RUW Report 97
64 RUW Report — 09/2019 BESAMUNG Film ab! Neues Video zum Beruf des Tierzuchttechniker Ein Job mit Zukunft INTERVIEW Carola Lux schätzt die gute Zusammenarbeit mit „ihren“ Betrieben. Der Beruf des TZT bedeutet für mich eine gute und praxis- nahe Möglichkeit, mich auf mein Studium als Tierärztin vorzubereiten. Wie wichtig findest du es, dass der Beruf des TZT mittels eines Filmes, in dem du mitwirkst, beworben wird? Ich finde es wichtig, dass gezeigt wird, worum es bei diesem Beruf wirklich geht. Viele Leute sind belustigt, wenn ich ihnen erzähle, was ich beruflich mache, weil ihnen die Vorstellung hinter dem Begriff „Tierzuchttech- niker“ fehlt. In dem Filmwird den Leuten vermittelt, wie abwechslungs- und verantwortungsreich der Beruf in Wirklichkeit ist. Wie bist du auf diesen Beruf gekommen? Eigentlich durch Zufall. Ich habe 2014 mein Abitur gemacht und mein Berufswunsch ist es schon immer gewesen, Tierärztin zu werden. Durch den hohen NC muss ich allerdings mit längeren Wartezeiten rechnen. Um diese sinnvoll zu nutzen, machte ich zunächst eine Ausbildung zur Landwirtin und absolvierte dann meine Prüfung zur Agrarbetriebswirtin. Leider bekam ich auch dann noch keinen Studienplatz und überlegte lange, was ich nun machen sollte, bis ich auf eine Stellen- ausschreibung der RUW in der Bauernzeitung stieß. Was macht dir an deinem Beruf Freude? Die Arbeit mit dem Vieh hat mir schon immer Freude bereitet. Vor Allem gefällt mir, dass diese Tätigkeit be- züglich meines Berufswunsches in die richtige Richtung geht. Außerdem kann ich viel praktische Erfahrung sam- meln, was mir später sicherlich zugutekommt. Freude macht es mir natürlich auch, wenn die Kühe, die ich besamt habe, auch tragend werden und ich merke, wie zufrieden die Leute mit meiner Arbeit sind. Wie reagiert dein Umfeld auf deinem Beruf? Viele sind erstaunt und wissen nicht, dass es so etwas überhaupt gibt. Natürlich wird dann auch immer nachgehakt, wie das Ganze genau funktioniert. Worin siehst du in deinem Job die Verantwortung? Für die Landwirte ist es wichtig, ihre Tiere tragend zu bekommen. Die Verantwortung liegt hier u.a. bei uns, den Tierzuchttechnikern. Dazu spielen viele Faktoren eine Rolle, ob eine Kuh tragend wird oder nicht. Eben auch die Fähigkeit und Gewissenhaftigkeit des TZT. Spielt es eine Rolle, ob man als Mann oder als Frau diesen Job ausübt? Nein. Die Fähigkeiten und die Technik sind das Ent- scheidende! Wie wurdest du zu Beginn deiner Tätigkeit als Frau auf den Betrieben empfangen? Für viele war es etwas Neues, dass eine Frau be- samen kommt, da sonst eigentlich die Männerquote in diesem Beruf überwiegt. Häufig machte sich eine gewisse Skepsis bemerkbar, ob ich das überhaupt kann. Diese anfänglichen Zweifel verflogen jedoch schnell, als die ersten von mir besamten Tiere tragend untersucht worden waren. Was ist deiner Meinung nach wichtig, um deinen Job gut zu machen und was kannst du neuen Kollegen mit auf den Weg geben? Zum einen ist natürlich die Begeisterung für Rinder wichtig. Außerdem sollte man sich auch für die anatomi- schen und physiologischen Hintergründe interessieren, was die Fruchtbarkeit bzw. den Geschlechtszyklus der Kuh betrifft. Zum anderen finde ich es wichtig, gewissenhaft zu arbeiten. So als wären es die eigenen Tiere. Dabei sollte man sich ständig selbst hinterfragen und bei Unklarhei- ten auch mal bei Kollegen nachhaken oder eine zweite Meinung einholen. Nur so kann man dazulernen.
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