RUW Report 95

Vermarktung RUW REPORT 32 | Nr. 95 1/2019 entwickelt sich das Geschäft so erfreulich, wie im abgelaufenen Geschäftsjahr. „AB-STALL-VERMARKTUNG“ MIT POSITIVEM PREISTREND Die „Ab-Stall-Vermarktung“ entwickelte sich weiterhin robust. Leichte Rückgän- ge innerhalb des eigenen Zuchtgebietes, konnten durch Verkäufe in andere Regi- onen Deutschlands nahezu ausgeglichen werden. Mit 9.610 vermittelten Tieren, was dem Vorjahreswert bis auf wenige Tiere entspricht, und einem Gesamtumsatz von 9,7 Mio. Euro, eine Steigerung um 3,7 %, unterstrich die „Ab-Stall-Vermarktung“ wieder einmal ihren Stellenwert und ih- ren Anteil an der Gesamtvermarktung. Die nicht mehr vorhandenen Einschrän- kungen aufgrund eines unterschiedlichen BHV1-Status erleichtern die tägliche Arbeit bei der Zuchtrindervermittlung deutlich. Hier gilt es den erreichten hohen Veteri- närstatus zu erhalten, damit der Verkauf so einfach und effizient wie möglich abgewi- ckelt werden kann. AUKTIONSVERMARKTUNG UNTER DRUCK Entgegen der stabilen und erfreulichen Entwicklung der Export- und Ab-Stallver- marktung war das Auktionsgeschäft von mehr oder weniger starken Rückgängen gekennzeichnet. Mit 4.960 versteigerten Tieren und einem Umsatz von 7,7 Mio. Euro reduzierte sich das Ergebnis im Auk- tionsgeschäft um über 10 %. Erfreulich hervorzuheben ist auch hier wieder die insgesamt positive Entwicklung der Durch- schnittspreise pro Tier, die sich für die men- genmäßig stärkste Teilkategorie der Rinder im abgelaufenen Jahr nochmals deutlich erhöhten. Auch hier zeigte sich wieder die eingangs benannte Unruhe in der Vermark- tung. Jede noch so kleine Änderung der Rahmenbedingungen sorgte für Schwan- kungen am Rindermarkt. Umso erfreulich, dass unsere treuen Stammkunden aus dem europäischen Ausland uns regelmäßig an- lässlich der Zuchtviehauktionen besuchten und in Kombination mit der recht stabi- len heimischen Nachfrage für geräumte Märkte und ordentliche Preise sorgten. Dass die Auktion der richtige Weg für die Vermarktung von qualitativ hochwertigen Färsen ist und bleibt, zeigte sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr immer wieder. Nur bei passender Anzahl und Qualität der aufgetriebenen Verkaufstiere kann die Auk- tionsvermarktung ihrer wichtigen Funktion als Preisbarometer auch zukünftig nach- kommen. NUTZVIEHVERMARKTUNG MIT STABILEM ERGEBNIS Die Nutzviehvermarktung zeigte im ab- gelaufenen Geschäftsjahr einen sehr sta- bilen Verlauf im Vergleich zum Vorjahr. Mit 26.187 verkauften Tieren wurde das Vorjahresergebnis nahezu eingestellt. Auch der mo- netäre Umsatz bewegte sich mit gut 5,8 Mio. Euro fast exakt auf Vorjahresni- veau und stellte somit den zweithöchsten Wert in die- ser Sparte dar. Auf den Nutzviehauktionen wurden mit 6.566 Tieren gut 2 % weniger umge- setzt. Bei leicht angestiege- nen Durchschnittspreisen pro Tier wurde mit einem Umsatz von gut 2,9 Mio. Euro das Vorjahresergebnis allerdings fast wieder er- reicht. Es zeigte sich auch in diesem Jahr wieder, dass die Nutzviehauktionen eine hervorragende Plattform für die Vermarktung von fleischbetonten und somit gut für die Mast geeigne- ten Kreuzungstieren sind, die von den heimischen Mästern gut nachgefragt werden. In der Ab-Stall-Vermarktung im Nutzvieh- sektor wurde die Punktlandung bei der Tierstückzahl nur um Haaresbreite verfehlt. Mit 19.621 gehandelten Tieren, die zu über 98 % aus der Kategorie der sogenannten Montagskälber stammten, wurden exakt zwei Tiere weniger umgesetzt als ein Jahr zuvor. Der monetäre Umsatz stieg leicht an und betrug 2,87 Mio. Euro. BUCHSTABENKRANKHEITEN NICHT AUS DEM FOKUS VERLIEREN Auch wenn das gesamte RUW-Gebiet nun als BHV1-freie Region gelistet ist, die Ein- tragsquellen für eine Reinfektion sind wei- terhin vorhanden. Alle Betriebe die von ei- ner Neuinfektion betroffen waren, können hierüber ein Klagelied singen. Es heißt also weiterhin wachsam zu bleiben, alle Un- tersuchungsintervalle einzuhalten und die möglichen Eintragsquellen durch Vorsor- gemaßnahmen im eigenen Betrieb zu mi- nimieren. Genauso gilt es, die Verbreitung des BVD-Virus durch konsequentes Han- deln beim Auftreten von Virämikern wei- ter zu reduzieren, um nur zwei der vielen Krankheiten namentlich zu benennen. Klemens Oechtering

RkJQdWJsaXNoZXIy MjMxMzg=