RUW Report 103
35 RU W Report — 09/2021 REPORTAGE am Fuhrpark auf dem Hof. Denn auch Junior Simon war mit schwerem Gerät und Freunden helfend im Einsatz, wie so viele unzählige Landwirte, die bedingungslos und spontan Enormes geleistet haben. Durch und durch Familienbetrieb Die Familien Lamberty aus Pantenburg und Borsch im Nachbardorf Eckfeld arbeiteten bereits viele Jahre zu- sammen. Es war nur logisch, 2008 eine GbR zu gründen, zumal feststand, dass Christoph Lamberty und seine Frau Sandra (geb. Borsch) den Betrieb gemeinsam fortfüh- ren werden. Auf der Betriebsstätte in Pantenburg stehen heute 500 Mastschweine überwiegend auf Stroh. Eine Besonderheit, wo manch große Mäster drüber lächeln würde. Aber der umfangreiche Getreideanbau bringt jede Menge Stroh und die 500 Mastschweine werden an Laden- metzger in der Region für die Region vermarktet. Einen Katzensprung entfernt in Eckfeld haben die 115 Milch- kühe mit Nachzucht ihr Zuhause. Im Winter sind weitere 80 Stück Jungvieh in einem Pachtstall untergebracht. Tierwohl steht ganz hoch im Kurs „Ich freue mich, wenn es den Tieren gut geht“, so Chris- toph Lamberty, der sehr wohl weiß, dass die politischen und gesellschaftlichen Ansprüche an die Tierhalter immer höher werden. Die Holsteinkühe stehen im planbefestigten Boxenlaufstall mit reichlich Stroheinstreu und die weib- liche Nachzucht steht in einem großzügigen Laufstall mit Stroh eingestreutem Liegebereich. Die Laufflächen werden zweimal täglich mit dem Radlader abgeschoben. Alle sechs bis acht Wochen kommt der Klauenpfleger, der eine fest definierte Gruppe schneidet und im Bedarfs- fall behandelt. Die tragenden Rinder und Trockensteher weiden im Sommer auf 20 ha Hangflächen. Nach der Geburt in den großzügigen Strohboxen geht es für die Kälber in den überdachten Iglu-Bereich. Dieser ist so angelegt, dass einige Boxen immer leer stehen, so bleibt genügend Zeit zur Reinigung und Desinfektion. Anschließend geht es in Großraumiglus und nach dem Abtränken in den Jungvieh-Bereich. Die Entwicklung in allen Stufen der Aufzucht ist enorm. So erreichen die Rinder mit 13 bis 14 Monaten ein Gewicht, dass mit der Besamung gestartet werden kann. Warum KuhVision? Ja, die Lambertys sind ein Familienbetrieb durch und durch. Drei Generationen arbeiten Hand in Hand mitein- ander und so bringt jeder immer wieder neue Ideen ein. Junior Simon (18 Jahre) hat den beachtlichen Fuhrpark fest imGriff. Fast alle Arbeiten werden in Eigenregie durch- „Wir Landwir- te müssen die Bevölkerung mitnehmen, damit sie unser Handeln und unsere Arbeit verstehen.“ Simon, Johannes und Christoph sind zufrieden mit der Entwicklung der Jungrinder und überzeugt davon, dass die genomische Selektion weitere Fortschritte bringen wird.
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