Die Marktlage bleibt aufgrund der bekannten Rahmenbedingungen im Bereich der Milchauszahlungspreise in Verbindung mit den aktuellen Betriebskosten nach wie vor äußerst angespannt. Dass der Markt bei eher zähem Verlauf am Ende bis auf wenige Tiere zu räumen war, ist auch in diesem Monat auf die gute überregionale Nachfrage zurückzuführen.
Den Auftakt der Auktion machte das kleine, aber sehr überzeugende Verkaufskontingent von Karl Driessen, Issum, der mit fünf wertvollen Zuchtkälbern in Krefeld war. Diese Kälber wechselten flott in neue Ställe. Alle Kälber überzeugten durch hervorragende Entwicklung und eine sehr gute mütterliche Abstammungsqualität. Spitzenkalb war eine Zimpall-Tochter, die für 400 € im Kreis Kleve bleibt.
Bullenqualität in der Breite überzeugend
Bei der Bullenanerkennung waren am Ende 18 sehr ordentliche Jungbullen erfolgreich, die dann auf einen sehr unterschiedlichen Auktionsverlauf stießen. Nach den anfänglich flotten Geboten kamen dann die Gebote sehr zögerlich und am Ende lief der Markt wieder recht gut. Letztlich verblieben nur zwei der vorgestellten Jungbullen ohne Zuschlag – der mittlere Steigpreis pendelte sich bei 1369 € ein. Das Preisgefüge war recht eng und selbst die beiden Spitzenbullen brachten lediglich 1900 € im Zuschlag. Dies war zunächst ein starker Copper P-Sohn, den Karl-Heinz Arden, Wesel, angeboten hatte. Der Bulle ist natürlich hornlos und gefiel durch seine sehr harmonische Entwicklung im Körper. Die Kuhfamilie überzeugte mit enormer Milchleistung und dabei ganz hervorragenden Inhaltsstoffen. Der Bulle kommt im Kreis Heinsberg in den Einsatz. In den Kreis Bitburg-Prüm verladen wurde der zweite Bulle zum Höchstpreis dieser Kategorie. Rainer Thoenes, Kalkar, stellte einen jungen Anton-Sohn vor, der bereits bei der Herdbuchanerkennung als Sieger bei der Exterieurbewertung den Ring verlassen hatte. Natürlich waren auch hier die Leistungsdaten der Mutterlinie in vollem Umfang sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Inhaltsstoffe überzeugend. 1700 € erzielte Gerd Luyven, Kamp-Lintfort, für einen tadellosen Sundance-Sohn aus einer ZE-Mutter. Dieser Bulle geht in den Kreis Kleve.
Ferrari-Tochter mit Tageshöchstpreis
Am Rindermarkt war vom Start an klar, dass es eine ruhigere Auktion wird. Selbst kleinste Mängel führten zu einem äußerst verhaltenen Bieten. Am Ende der Auktion lag der mittlere Zuschlagpreis bei den Färsen bei 1389 €. Das Preisspektrum bewegte sich dabei zwischen 800 € und 2100 € in der Spitze. Diesen Tageshöchstpreis realisierte die Zuchtstätte Wilhelm Otten, Rees, für eine äußerst exterieurstarke Ferrari-Tochter. Diese junge Färse hat zweijährig gekalbt und setzt mit einer sehr ordentlichen Leistung in der ersten Laktation ein. Bei der Färse gefiel neben dem korrekten Körper insbesondere auch das feste und drüsige Euter. Ein Kunde aus Belgien sicherte sich diese hervorragende Remontierungsfärse. Ebenso wie diese Färse gingen alle Spitzenfärsen der Oktober-Auktion nach dem Zuschlag in ausländische Käuferställe, sechs davon zu einem Steigpreis von 2000 €.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet am 18. November 2015 statt. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 30. Oktober 2015 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen.
Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Dr. Werner Ziegler
Preisübersicht für Zuchttiere 1098. AV am 14. Oktober 2015 in Krefeld
Auftrieb
Verkauf
Preisspanne €
von bis
Durch-
schnitts-
preis €
Differenz €
Vormonat
Bullen
19
16
1000
1900
1369
-369
Kühe
1
1
1250
1250
1250
Rinder
167
162
800
2100
1389
-253
Kälber
5
5
220
400
304
-21