RUW Report 97
60 RUW Report — 09/2019 BESAMUNG Fangfressgitter – jederzeit in jedem Stall Im Vergleich zu einer Selektions- box können Fangfressgitter jederzeit in jede Stallanlage integriert werden. Gab es bei der ersten Generation von Fangfressgittern noch einige Nach- teile zu beklagen, z. B. konnte es zu Fehlfixierungen und im schlimmsten Fall zu Erstickungen bei den Tieren kommen, so sind die Probleme bei der neuesten Generation von Fang- fressgittern, den sogenannten Sicher- heits-Fangfressgittern, alle durch technische Neuerungen eliminiert worden. Doch Vorsicht, die alten Fangfressgitter mit all den bekannten Nachteilen bietet der Handel immer noch an! Fangfressgitter eignen sich für alle Stallanlagen, in die aufgrund Platzmangels keine Selektionsbox eingerichtet werden kann. Doch auch in Stallanlagen mit Selektionsbereich machen Fangfressgitter durchaus Sinn. So musste in den letzten Jahren immer öfter bedingt durch Krankheiten wie die Blauzungenkrankheit oder das Schmallenberg Virus Blutproben von der ganzen Herde oder auch Bestandsimpfungen durchgeführt werden. Hier kommen Selektionsbereiche an ihre Grenzen, da sie sich eher für die Behandlung von Einzeltieren und Klein- gruppen eignen. Der Einsatz eines Fangfressgitters kann Bestandsbehandlungen hingegen erheblich erleichtern. Fazit Wer Rinder hält, muss zwangsläufig Rinder behandeln oder behandeln lassen. Dafür muss der Tierhalter geeig- nete Selektions- und Fixiereinrichtungen einrichten. Das senkt nachweislich die Unfallgefahr für alle Personen und reduziert die Stressbelastung in der Tierhaltung. Die Mitarbeiter der SVLFG helfen Ihnen dabei gerne bei der Planung von Selektionsbereichen und der Aus- wahl geeigneter Fixiereinrichtungen. Unter www.svlfg.de finden Sie anschau- liches Informationsmaterial zum Thema und die Kontaktdaten Ihres Ansprech- partners vor Ort. Gerd Grebener / Benedikt Rodens, SVLFG Verletzungen – nicht nötig Immer wieder fehlen Fixiermöglichkeiten wie Fang- fressgitter, Schlupfgitter, um überhaupt in die Boxen hinein zu kommen, und eine Separation ist lange nicht überall vorhanden. Dies birgt ein sehr hohes Risiko, denn ohne eine Fixierung ist jede Behandlung und Besamung mit einem enorm hohen Verletzungsrisiko verbunden. Häufig kommt es leider auch dadurch zu Unfällen, dass andere freilaufende Tiere aus der Herde/Box Besamungstech- nikeraber auch Tierärzte als betriebsfremde Person an- greifen. Das darf nicht sein! Wir appellieren daher dringend, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Ansprechpartner der SVLFG und der RUW beraten Sie gerne. Für jeden Stall gibt es geeignete Fixiereinrichtungen. Auch Bügel zwischen den Kühen sind optimal für eine stress- und gefahrenfreie Besamung. … Und sie nehmen noch nicht mal einen Fressplatz weg.
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