288. Zuchtviehauktion

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Die Auktionen können weiter gehen.

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Qualitätsfärsen waren gefragt
Die 288. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 3. November 2020 in den Zentralhallen in Hamm war mit gut 220 Holsteinzuchttieren aus den verschiedenen Tierkategorien beschickt. Die vielen Fragen im Vorfeld, ob die Auktion in der Lockdown-Phase durchgeführt werden kann, wurden somit positiv beantwortet. Nur unter Beachtung des bestehenden Hygienemaßnahmen und der Registrierung der anwesenden Personen war eine Umsetzung wieder möglich. Sehr zur Freude der Verkäufer am Färsenmarkt, denn die Auktion verlief äußerst flott bei stark ansteigendem Preisniveau. Entgegen dieser Entwicklung war die Nachfrage am Deckbullenmarkt sehr verhalten, so dass sich der Durchschnittspreis reduzierte und einige Bullen mehr im Überstand verblieben. Einen ähnlichen Verlauf verzeichnete auch der Kälbermarkt.

SOLITAIR P-Sohn besetzt die Preisspitze
Am Deckbullenmarkt standen nach der morgendlichen Verbandsanerkennung insgesamt 41 Bullen zum Verkauf. Die Bullen zeigten sich im Großen und Ganzen mit guter Entwicklung und bewegten sich meist auf tadellosen Fundamenten. Dennoch war die Nachfrage sehr verhalten, so dass eine größere Anzahl im Überstand verblieb. Der Durchschnittspreis reduzierte sich im Vergleich zum Oktobermarkt auf 1.314 €. Den Höchstpreis am Bullenmarkt erzielte Thomas Blömer aus Heek mit einem natürlich hornlosen Sohn des beliebten RUW-Vererbers SOLITAIR P. Der Bulle selbst überzeugte neben der Hornlosigkeit mit einem gRZG von 149 und einem tadellosen Erscheinungsbild und geht über seine BAGNO-Mutter auf einen leistungs- und inhaltsstoffstarken Kuhstamm zurück. Ein Züchter aus dem Kreis Coesfeld sicherte sich den Zuschlag zum Gebot von 2.200 €. Für 1.900 € folgte ein Doppler-Sohn aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, der in den Kreis Neuss wechselte. Der Bulle beeindruckte mit allerbesten Fundamenteigenschaften, was bei seiner Großmutter, der erfolgreichen Europaschaukuh WR Diana Ex 92 auch nicht weiter verwunderte. Den preislich dritten Rang teilten sich gleich drei Bullen. Ein reinerbig hornloser Escobar-P-Sohn aus der Zucht von Dirk Baumeister aus Gütersloh präsentierte sich ohne Fehl und Tadel und wechselte zum Steigpreis von 1.800 € in einen Züchterstall in seinem Heimatkreis. Ein Tatoo-Sohn, gezogen aus einem sehr leistungsstarken Kuhstamm, aus dem Bestand von Bernhard de Baey wurde an einen Züchter im Kreis Neuss verkauft und ein Spark Red-Sohn aus der Zucht der Effing-Timmermann GbR aus Vreden überzeugte mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 151 und wird zukünftig im Rhein-Sieg-Kreis zum Einsatz kommen.

Qualität gut – Nachfrage sehr gut
Die Qualität der aufgetriebenen Färsen konnte in voller Breite überzeugen. Nur wenige Tiere entsprachen nicht den Vorstellungen der Käufer an eine moderne leistungsbereite Laufstallkuh, was von den Käufern dann auch mit preislichen Abstrichen bedacht wurde. Die Nachfrage übertraf das Angebot deutlich und führte zu einem sehr zügigen Auktionsverlauf, was zu großen Teilen auf die gute Auslandsnachfrage aus Italien, Belgien und den Niederlanden zurückzuführen war. Der Durchschnittspreis stieg gegenüber dem Vormonat deutlich an und betrug erfreuliche 1.762 € im Mittel. Spitzenfärse des Tages war die Power-Tochter Mondana aus dem Bestand von Agatha Weber aus Unna. Mondana wurde aus einer JULANDY-Mutter gezogen und als Jungrind ebenfalls über die Zuchtviehauktion in Hamm zugekauft. Eine Färse, die in allen Belangen zu beeindruckten wusste, insbesondere das drüsige Spitzeneuter stach sofort ins Auge. Ein belgischer Züchter bewies die größte Ausdauer beim Bieten und erhielt den Zuschlag mit dem Gebot von 2.800 €. Knapp dahinter platzierte sich die teuerste schwarzbunte Färse des Auktionstages, eine Montross-Tochter aus der Zucht von Achim Grötemeier aus Stemwede. Auch diese Topfärse präsentierte sich ganz hervorragend im Ring und beeindruckte mit den besten Anlagen für eine zukünftige erfolgreiche Schauteilnahme. Den Zuschlag sicherte sich nach einem intensiven Bieterwettstreit ein Züchter aus dem Kreis Steinfurt zum Steigpreis von 2.700 €. Es folgte eine körper- wie euterstarke EFFORT-Tochter aus der Zucht von Johann Ahlert aus Westerkappeln, die mit dem Hammerschlag bei 2.600 € in einen belgischen Züchterstall wechselte. Ebenfalls nach Belgien verkauft wurde eine Bonjour-Tochter aus der Zucht von Hartmut Landwehr aus Steinhagen, die zum Gebot von 2.500 € zugeschlagen wurde. Zum Steigpreis von 2.400 € folgten eine natürlich hornlose Abi Red-Tochter aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt und eine Loyola-P-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, die am Auktionsabend beide die Reise nach Belgien antraten. Zum gleichen Steigpreis wechselte eine Doorman-Tochter aus der Voss-Burbecke GbR aus Lennestadt in die benachbarten Niederlande.

Kleines Angebot am Kälbermarkt
Das Angebot von 22 Jungrindern und Zuchtkälbern war sehr überschaubar. Die Jungrinder erzielten im Mittel 350 € während sich der Durchschnittspreis am Zuchtkälbermarkt bei 229 € einpendelte. Die teuersten Zuchtkälber stammten allesamt aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt. Dreimal fiel der Hammer des Auktionators zum Gebot von 360 €. Im Einzelnen waren es eine SOLITAIR P-Tochter, eine RAFTING-Tochter und eine natürlich hornlose Armageddon-Tochter, die in einen neuen Züchterstall im Kreis Ruhr-Lippe verkauft wurden. Eine ebenfalls natürlich hornlose LUCKEY-PP-Tochter wechselte für 340 € in den Kreis Warendorf.


Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 1. Dezember 2020 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.


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