Die erste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm im neuen Geschäftsjahr fand am 12. Oktober 2021 statt. Mit knapp 230 aufgetriebenen Verkaufstieren in den verschiedenen Tierkategorien war wieder für jeden Käuferwunsch das Passende dabei. Insbesondere die Färsen zeigten sich leistungsbereit und mit durchweg korrektem Exterieur, was sich in einem zügigen Marktverlauf widerspiegelte. Neben Käufern aus dem heimischen Zuchtgebiet waren es hier vor allem die Großkunden aus Italien, die ihre Remontierungszukäufe erledigten und zum gelungen Geschäftsjahresauftakt in Hamm beitrugen. Am vorangegangenen Deckbullenmarkt war spürbar, dass die Maisernte und die Herbstbestellung noch in vollem Gange waren, was sich in einer verhaltenen Nachfrage niederschlug. Der abschließende Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt wurde bei ansprechender Tierqualität zügig geräumt.
Hornlosbullen wieder gefragt
Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen insgesamt 28 Deckbullen zum Verkauf. Aufgrund der noch laufenden Maisernte und Herbstbestellung blieb die Nachfrage etwas hinter dem Angebot zurück, so dass einige Bullen im Überstand verblieben und sich der Durchschnittspreis auf 1.413 € reduzierte. Den Höchstpreis am Bullenmarkt erzielte WIL Milisto, ein natürlich hornloser Mirand PP-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver. Gezogen aus einer mit 90 Punkten bewerteten Balisto-Mutter überzeugte auch WIL Milisto mit hervorragender Entwicklung und tadellosem Fundament. In Kombination mit hohen Leistungen und hohen Inhaltsstoffgehalten im Kuhstamm Gründe genug für einen Züchter aus dem Kreis Borken, sich diesen Bullen zum Steigpreis von 2.200 € zu sichern. Dicht auf folgte der natürlich hornlose BARMAN PP-Sohn LAN Bannon aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt, der wie der vorgenannte Bulle mit hohen Leistungen im Kuhstamm überzeugte und für 2.100 € ebenfalls in den Kreis Borken verkauft wurde. Den teuersten rotbunten Bullen des Auktionstages, einen SOLITAIR P-Sohn aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, sicherte sich ein niederländischer Züchter mit dem Gebot von 1.900 €. Seine Mutter ist die leistungsstarke und schauerfahrene NUGGET RDC-Tochter KOE Tira EX-90. Und auch der Bulle selbst überzeugte mit bester Entwicklung und einem hervorragenden Fundament. Für 1.800 € im Zuschlag wechselte ein hornloser HOTSPOT P-Sohn gezogen aus einer LABEL P-Tochter aus der Zucht von Franz-Josef Aussel aus Rheda-Wiedenbrück in eine Zuchtbetrieb im Kreis Lippe.
Färsenqualität überzeugte
Am Färsenmarkt wurden 169 leistungsbereite und im Exterieur durchweg überzeugende frisch abgekalbte Rinder zum Verkauf aufgetrieben und vollständig an neue Besitzer vermittelt. Nur einige wenige Tiere konnten die Vorstellung der Käufer nicht erfüllen und mussten preisliche Zugeständnisse hinnehmen. Für korrekte und leistungsbereite Remontierungsfärsen wurden hingegen schnell Gebote von 1.900 € und mehr erreicht, wodurch sich der Durchschnittpreis bei 1.755 € auf dem Vormonatsniveau einpendelte. Den Tageshöchstpreis der Auktion sicherte sich eine beeindruckende PLAYBOY-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt, die in allen Belangen überzeugte mit Einsatzleistung, glasklaren Fundamenten, einem Spitzeneuter und einem langlebigen, exterieur- und leistungsstarken Kuhstamm. Ein Züchter aus den benachbarten Niederlanden setzte sich mit dem Gebot von 2.400 € gegen die Konkurrenten im Bieterwettstreit durch. Preislich knapp dahinter platzierte sich die EL TORO-Tochter WIT Georgia aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, die sich körper- und euterstark im Auktionsring präsentierte und zum Steigpreis von 2.300 € an einen Kunden aus Norditalien verkauft wurde. Zum Steigpreis von 2.200 € folgten sieben weitere Spitzenfärsen. Darunter eine Bill-Tochter und eine Crown-Red-Tochter aus der Köster KG, die in Zuchtbetriebe in den Kreisen Warendorf und Coesfeld wechselten. Eine Attila-Tochter und eine Rad-Tochter aus der Zucht von Antonius Richter aus Salzkotten wurden in den Ennepe-Ruhr-Kreis und nach Italien verkauft. Ebenfalls auf die Reise nach Italien machte sich eine Salvatore-Tochter aus der Schulze-Zumloh GbR aus Warendorf. Frank Hötger aus Balve war mit einer Yoda-Tochter erfolgreich, die in den Hochsauerlandkreis wechselte, und Heinz-Josef Rudolphi aus Bad Lippspringe verkaufte eine Avicii-Tochter, die zukünftig im Kreis Steinfurt gemolken werden wird.
Jungrinder- und Kälbermarkt
Am Jungrinder- und Zuchtkälbermarkt kamen neun bzw. fünfzehn Tiere zum Verkauf, die in der ihrer Entwicklung und Exterieurqualität durchweg überzeugen konnten. Die Durchschnittspreise am Jungrindermarkt erhöhten sich auf 591 €, am Zuchtkälbermarkt auf 325 €. Die Höchstpreise am Jungrindermarkt sicherte sich Georg Ingenerf aus Xanten mit einer PRESENT-Tochter und einer HOTSPOT P-Tochter, die für 640 € bzw. 620 € in den Kreis Borken und in den Rhein-Sieg-Kreis verkauft wurden. Für je 620 € folgten eine Brewmaster- und eine Benz-Tochter aus der Zucht von Franz-Josef Lammert aus Beckum, die ebenfalls in den Rhein-Sieg-Kreis wechselten. Aus dem gleichen Bestand stammte das teuerste Zuchtkalb der Oktoberauktion, eine Gymnast-Enkelin, die für 480 € in den Ruhr-Lippe-Kreis verkauft wurde. Für 460 € folgte eine KENSINGTON-Tochter aus der Zucht von Christof Hardeling aus Legden, die sich ein Züchter aus dem Kreis Warendorf sicherte. Auf dem preislich dritten Rang folgte eine FIGHTER-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Georg Ingenerf aus Xanten, die ein niedersächsischer Käufer zum Preis von 400 € ersteigerte.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 2. November 2021 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.