Erfolgreicher Start nach Coronapause

Allgemeine NewsAuktionsberichte

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    Diese Spitzenfärse (Kat.-Nr. 161) ließ kaum noch Wünsche offen: Ein Spitzeneuter mit schöner Textur und einem herausragenden Hintereuter. Beste Fundamente und eine klasse Einsatzleistung von 36 kg Milch. Alles zusammen Argumente genug für einen spanischen Käufer, den Spitzenpreis von 2.700 € in diese schaufertige Arino-Red-Tochter aus der Zucht der Köster KG zu investieren.
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    Aus der Zucht von Karl-Heinz Eickhoff aus Oelde stammte diese körper- und euterstarke Lambda-Tochter (Kat.-Nr. 137). Zum Steigpreis von 2.400 € wechselte diese Spitzenfärse in einen spanischen Züchterstall.
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    Mit dieser erstklassigen Kollektion von schwarzbunten Spitzenfärsen war Thomas Langenberg aus Bocholt erfolgreich. Von links: Eine SHOT P-Tochter (Kat.-Nr. 103), die für 2.200 € nach Belgien verkauft wurde, eine Gymnast-Tochter (Kat.-Nr. 125), die für 2.000 € in den Kreis Kleve wechselte und eine BORN P-Tochter, die für 2.100 € im Zuschlag ebenfalls nach Belgien verladen wurde. Fotos: Klemens Oechtering

Die erste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm nach der coronabedingten Auktionspause wurde von allen mit Spannung erwartet. Am 09. Juni 2020 standen wieder gut 170 Holsteinzuchttiere der verschiedenen Kategorien zum Verkauf. Dabei waren natürlich die üblichen Hygienemaßnahmen der Corona-Schutzverordnung zu beachten. Doch wie im sonstigen Alltag zeigten sich alle Teilnehmer der Auktion geübt in der Einhaltung der Abstandsregeln, der Mund-Nase-Schutz wurde wie selbstverständlich getragen und die Erfassung der Kontaktdaten war für alle eine mittlerweile bekannte Notwendigkeit. Die neu eingeführte Nutzung von Bieternummern spielte sich rasch ein und sorgte für eine weitere Minimierung von potentiellen Personenkontakten. Und so entwickelte sich unter diesen besonderen Umständen ein über alle Tierkategorien hinweg zügiger Marktverlauf, bei dem sich deutlich zeigte, dass alle, sowohl Verkäufer als auch Käufer, froh waren, wieder an einer Zuchtrinderversteigerung teilnehmen zu können.

Es bleibt dabei: Hornlos-Genetik ist gefragt

Es waren insgesamt 38 Deckbullen, die nach der vorangegangenen Verbandsanerkennung im Auktionsring zum Verkauf präsentiert wurden. Und es zeigte sich eine gute Nachfrage nach den durchweg korrekt entwickelten Bullen, so dass sich der Durchschnittspreis bei ordentlichen 1.483 € einpendelte. Wie so oft waren es wieder die Hornlos-Bullen, die für die Spitzenpreise sorgten, und das war auch beim Junimarkt wieder der Fall. Er machte seinen Namen zum Programm: Der natürlich hornlose Santorius-Sohn „Sieger“ aus dem Bestand von Antonius Richter aus Salzkotten setzte sich mit dem Steigpreis von 2.400 € an die Spitze am Deckbullenmarkt. Er wird zukünftig in Mecklenburg-Vorpommern zum Deckeinsatz kommen. Den gleichen Reiseweg schlug ein reinerbig hornloser Marsden P-Sohn aus dem Angebot von Norbert Havelt aus Warendorf ein. Der Steigpreis kletterte bis auf 2.200 € für diesen langgestreckten und sehr harmonischen Bullen, der sich auf glasklaren Fundamenten bewegte. Ebenfalls 2.200 € erzielte die WW Milch Sissmann GbR aus Waltrop für einen hornlosen Spark Red-Sohn, gezogen aus eine MISSION P-Mutter, der in den Kreis Warendorf verkauft wurde. Für 1.900 € und 1.800 € folgten ein El Toro-Sohn aus der Zucht von Dirk Baumeister, der im heimischen Kreis Gütersloh verbleibt und ein wiederum hornloser Jim P-Red-Sohn aus der Zucht von Ludger Kuhlage aus Warendorf, der in die Städteregion Aachen verkauft wurde. Der teuerste schwarzbunte Bulle war ein Casino-Sohn aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt, der mit einem genomischen Zuchtwert von gRZG 147 beeindruckte und in den Hochsauerlandkreis wechselte.

Gute Qualität am Färsenmarkt

Das Angebot an frisch abgekalbten Färsen konnte von der Qualität in voller Breite überzeugen. Die Nachfrage war gleich von Beginn der Versteigerung an sehr rege; so war es nicht weiter verwunderlich, das regelmäßig Steigpreis von 1.900 €, 2.000 € und darüber erreicht wurden, am Ende hätte der Markt auch gut und gerne weitere Tiere aufgenommen. Topfärse des Auktionstages war eine schaufertig präsentierte Arino Red-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt. Sie wurde aus einer 88-Punkte MATISSE RED-Tochter gezogen und ließ kaum Wünsche an eine Spitzenfärse offen: Länge, Breite und ein klasse Typ, glasklare Fundamente und ein Spitzeneuter mit schöner Textur und letztlich auch eine klasse Einsatzleistung von 36 kg Milch. Den Zuschlag erhielt nach intensivem Bieterwettstreit ein Kunde aus Spanien. Der gleiche Käufer sicherte sich kurz zuvor eine euter- und körperstarke Lambda-Tochter aus dem Bestand von Karl-Heinz Eickhoff aus Oelde, für die der Steigpreis auf 2.400 € kletterte, bevor der Hammernschlag erfolgte. Zum gleichen Steigpreis wurde eine Power-Tochter aus der Zucht der Köster KG verkauft. Sie beeindruckte mit einer Leistung von 43 kg Milch und wurde einem belgischen Kunden zugeschlagen. Den Steigpreis von 2.200 € erzielten gleich drei Topfärsen, die allesamt mit knapp 40 kg Einsatzleistung und tadellosen Exterieurmerkmalen punkteten. Den Auftakt machte eine NUNTIUS-Tochter aus der Köster KG, die wie ihre schon erwähnte Stallgefährtin ebenfalls aus einer MATISSE RED-Tochter gezogen wurde. Sie wurde für einen spanischen Kunden verladen, ebenso wie eine O’Kalibur-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann aus Soest. Das Trio wurde durch eine SHOT P-Tochter aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt vervollständigt, die an einen belgischen Stammkunden verkauft wurde.

Zügiger Kälbermarkt

Der Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt bot mit 15 Tieren nur ein überschaubares Angebot. Die Nachfrage war durchweg zügig, so dass sich der Durchschnittspreis bei 660 € für die Jungrinder und 323 € für die Kälber einpendelte. Den Höchstpreis am Kälbermarkt erzielte eine hervorragend entwickelte Mogul-Tochter, gezogen aus einer langlebigen und leistungsstarken Shottle-Mutter, die von Andreas Pröbsting aus Everswinkel im Ring präsentiert wurde. Bis auf 740 € kletterten die Gebote, bevor sich der Hammer des Auktionators zum Zuschlag senkte. Aus der Zucht von Karl-Heinz Richwin aus Detmold stammte eine natürlich hornlose Han Solo P-Tochter, die für 460 € in den Ruhr-Lippe-Kreis wechselte. Für 440 € wurde eine Andy-Red Tochter aus der Zucht von Andreas Pröbsting nach Niedersachsen verkauft. Eine Present-Tochter aus der Zucht von Wilfried Schneider aus Unna und eine Fighter-Tochter aus dem Bestand von Alexander Drerup aus Steinfurt komplettierten das Spitzenfeld mit Preisen von 420 € bzw. 400 €.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 7. Juli 2020 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-266 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

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