tab. 7). Diese klassische Zuchtarbeit erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit mit jährlich leichten Steigerungen. Nirgendwo in Deutschland werden so viele Tiere von Expertenaugen im Exterieur unter die Lupe genommen wie im RUW-Gebiet. Die Herdbuchein- stufung ist nach wie vor eine sehr günstige Möglichkeit der „Tierzusatzversicherung“, um im Schadenfall höhere Werte zu generieren.´ Tab. 7: Herdbucheinstufungen im GJ 2019/20 Region HB-Kühe Einstufungen Differenz zu Anteil Differenz zu (alle Rassen) 2018/19 bewertete Kühe 2018/19 Westfalen 146.668 18.395 + 1.717 12,5 % + 1,3% Nordrhein 118.135 25.458 - 2.469 21,5 % - 1,6% Rh.-Pf./Saarl. 53.330 10.418 + 2.072 19,5 % + 4,3% Gesamt 318.133 54.271 + 1.352 17,1 % + 0,8% Tab. 6: Lineare Nachzuchtbewertung im GJ 2019/20 Rasse Region Anzahl Milchtyp Körper Fundament Euter Gesamt Schwarzbunt Westfalen 6.631 81,63 82,24 80,40 81,48 81,37 Nordrhein 5.368 82,10 82,58 81,03 81,53 81,70 Rh.-Pf./Saarl. 2.725 81,95 82,26 80,71 81,81 81,62 Gesamt 14.724 81,86 82,37 80,69 81,56 81,54 Rotbunt Westfalen 1.963 81,6 82,21 80,71 81,51 81,49 Nordrhein 629 82,28 82,61 81,02 81,46 81,71 Rh.-Pf./Saarl. 546 81,95 81,94 81,09 81,60 81,56 Gesamt 3.138 81,80 82,24 80,84 81,51 81,55 Alle Nachzuchtbewertungen 17.862 81,85 82,35 80,71 81,55 81,54 Differenz zu 2018/2019 -489 +0,10 +0,03 +0,04 +0,06 +0,05 „Wir nutzen HerdScan, um möglichst schnell einen gro- ßen Zuchtfortschritt in unserer Herde zu erreichen. Denn durch die früh zur Verfügung stehenden Zuchtwerte ist es uns möglich, zeitnah zu selektieren und besser anzu- paaren. Dadurch haben sich die Nutzungsdauer und die Leistung unserer Tiere merklich verbessert.“ Ronja Gütges, Viersen Roxy (v. Braxton) war im GJ 2019/20 eine der wenigen Kühe, die bereits nach dem 2. Kalb mit EX-90 bewer tet wurden. Auf dem Foto ist sie als Färse zu sehen, nachdem sie bei der RUW-Färsenschau 2019 in Krefeld zum Grand Champion gekür t wurde. Bes.: Bernd Lohmann, Hückeswagen
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