RUW Report 98
43 RUW Report — 02/2020 REPORTAGE Fürs das RUW-Zuchtprogramm interessan- te Kühe werden gezielt angepaart und gespült. Hier wählt RUW-Sire Analyst Willi Flaßkamp gemeinsammit Marcel Biermann die passen- den Bullen (HULK P, BASIS PP, SOLITAIR P, Best Benz) aus. Hornlos ist interessant, denn zum einen sind die Tiere ohne Hörner mehr nachgefragt und zum anderen entfällt das Enthornen. Die gewonnenen Embryonen wer- den in der eigenen Herde eingesetzt, denn Marcel mag es nicht, wenn die Tiere nicht auf dem Hof sind. Einzige Ausnahme ist der- zeit die Semino-Tochter Emily (gRZG 160). Sie wird im Rahmen des RUW-Top-Donoren- programms intensiv genutzt und steht daher nicht an der Betriebsstätte. Mit dem Jungrind wurde zuvor schon IVF gemacht. Ihre Sonic- Halbschwester ist mit einem gRZG von 155 ebenfalls züchterisch interessant. Neben den eigenen Embryonen werden in der Herde auch über die RUW bezogene Importembryonen eingesetzt. Hierbei wird auf gute Kuhfamilien und hohe Einstufungen geachtet. Eine davon ist die sieben Monate alte RUW Skyline, eine Merryguy-Tochter mit einem gRZG von 162, die ebenso wie der RUW-Vererber BRAVENESS aus der Kuhfamilie von Wesswood-HC Rudy Missy EX-92 stammt. Das zumin- dest optisch auffälligste Tier in der Herde ist die einzige Rotbunte, eine MISSION P RDC-Tochter mit gRZG 152. Bis 2015 haben die Biermanns auch regelmäßig Schau- en beschickt. Von der Kreistierschau über die Färsenschau in Krefeld und RUW-Schau in Hamm bis hin zur DHV-Schau (jetzt German Dairy Show). Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen geht es jetzt nur noch zur Kreistierschau nach Reiste. „Wenn ich zwei Tage mit einer Kuh unterwegs bin, vernachlässige ich die anderen 119“, so der Züchter, der weiter erklärt, dass ihm das Schaugeschehen mittler- weile zu professionell ist. Mit einer einfach geschorenen Kuh kommt man da nicht weit. Das neue Konzept der RUWregional + findet der Züchter daher sehr gut. Liane Krauter Die Shep-Tochter Evelyn ist die Mutter von Emily und ihrer Sonic-Halbschwester. Fahrt ins Sauerland Schon auf der Autofahrt nach Eslohe konnte man den ersten Eindruck vom Sauerland bekommen. Eine hügelige Landschaft mit viel Wald, dazwischen vom ersten Schnee überzuckerte Wiesen und Flusstäler, in denen sich der Nebel festgesetzt hat. Doch die Idylle trügt, zum einen ist es hier ein Eldorado für Wildschweine, die sich in den wenigen Maisflächen pudelwohl fühlen und auch gerne mal die eine oder andere Wiese umpflügen. Auf der anderen Seite gibt es hier sehr viele Weihnachtsbaum- Plantagen. Auch wenn diese zur vor- weihnachtlichen Stimmung passen, so drücken sie doch die Pachtpreise für die Milchviehhalter in die Höhe. Elly Geverink + Pläne für die Zukunft: lieber optimieren als wachsen. Blick in den neuen Kuhstall
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