Das Auktionsangebot umfasste gut 20 Deckbullen, 130 Färsen und gut 40 Jungrinder und Zuchtkälber und bot für die verschiedenen Käuferwünsche eine breite Auswahl. Die Käufer kamen aus allen Regionen Deutschlands und den benachbarten Beneluxstaaten Belgien und Luxemburg und honorierten einwandfreie und leistungsbereite Tiere mit hohen Geboten.
Deckbullenmarkt
Das Angebot am Deckbullenmarkt umfasste 22 Kandidaten, die die verschiedenen Segmente gut abdeckten. Es waren Bullen mit hohen Zuchtwerten, hornlose Bullen und Bullen aus tiefen Kuhfamilien im Angebot. Die Nachfrage gestaltete sich sehr qualitätsorientiert, so dass sich der Durchschnittspreis am Ende bei 2.135 € einpendelte. Den Höchstpreis am Bullenmarkt sicherte sich Frank Hötger aus Balve mit dem Pugetsound-Sohn RUWPugetbe, der am Vortag der Auktion seinen ersten Geburtstag feiern konnten. Der Bulle präsentierte sich bestens entwickelt und auf hervorragenden Fundamenten im Auktionsring und verfügte gleichzeitig über einen hohen Gesamtzuchtwert und ein sehr ansprechendes und ausgeglichenes Zuchtwertprofil. Ausreichend Gründe für einen Züchter aus dem Münsterland, den Steigpreis von 3.500 € in diesen Bullen zu investieren. Es folgte der natürlich hornlose Remover-Sohn KOE Reqiuem aus dem Zuchtbestand der Köster KG aus Steinfurt, der ebenfalls über ein tadelloses Exterieur verfügt und aus einem leistungsstarken Kuhstamm gezogen wurde, der auf die bekannte O-Man-Tochter HFPQualsiasi zurückgeht. Hier war es ein Züchter aus dem Kreis Paderborn, der den längsten Atem beim Bieten hatte und sich mit dem Gebot von 2.900 € den Zuschlag sicherte. Den preislich dritten Rang teilten sich gleich drei Bullen zum Steigpreis von 2.600 €. Zum einen ein reinerbig hornloser STAFF PP-Sohn aus der Zucht von Franz-Josef Aussel aus Rheda-Wiedenbrück, der für einen Käufer aus Luxemburg zugeschlagen wurde. Zum zweiten ein Precision-Sohn aus dem Bestand der WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop, der ebenfalls die Reise nach Luxemburg antrat. Der dritte im Bunde war ein Glamour-Sohn, der von Heinrich Dammeier aus Petershagen zum Verkauf vorgestellt wurde und einem Züchter aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm zugeschlagen wurde.
Qualitätsfärsen waren gefragt
Mit 130 zum Verkauf aufgetriebenen Färsen war das Angebot wieder deutlich umfangreicher als im Vormonat. Für leistungsbereite Färsen mit korrekten Euteranlagen und Fundamenten wurden schnell Steigpreise von 3.000 € und mehr erreicht, wohingegen Tiere mit etwas knapper Leistung und Ansagen nur mit preislichen Zugeständnissen verkauft werden konnten. Hierdurch wurde das Niveau des Durchschnittspreises etwas gedrückt, so dass sich ein mittlerer Steigpreis von 2.704 € errechnete. Den Tageshöchstpreis von 3.900 € erzielten zwei hervorragende Färsen, die nach zügigen Bieterwettstreiten zugeschlagen wurden. Zum einen eine Lobby-Tochter aus dem Bestand der WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop, die in allen Belangen überzeugte und für einen Züchter aus dem Kreis Lippe verladen wurde. Zum zweiten eine DOMINO-Tochter aus der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen, die aus einer leistungsstarken SIMON P-Mutter gezogen wurden und neben ihrem tadellosen Exterieur mit einer Einsatzleistung von fast 40 kg Milch beeindruckte. Dicht auf folgte eine SOLUTION-Enkelin aus der Zucht von Hartmut Landwehr aus Steinhagen, die den vorgenannten in nichts nachstand und für 3.800 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Minden-Lübbecke verkauft wurde. Den gleichen Steigpreis erzielte Karl-Heinz Eickhoff aus Oelde mit einer euter- und körperstarken Lambda-Tochter, die sich ein Züchter aus dem Hochsauerlandkreis sicherte. Mit einer SIMON P-Enkelin gezogen aus einer KENSINGTON-Mutter war die WM Milch Sissmann GbR ein weiteres Mal erfolgreich im Verkauf. Die Färse erzielte 3.600 € im Zuschlag und wird zukünftig am Niederrhein gemolken. Für 3.500 € wurden eine Crown-Red-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt, eine SHORT CUT-Tochter aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück und eine STAR P-Tochter aus der Stiepermann GbR aus Ladbergen verkauft und komplettierten die Spitzengruppe.
Interessante Angebot am Jungviehmarkt
Der Jungviehmarkt war mit 8 Jungrindern und 35 Zuchtkälber wieder gut beschickt und hatte das ein oder andere interessante Tier zu bieten. Die Nachfrage gestaltete sich zügig und sorgte für eine komplette Markträumung. Die Jungrinder erzielten 783 € im Durchschnitt, während sich der Preis am Kälbermarkt bei 475 € im Mittel einpendelte. Das teuerste Jungrind war eine SIGNAL P-Tochter aus der Krey GbR aus Leichlingen, die sich ein Käufer aus Luxemburg mit dem Gebot von 1.200 € sicherte. Der gleiche Kunde ersteigerte für 1.000 € auch eine ARIZONA-Tochter aus der Zucht von Christop Hardeling aus Legden. Ihre Stallgefährtin, eine Precision-Tochter, wurde für 980 € in den Hochsauerlandkreis verkauft. Die drei Höchstpreise am Zuchtkälbermarkt vereinten ebenfalls drei top entwickelte Kälber aus der Zucht von Christof Hardeling auf sich. Eine Enclave-Tochter wechselte für 860 € in den Kreis Borken. Ein Züchter aus dem Kreis Kleve sicherte sich für 760 € eine ARIZONA-Tochter und für 740 € wurde eine Madtime-Tochter in den Hochsauerlandkreis verkauft. Für 720 € folgte eine EUROVISION-Tochter aus der Zucht der Lölfer & Guhle GbR aus Steinfurt, die in den Kreis Güterloh verladen wurde.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 4. Februar 2025 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.
Preisspiegel
Tierart | Angebot | Verkauft | Preisspanne in € | Durchschnittspreis | Differenz |
Bullen | 22 | 20 | 1.300 – 3.500 | 2.135 | -297 |
Rinder | 130 | 130 | 1.150 – 3.900 | 2.704 | -196 |
Jungrinder | 8 | 8 | 300 – 1.200 | 783 | - |
Kälber | 35 | 35 | 130 - 860 | 475 | - |
Klemens Oechtering