Zur RUW-Zuchtviehauktion am 17. Juni 2020 in der Krefelder Niederrheinhalle kamen gut 120 Holsteins zum Verkauf. Der Besuch der Veranstaltung unter den nach wie vor gültigen Corona-Bedingungen war naturgemäß beinahe ausschließlich durch Interessenten an Remontierungsfärsen bestimmt, so dass die Halle reichlich Platz für den erforderlichen Abstand bot. Kaufinteressenten aus dem eigenen Zuchtgebiet und die bekannten überregionalen Kunden hatten genügend Nachfrage, um zu einem aus Sicht der Färsenvermarkter guten Tag beizutragen.
Bullen ohne deutliche Nachfrage
Bei der Herdbuchanerkennung der Bullen gingen 15 Jungbullen erfolgreich aus dem Ring. Die vorgestellten Bullen überzeugten in weiten Teilen durch eine überdurchschnittlich gute Entwicklung und gefielen auch durchaus aufgrund der guten Fundamente. Dass am Ende der Großteil der Bullen ohne Gebot den Ring verlassen musste, war schon enttäuschend. Lediglich fünf der Jungbullen erhielten zu mittleren 1.300 € ein Gebot. Dabei senkte sich bei bescheidenen 1.500 € Höchstpreis der Hammer für den Listenführer von Willibert Krapp, Hückelhoven. Diesen Pickford-Sohn aus einer hochbewährten Ferrari-Mutter sicherte sich ein Klever Züchter für seinen Bestand.
Qualität wie immer entscheidend für den Preis
Ganz anders startete und verlief die Auktion bei den abgekalbten Färsen. Hier war von Beginn an klar, dass gute Remontierungstiere auch auf passende Gebote treffen. Und dies hat dann bei teils doch ruhigem Verlauf zu einem geräumten Markt bei den Färsen geführt. Das Preisniveau stabilisierte sich in weiten Teilen um den mittleren Zuschlagspreis von 1.754 €. Natürlich gab es im Angebot eindeutige Spitzentiere, welche die 2000 €-Grenze erreichten und darüber hinaus anzogen, aber auch schwächere Tiere waren am Markt vertreten, die dann zu knappen Mindestgeboten abgegeben wurden. Alles in allem dürften beide Seiten der Marktvertreter zufrieden mit dem Verlauf die Heimreise angetreten haben. Bei den Top-Färsen setzte sich die Arino Red-Tochter von Markus Theunissen, Wipperfürth, an die Preisspitze. Ein belgischer Züchter entschied sich am Ende des Bietens für diese starke Exterieurfärse, die durch Länge, Tiefe und beste Fundamente im Ring glänzte. Die sehr gute Bewertung vor der Auktion spiegelte das Tier in allen Merkmalen deutlich wider. Der Hammer fiel dann beim Tageshöchstpreis von 2.300 €. Der gleiche belgische Kunde nimmt auch die Marker P-Tochter von Rainer Thoenes, Kalkar, für 2.100 € mit in seinen Bestand. Die junge Rad-Tochter aus einer Balu-Mutter ebenfalls aus dem Bestand Thoenes geht für 2.200 € in einen Klever Züchterstall. Bei den weiteren sehr starken Färsen, welche mit 2.100 € Zuschlag den Ring verließen, gehören eine Balu-Tochter von Peter van Bebber, Kalkar, und eine Arino Red aus dem Bestand von Markus Theunissen, Wipperfürth. Die 2.100 € erhalten Johannes Selders, Kerken, für seine Kreuzungsfärse und die Boßmann GbR, Weeze, für eine Apex P-Tochter. Die Sander GbR, Hünxe, war mit einer Epochal-Tochter erfolgreich bei diesem guten Zuschlagpreis. Erfreulich ist, dass neben den Kunden aus Belgien, den Niederlanden und Italien auch verstärkt heimische Kunden in diese Spitzenfärsen investiert haben.
Unter den Bullen, die die 2000 €-Grenze ebenfalls erreicht haben, gefallen insbesondere nach wie vor Vererber wie Balu, ganz besonders aber auch Present, von dem eine starke Gruppe aus dem Züchterstall Stegemann die Auktion positiv belebt hat.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 15. Juli 2020. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 26. Juni 2020 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 81899-14, per Fax 02151 81899-66 oder per E-Mail: aleuchten@ruweg.de entgegengenommen. Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.