RUW Report 102
49 RUW Repor t — 05/2021 BESAMUNG die Fruchtblase als Hohlraummit Flüssigkeit dargestellt werden. Damit kann der Zeitpunkt der Trächtigkeitsdiagnose gegenüber der rektalen, manuellen Palpation deutlich (7- 14 Tage) vorverlegt werden. Außerdem ist die Genauigkeit der Aussage höher, da durch die Darstellung des embry- onalen Herzschlages auch ein Beweis für eine lebende Frucht erbracht wird. Durch Veränderungen am Embryo oder der Embryonalflüssigkeit können aber auch Anzei- chen für einen embryonalen Fruchttod erkannt werden. Daher ist die frühe Ultraschalluntersuchung der rektal, manuellen Palpation überlegen und stellt die Methode der Wahl dar. Vor allem in Betrieben mit einer hohen Re- sorptionsrate kann eine zweite Untersuchung in einem späteren Trächtigkeitsstadium durchgeführt werden, bis die Ursache des embryonalen Fruchttods geklärt ist. Die Möglichkeit der sicheren Diagnose von Zwillings- trächtigkeiten ist nur mit dem Ultraschallgerät möglich (Abb. 1). Die Ultraschalluntersuchung ermöglicht dem Land- wirt eine entsprechende Behandlung und Betreuung der Kuh in der Transitphase. Weiterhin besteht prinzipiell die Möglichkeit, ab dem zweiten Trächtigkeitsmonat das Ge- schlecht des Kalbes zu bestimmen (Abb. 2). 2. Gebärmutter- und Eierstocksdiagnostik Die Untersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke auf krankhafte (pathologische) Zustände bilden einen weiteren Schwerpunkt von Fruchtbarkeitsprogrammen. Auch hier bietet die Ultraschalluntersuchung Vorteile in der Diagnosesicherheit. Im Rahmen von Puerperal- kontrollen kann ab dem 21. Tag nach der Kalbung die Rückbildung der Gebärmutter überprüft werden. Auch geringgradige Gebärmutterentzündungen (Endometritis) können so mit dem Ultraschallgerät festgestellt werden. Die frühzeitige Behandlung krankhafter Zustände ist die Voraussetzung für bessere Konzeptionsraten in der Be- Durch die Ultraschalluntersuchung mit der Sonde, wie hier vom Tierarzt Tristan Meschede durchgeführ t, ist eine deutlich frühere Feststellung der Trächtigkeit möglich. Abb. 1: Zwillingsträchtigkeit nach 38 Tagen. Abb. 2: Geschlechterbestimmung beim weiblichen Embryo nach 55 Tagen. Abb. 3: Aufnahme einer Follikelzyste Abb. 4: Aufnahme eines Gelbkörpers (ca. 3 cm) Zwei Fruchthüllen 1. Embryo 2. Embryo Zwillingsträchtigkeit 38 Tage Fruchtwasser weiblicher Genitalhöcker Fruchthülle Embryo 55 Tage große Eierstockzyste 5,5 cm gekammert Gelbkörper ca. 3 cm
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