RUW Report 99

20 RUW Report — 05/2020 ZUCHT Workshops zum Thema Herdentypisierung: HerdScan ImMärz letzten Jahres waren auf vier RUW-Betrieben die Herdentypisierung das Thema, also die genomische Typisierung aller weiblichen Tiere im Bestand und die praktische Anwendung der aus der Typisierung resultie- renden Informationen. Diese Workshops waren extrem gut besucht und wir konnten anhand der typisierten Kühe zeigen, wie gut das, was im Stall passiert, mit dem überein- stimmt, was an demselben Tier in Form von genomischen Zuchtwerten bereits als Kalb vorausgesagt wurde. Und hierbei ging es keinesfalls nur um die Milchleistung – ja auch da funktioniert es prima –, sondern es ging auch und vor allem um die oben erwähnten „neuen“ Gesund- heitsmerkmale. Zum Beispiel das frühe Ausfindigmachen der Expertinnen für Flocken oder der Dauerkundinnen im Klauenstand und das – man kann es nur wiederholen – bereits als junges Kalb im Alter von zwei bis vier Wochen, wenn nämlich die ersten genomischen Zuchtwerte vor- liegen. Mittlerweile sind aus diesen Gründen über 500 Betriebe im RUW-Gebiet vom Management-Werkzeug RUWHerdScan überzeugt. Wir sind wiederum davon überzeugt, dass ein präzises wirtschaftliches Arbeiten Auf großes Interesse stoßen die vier HerdScan-Workshops. Am lebenden Tier werden die überzeugenden Vorteile der Herdentypisierung nachvollziehbar durch unseren Zuchtberater erläutert. in einem Milchviehbetrieb ohne dieses Werkzeug kaum möglich ist. Sollten Sie noch kein HerdScan-Betrieb sein, dann freuen Sie sich darüber, bei der einen oder anderen Gelegenheit von unseren Außendienstmitarbeitern darauf angesprochen zu werden. Einführung der „Weiblichen Lernstichprobe“ Parallel mit der erstmaligen Veröffentlichung der Ge- sundheitszuchtwerte im April 2019 dienten dieselben Kühe, die die Gesundheitsdaten geliefert haben, dazu, die genomische Lernstichprobe, die zur Ermittlung von genomischen Zuchtwerten junger Kälber dient, zu er- weitern. Damit besteht die genomische Lernstichprobe, die neun Jahre lang ausschließlich aus töchtergeprüf- ten Bullen bestand, nun zusätzlich auch aus typisierten und eigenleistungsgeprüften Kühen (Eigenleistung aus Milchleistung, Zellzahlen, Exterieur und Gesundheit), und zwar über 100.000 – auch das ist ein Verdienst der Kuh- Visions-Betriebe. Verdienst deshalb, weil diese Methode der Zuchtwertschätzung – eben die Berücksichtigung typisierter Kühe mit Eigenleistung als Vergleichsmaß- stab – die genomischen Zuchtwerte noch sicherer macht.

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