RUW Report 103

56 RU W Report — 09/2021 SERIE Das Angebot der RUW In Zeiten von Genomics hat sich der ET-Bereich in der Rinder Union West verändert. Noch präzisere, schnellere und systematischere Arbeit mit den Spen- dertieren wird verlangt. Das Ergebnis: Zwei Standorte, die sich strikt nur mit der Gewinnung von Embryonen aus den wertvollsten Tieren der RUW befassen. Zum einen das Donoren Hotel in Vreden und zum anderen die ET-Station in Fließem. Mit einer bestmöglichen Versorgung versuchen wir, maximale Ergebnisse zu erzielen. Dabei zählt der Kom- fort des Tieres, die optimale Fütterung und Betreuung zu unseren Stärken. Darüber hinaus versuchen wir, in unseren Stationen tierangepasste Programme einzuset- zen, sodass auch die „Problem-Spenderinnen“ erfolgreich in die Zucht eingebunden werden können. Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist der richtige Zeit- punkt im Zyklusstadium für den Embryotransfer wichtig. Mit Hilfe des elektronischen Brunsterkennungssystems Heatime sind wir in der Lage, den optimalen Zeitpunkt im Zyklus zu finden, um die Superovulationsprogramme zu starten und kontinuierlich die Zyklen unserer Betreuungs- tiere zu überwachen. Nur durch systematische Kontrolle und Analyse kann man Fehler vermeiden, wie auch die Erfolgsquoten steigern. Als sehr vorteilhaft im Rinderzuchtbereich erweist sich der Einsatz der IVP (In Vitro Produktion), mit der man erst OPU (Ovum Pick Up) und danach IVF (in vitro Fertilisation) durchführen kann. Das In Vitro-Verfahren wird bei uns abwechselnd mit konventionellem Embryo- transfer eingesetzt, sodass wir oftmals noch intensiver unsere Donoren nutzen können. Nicht zu unterschätzen ist dabei, dass man die Methode der IVF auch in den ersten Monaten einer Trächtigkeit durchführen kann. Zusätzlich zum stationären Angebot führen wir am- bulanten Embryotransfer durch. Der Prozentsatz der Hofspülungen ist im Vergleich zu den Spülungen in der Station dominierend. System mit vielen Einflussfaktoren Embryotransfer ist ein System, mit vielschichtigen Faktoren, die Einfluss auf die Erfolgsquote nehmen: Mit Blick auf das Spendertier + Umweltfaktoren mit einer betrieblichen Einwirkung auf das Fruchtbarkeitsmanagement, die Haltungsform und den hohen Einfluss der Fütterung. + Gynäkologische und konditionelle Situation der Do- noren. + Die genetische Prädisposition des Spenders. + Der richtige Zeitpunkt des Zyklus zu Beginn der Be- handlung. + Das passende Superovulationsprogramm. Mit Blick auf die Embryonen + Entwicklungsstadium und Qualität des Embryos Embryonen werden unter dem Mikroskop gesucht. In vitro Produktion IVP OPU - Ovum Pick Up IVF - In-Vitro-Fertilisation Absaugen von Eizellen aus dem Eierstock. Ein Verfahren, bei dem aus Eizellen und Spermien unter Laborbedingungen transfertaugliche Embryonen entstehen. Entwicklungsstadium Abfolge Stufe 1 Unbefruchtet 2 Zwei bis 12 Zellen 3 Frühe Morula 4 Morula 5 Beginnende Blastozyste 6 Blastozyste 7 Expandierte Blastozyten 8 Geschlüpfte Blastozyste Die aus der Gebärmutter ausgespülte Flüssigkeit wird f iltriert und auf die Petrischalen verteilt.

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