RUW Report 102

39 RUW Repor t — 05/2021 REPORTAGE Effiziente Herde Gut 90 % der Flächen sind reines Dauergrünland, wel- ches 5- bis 6-mal im Jahr gemäht wird. „Wichtig sind für uns die ersten beiden Schnitte, diese müssen sitzen und 7 MJ Energie liefern“, so der junge Landwirt. Auf der geringen Ackerfläche wird ausschließlich Mais angebaut. Die Kühe bekommen eine Ration aus 22 kg Grassilage (1. und 2. Schnitt) 10 kg Pressschnitzel, 7 kg Mais, 5 kg Biertreber, 2 kg Rapsschrot und 0,8 kg Stroh. Über den Roboter werden den älteren Kühen noch 5 kg und den Erst- laktierenden 4 kg Milchleistungs- futter verabreicht. Da Sebastians Bruder als Fütterungsberater bei der Tierarztpraxis LandVet arbeitet, macht dieser auch die Rationsberechnung. Sebastian Bützler ist stolz auf seine Herdenleistung. Seit Jahren liegt die bei Arla in Pronsfeld abgelieferte Milchmenge zwischen 11.800 und 11.900 kg je Kuh und Jahr, dies bei durchschnittlich 4,05 % Fett und 3,42 % Eiweiß. Bei der Lebensleistung kommen Bützlers Kühe auf 45.000 kg und die Lebenstagesleistung liegt bei 20,5 kg. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Grundfutterleistung von 7.000 kg. Neben drei Jerseys, die alle Nachfahren eines Hoch- zeitsgeschenks sind, besteht die Milchviehherde zu 90 Prozent aus schwarzbunten Holsteins. Ein paar wenige Rotbunte sind darunter, aber die Fellfarbe ist nicht ent- scheidend, viel wichtiger ist, dass die Tiere in die Herde passen. Besamt wird fast ausschließlich mit Holstein. Bei der Bullenauswahl wird auf Leistung und Melkbar- keit geachtet, zudem soll der Bulle ein ausgeglichenes Vererbungsprofil aufweisen, denn das Zuchtziel ist eine homogene Herde. Auf Empfehlung des Zuchtberaters Andreas Ramminger hat die Bützler GbR schon sehr früh mit HerdScan begonnen. Obwohl es möglich wäre, be- reits bei den jungen Kälbern zu selektieren, werden alle weiblichen Tiere aufgezogen. „Die Jungviehaufzucht lohnt sich für uns, wir haben Wiesen, die wir aufgrund der Steillage nicht mähen können und der 3. bis 6. Schnitt muss auch noch verwertet werden“, so Sebas- tian Bützler. Jährlich werden ca. 30 Jungtiere über Günther Bormanns von der RUW ab Hof vermarktet. Während die tragenden Rinder im Sommer ausschließlich auf der Weide sind, haben die Trockensteher und Jungrinder diese optional zur Verfügung. Die Wirtschaftlichkeit steht im Vordergrund Der heute 38-jährige Sebastian hat nach Schule und landwirtschaftlicher Lehre im Jahr 2004 seine Ausbildung „Wichtig sind für uns die ersten beiden Schnitte, diese müssen sitzen und 7 MJ Energie liefern.“ Tom, Sebastian, Ramona und Moritz Bützler (v. l.)

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