RUW Report 102
59 RUW Repor t — 05/2021 BESAMUNG nicht gegenseitig berühren. Dadurch wird gewährleistet, dass die jeweilige Umgebungstemperatur beim anschlie- ßenden Abkühl- und Einfrierprozess gleichmäßig in die Paillette und letztlich in die Spermien, eindringen kann. Abhängig vom jeweiligen Verdünner, wird das abge- füllte Sperma entweder für 4 oder 24 Stunden bei 5°C in der Kühlzelle gelagert. Diese Zeit dient der Äquilibrierung (Anpassung) mit dem Verdünner. Die Nähr- und Schutzstoffe werden wirksam. Gleich- zeitig wird den Spermien durch das Gefrierschutzmittel Glycerin Wasser entzogen. So wird verhindert, dass es beim Tiefgefrieren zur für die empfindlichen Strukturen der Zellen schädigenden Eiskristallbildung kommt. Der eigentliche Produktionsprozess endet mit der Tiefgefrierung. Die bei 5°C vorgekühlten Spermadosen werden auf den Rampen in die Gefriermaschine bei der gleichen Temperatur eingesetzt. Es können mehrere Tau- send Portionen in einem Durchlauf tiefgefroren werden. Durch das Einblasen und Verwirbeln von Stickstoffdampf, entsprechend einer definierten Temperaturkurve, wird die Einfrierkammer innerhalb von ca. 10 Minuten von +5°C auf -140°C abgekühlt. Dadurch kommen alle bio- logischen Prozesse in den Spermien zum Erliegen und unter Einhaltung der Temperatur von -196°C im flüssigen Stickstoff, sind die TG -Portionen nahezu unbegrenzt lagerfähig. Von jeder eingefrorenen Charge werden drei Portionen für die abschließende Auftau- bzw. Qualitätskontrolle, die ein oder zwei Tage nach der Produktion erfolgt, zurück- gestellt. Die jeweils drei Portionen werden wie bei der künstlichen Besamung auch bei 38,5 °C aufgetaut und gepoolt (vermischt). Nach 30 und 120 Minuten wird dann mit einem CASA-System (Computer assistierte Samen + Wir gewährleisten, dass sich nach dem Auftauen mind. 20 Mio. Spermien in einer Paillette befinden. Angelika Geuking legt die abgefüllten Por tionen auf Rampen. Im Kühlraum erfolgt die Äquilibrierung bei 5 ° C.
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