Auktion unter Blauzungeneinfluss

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Die aktuell sehr dynamische Entwicklung der Blauzungensituation in Nordrhein-Westfalen hatte deutlichen Einfluss auf die 332. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG...

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    Den Tageshöchstpreis der Augustauktion sicherte sich Thomas Blömer aus Heek mit diesem harmonischen und in allen Belangen überzeugenden SPREAD P-Sohn (Kat.-Nr. 10). Der Bulle vererbt Hornlosigkeit in reinerbiger Form und verfügt über einen Zuchtwert von 142 gRZG. Bis auf 4.600 € schnellten die Gebote in die Höhe, bevor der Zuschlag für eine Züchter aus dem Kreis Wesel erteilt wurde.
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    Gleich die erste Färse am Färsenmarkt erzielte den Spitzenpreis. Diese junge und komplette Foreman-Tochter (Kat.-Nr. 52) aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel hatten gleich mehrere Käufer auf ihrem Wunschzettel notiert und so entwickelte sich ein rasantes Bietgeschehen, dass mit dem Gebot von 3.100 € zu Gunsten eines Züchters aus Baden-Württemberg endete.
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    Auch diese Spitzenfärse, eine Stefan Red-Tochter (Kat.-Nr. 72) wurde für den Hammerschlag bei 3.100 € verkauft. Sie stammt aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt und beeindruckte die Käufer mit glasklaren Fundamenten, einem schön ausbalancierten Euter und viel Harmonie. Sie wird zukünftig im Kreis Lippe gemolken.
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    Ebenfalls aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt stammte diese Augustus P-Tochter (Kat.-Nr. 54), die sich leistungsstark und ohne Fehl und Tadel im Auktionsring präsentierte und zum Steigpreis von 3.000 € einem Züchter aus dem Kreis Lippe zugeschlagen wurde. Fotos: Klemens Oechtering
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Die aktuell sehr dynamische Entwicklung der Blauzungensituation in Nordrhein-Westfalen hatte deutlichen Einfluss auf die 332. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 6. August 2024 in der Hammer RUW-Arena, so dass etliche gemeldete Tiere nicht zur Auktion aufgetrieben werden konnten. Das überschaubare Angebot von knapp 100 Färsen traf auf eine aktive Nachfrage aus dem In- und Ausland, so dass sich ein sehr zügiges Bietgeschehen mit ansteigendem Preisniveau entwickelte. Ähnliches zeigte sich am Bullenmarkt, wo die gute Qualität der Deckbullen von den Käufern mit einem leicht ansteigenden Durchschnittspreis honoriert wurde.

4.600 € für einen SPREAD P-Sohn

Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen am Deckbullenmarkt insgesamt 24 Bullen zum Verkauf, die in puncto Entwicklung und Fundament durchweg zu überzeugen wussten. Der Anteil an natürlich hornlosen Deckbullen machte dabei dem Auktionsplatz Hamm wieder alle Ehre. Das Bullenangebot traf auf eine lebhafte Nachfrage, so dass sich der Durchschnittspreis auf 2.170 € im Mittel erhöhte. Den herausragenden Spitzenpreis des Auktionstages sicherte sich der reinerbig hornlose SPREAD P-Sohn Sparrow aus dem Bestand von Thomas Blömer aus Heek. Der Bulle beeindruckte mit Harmonie und einem korrekten Körperbau, gepaart mit Hornlosigkeit und einem Gesamtzuchtwert von gRZG 142. Eine Kombination, die man nicht alle Tage auf einer Auktion angeboten bekommt. Ein Züchter aus dem Kreis Wesel bewies den längsten Atem beim Bieterwettstreit und sicherte sich den Zuschlag mit dem Gebot von 4.600 €. Und noch ein weiterer Bulle erreichte die Marke von 4.000 €. Der natürlich hornlose Spotted PP-Sohn Spratton aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück überzeugte ebenfalls mit einem tadellosen Exterieur und gleichzeitig hohen Leistungszahlen im Kuhstamm. Ein Züchter aus dem benachbarten Hessen sicherte sich diesen hervorragenden Bullen für den Deckeinsatz in seinem Betrieb. Auf dem preislich dritten Rang folgte ein Vollbruder zum vorgenannten Topseller. Dieser mischerbig hornlose SPREAD P-Sohn wurde ebenfalls von Thomas Blömer im Auktionsring präsentiert und wechselte zum Steigpreis von 3.300 € in einen Züchterstall im Kreis Coesfeld. Zum Hammerschlag von 3.000 € wurde der Körsieger des Tages, ein Arino Red-Sohn aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, an einen Käufer aus dem Kreis Coesfeld verkauft. Er war der teuerste nicht hornlose Bulle des Auktionstages. Das Spitzenquintett vervollständigte ein natürlich hornloser Dragon P-Sohn aus der Zucht von Sebastian Büenfeld aus Meschede, der zukünftig im Kreis Düren zum Einsatz kommen wird.

Tolle Qualität am Färsenmarkt

Insbesondere der Färsenmarkt hatte bei den Auftriebszahlen unter der aktuell sehr dynamischen Entwicklung bei der Blauzungenkrankheit zu leiden, so dass am Ende nur etwa die Hälfte der gemeldeten Färsen zum Verkauf vorgestellt wurde. Diese knapp 100 Tiere konnten allerdings bis auf einzelne Ausnahmen qualitativ absolut überzeugen, so dass sich ein sehr zügiges Bietgeschehen entwickelte, was in einem deutlich angestiegenen Durchschnittspreis von 2.223 € und einer hundertprozentigen Verkaufsquote resultierte. In der Preisspitze wurde gleich dreimal die 3.000 €-Marke erreicht. Den Anfang machte gleich die jüngste Färse des Auktionstages, eine Foreman-Tochter aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel, die auf der ganzen Breite überzeugen konnte: Gut entwickelt mit passender Stärke, trockenen Fundamenten und einem hochgetragenen schön ausbalancierten Euter. Ein Züchter aus Baden-Württemberg sicherte sich nach langem Bieterwettstreit den Zuschlag mit dem Gebot von 3.100 €. Den gleichen Steigpreis investierte ein Züchter aus dem Kreis Lippe in eine Stefan Red-Tochter aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt, die der vorgenannten Färsen in nichts nachstand. Sie wurde aus einer leistungsstarken PACE RED-Mutter gezogen und präsentierte sich schaufertig und mit viel Harmonie im Auktionsring. Teuerste rotbunte Färse der Augustauktion war eine leistungsstarke und tadellose Augustus P-Tochter, die ebenfalls von Elisabeth Wacker gezogen wurde und zum Steigpreis von 3.000 € ebenfalls in den Kreis Lippe verkauft wurde. Aus der Zucht der WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop stammte eine DOMINO-Tochter mit einer Einsatzleistung von 46 kg Milch, die sich ein Stammkunde aus Luxemburg zum Steigpreis von 2.900 € sicherte. Den gleichen Preis erzielte ihre Stallgefährtin, eine Migel-Tochter gezogen aus einer RAFTING-Mutter, die zukünftig im Kreis Wesel gemolken wird. Den Steigpreis von 2.800 erzielten fünf weitere Färsen. Darunter eine Carenzo-Tochter aus der Zucht der Scheiper-Arning GbR aus Steinfurt, eine Chief-Tochter aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve, eine SIMON P-Tochter aus der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen, eine Samba-Tochter gezogen von der Köster KG aus Steinfurt und eine MANNISH-Tochter aus der Zucht von Gregor Laukamp aus Rosendahl. Alle fünf Färsen wurden an Käufer aus NRW und Niedersachsen vermittelt.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 3. September 2024 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

Preisspiegel

Tierart

Angebot

Verkauft

Preisspanne in €

Durchschnittspreis

Differenz

Bullen

24

23

1.400 – 4.600

2.170

+58

Kühe

1

1

2.600 – 2.600

2.600

+807

Rinder

95

95

     800 – 3.100

2.223

+145

Klemens Oechtering

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