Zuchtviehauktion mit knapper Nachfrage
Bei der August-Auktion der Rinder-Union West eG in Krefeld kam dem Auktionsgeschehen zugute, dass durch die Abkühlung in der Nacht zum Mittwoch die Temperaturen zwar sommerlich warm, aber doch bei weitem nicht so extrem wie in den Vortagen waren. Das Auktionsangebot war für die Jahreszeit angemessen – allein es fehlten die heimischen Käufer, die teils wegen der angespannten Futtersituation notwendige Remontierungszukäufe zurückstellten. Dennoch ist es gelungen, das Angebot der weiblichen Tiere bis auf wenige Ausnahmen komplett umzusetzen.
Neue Systeme laufen
Nachdem der Auftrieb bereits im Vormonat neu gestaltet war, stand diesmal die Waschstraße für die Färsen zur Verfügung. Arbeitssicherheit und Arbeitsablauf sind durch diese Installation nachhaltig verbessert worden. An 4 Waschstellen werden die Färsen gewaschen. Die gut vorbereitete Anlage bot ein sehr gutes Gesamtbild. Zügig waren die Färsen nach dem Waschen am Verkaufsstandplatz aufgestellt.
Ebenso konnte sich der neue Melkstand erstmalig im Praxistest bewähren. Auch hier funktionierte alles reibungslos, so dass die Vor- und Nacharbeit im Auktionsablauf deutlich besser läuft. Dem Auftrieb an Färsen setzen diese Systeme kein Limit nach oben.
Bullenmarkt bleibt angespannt
Im Auktionsverlauf startete der Markt mit den 17 herdbuchanerkannten Bullen, von denen 6 mangels Nachfrage im Überstand verblieben. Die 11 Zugeschlagenen brachten mit 1.491 € ein solides Ergebnis. Erfolgreich an diesem Tag war Volker Elsermann, Hamminkeln, der zunächst einen sehr starken Short Cut aus einer Snowflake-Mutter vorstellte. Dauerleistung bei Mutter und Großmutter mit enormen Inhaltsstoffen sowie das überragende Exterieur waren Basis für ein spannendes Bieten, das bei 2.100 € zugunsten eines Kunden aus dem Rhein-Sieg-Kreis endete. Mit 1.700 € verließ aus dem gleichen Zuchtbetrieb der jüngste Bulle der Auktion den Ring. Der Epic-Sohn bestach durch eine enorme Entwicklung, an der nichts auszusetzen war. Auch dieser Typbulle geht in einen Betrieb im Rhein-Sieg-Kreis. 1.800 € war der Zuschlag bei dem Feedback-Sohn aus dem Bestand von Rainer Thoenes, Kalkar. Die Anamur-Mutter besticht durch hohe Milchleistung und hat ebenso wie die weiteren Vorfahren sehr gute Werte für die Eiweiß-Vererbung. Dieser Bulle bleibt im Kreis Kleve.
Am Markt standen diesmal 2 Braunviehbullen im Angebot, die aus jeweils sehr tiefen Kuhfamilien stammen. Auch für diese Bullen fanden sich am insgesamt schwierigen Bullenmarkt Käufer, die für diese Bullen 1.600 € bzw. 1.500 € angelegt haben.
Allerbester Markt für Kunden
Am Färsenmarkt waren die Erwartungen sicherlich aufgrund der Vorinformationen aus den vergangenen Wochen und der aktuellen Marktbeobachtung nicht wirklich hoch. Umso erfreuter waren alle Verkäufer, dass am Markt genügend Nachfrage nach dem Angebot bestand. Die Preise gaben deutlich nach. Mit 1.504 € ist der mittlere Preis insbesondere aufgrund der sehr guten Qualität in der Breite sicherlich schon schwer zu verdauen. Aber am Ende entscheiden am Markt die bekannten Kräfte - die Nachfrageseite ist aktuell nun einmal etwas verhaltener. Volker Elsermann, Hamminkeln, stellte eine Vollschwester des Spitzenbullen im Ring vor. Auch diese Short Cut war wie der Vollbruder einfach überragend, und wenn es an diesem Tage auch schwierig war, Gebote in den Bereich von 2.000 € zu bekommen – diese Färse verließ erst bei 2.300 € den Ring und geht in einen Viersener Züchterstall. 2.000 € erreichten Willi Achten, Kempen, mit einer Basical-Tochter und Markus Windhausen, Nettetal, mit einer Explizit-Tochter. Die Basical geht nach Kleve und die Explizit wurde nach Wesel verladen. Beide abgekalbte Färsen bestachen durch ihre enorm starke Entwicklung im Körper und glänzten mit einem festen, drüsigen Euter. Trotz allerbester Qualität gingen diesmal viele Färsen nur zu Geboten zwischen 1.500 € und 1.800 € in neue Käuferställe.