RUW Report 97

42 RUW Report — 09/2019 Seit über 30 Jahren ist Herbert Bonifas Stammbesamer beim Betrieb Merz, der seine Kompetenz und Beratung sehr schätzt. Färsen aus Merz-Stall werden bei den Zuchtviehauktionen der RUW regelmäßig zu hohen Preisen versteigert. Diese REVIVAL P-Tochter wird für 1.800 € nach Belgien verkauft. (Foto: Heinrich Schulte) Mit gesextem Sperma die Vermarktung steigern Nur wenige Betriebe schaffen es, bei der Kuhzahl der Merz-Herde ohne jegliche Zukäufe jährlich über 30 Zucht- tiere über die Auktion zu verkaufen. Wie ist das möglich? Robert Merz lacht und erklärt: „Natürlich gehört ein Quäntchen Glück dazu, doch ganz wichtig ist: Man muss Freude an Milchkühen haben.“ Jedes Kalb ist für ihn wich- tig und hat einen hohen Stellenwert. Sein geschultes Auge und seine Leidenschaft für seine Holsteins sind mit Si- cherheit ein Schlüssel zum Erfolg. Ein weiteres Zauberwort heißt „gesextes Sperma“! „Für uns war die Möglichkeit, gesextes Sperma einzu- setzen, die Errungenschaft der letzten Jahre schlechthin“, zeigt sich Robert Merz begeistert. Alle Rinder werden mit gesextem Sperma besamt und das am liebsten mit rotbunten hornlosen Bullen. Und da alle Verkaufsrinder abgekalbt zur Auktion gehen, ist wiederum reichlich weib- liche Nachzucht vorhanden. Ganz besonders schätzen die Gebrüder Merz den großen Vorteil, den weibliche Kälber bei Färsen bringen. Fast alle Jungkühe kalben ohne jegliche Hilfe und starten einwandfrei in die erste Lakta- tion. „Die Auktionsvermarktung ist für uns ein guter und wichtiger Betriebszweig. Dafür ist es not- wendig, dass die jungen Färsen ohne Probleme in ihre Laktation starten. Neben den Euter- und Fundamentmerkmalen, wird daher besonders auf die Melkbarkeit geachtet. Denn Färsen mit Ansagen wegen geringer Melkbarkeit lassen sich einfach nicht verkaufen“, wissen die Gebrüder Merz nur zu gut. Beide kommen zu der Erkenntnis, dass sich die GVO-freie Fütterung im Milch- preis nicht ausreichend nieder- schlägt. Dennoch sind sie diesen Schritt gegangen, denn auf den Märkten lassen sich Tiere ohne den Vermerk „GVO-frei“ fast nicht verkaufen. „Auch die Blau- zungen-Impfung war für uns schnell selbstverständlich, um weiter gut vermarkten zu können“, konstatiert Eduard Merz. Froh sind beide über den einwandfrei funktionieren- den Auktionsservice, den sie gerne in Anspruch nehmen. „Die neue Auktionshalle in Fließem mit der reibungslosen Versteigerung freilaufender Rinder im Ring, ist eine tolle Sache und eine positive Errun- genschaft unserer Genossenschaft“, loben beide Züchter die Investition im Vermarktungszentrum in Fließem. Dass es bei den Gebrüdern Merz rund läuft, bestätigt die Tatsache, dass in den letzten 12 Monaten 32 Rinder für durchschnittlich knapp 1.700 € und 10 Deckbullen für rund 1.600 € unter den Hammer kamen. Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für Milchkühe läuft es in Bauler bei den Gebrüdern Merz rund. Und: Es geht auch anders und sehr erfolgreich. Gerd Grebener „Für uns war die Möglichkeit gesextes Sperma einzusetzen, die Errungenschaft der letzten Jahre schlechthin.“ REPORTAGE

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