Ein breites Angebot von 120 Färsen und Kühen, gut 30 Deckbullen und über 40 Jungrinder und Zuchtkälber boten reichlich Auswahl für jeden Käuferwunsch. Ergänzt wurde das Angebot durch gut 40 Fleckviehkühe aus der Bestandsaufgabe des Zuchtbetriebes Wolfgang Brüse aus Senden. Das anhaltend gute Preisniveau am Milchmarkt sowohl in Deutschland als auch in Italien sorgte für eine gute Markträumung bei den abgekalbten Färsen und Kühen, allerdings wurde von den Käufern sehr qualitätsorientiert geboten. Die Nachfrage am Deckbullenmarkt und bei den Jungtieren war ebenfalls sehr gut und resultierte in erfreulichen Durchschnittspreisen. Auf großes Interesse bei den Käufern stieß die Fleckviehkollektion, die zu einem hervorragenden Durchschnittspreis zu 100 % an neue Besitzer vermittelt werden konnte.
MONEY P-Sohn besetzt die Preisspitze
Die Interessen für Deckbullen konnten aus einem breiten Angebot von 33 verbandsanerkannten Bullen auswählen, die sich zum allergrößten Teil hervorragend im Ring präsentierten. Und die Nachfrage gestaltete sich sehr erfreulich, denn am Ende des Auktionstages waren nahezu alle Bullen zu einem guten Durchschnittspreis von 1.995 € vermittelt worden. Den Tageshöchstpreis sicherte sich ein natürlich hornloser Sohn des beliebten RUW-Bullen MONEY P-Sohn aus dem Bestand von Thomas Blömer aus Heek, den sich ein Züchter aus dem Kreis Steinfurt mit dem Gebot von 3.200 € sicherte. Dicht auf ein reinerbig hornloser MOMENT PP-Sohn aus der Zucht von Franz-Josef Aussel aus Rheda-Wiedenbrück, der für den Steigpreis von 3.000 € einem niedersächsischen Käufer zugeschlagen wurde. Den gleichen Preis erzielte ein ebenfalls hornloser Boeing-Red-Sohn aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück, der zukünftig im Ruhr-Lippe-Kreis zum Deckeinsatz kommen wird. Für 2.800 € im Zuschlag wurde ein Crown-Red-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver an einen Kunden in den Niederlanden verkauft. Meinolf Heihoff-Schwede war mit einem natürlich hornlosen Jacko-PP-Sohn, der für 2.700 € in den Hochsauerlandkreis wechselte, ein weiteres Mal erfolgreich. Aus der Zucht von Frank Fögeling aus Senden stammte ein Arrozo-Sohn, der mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 152 und hoher Nutzungsdauer punktete und zum Gebot von 2.600 € nach Bayern verladen wurde.
Qualitätsfärsen waren begehrt
Färsen in ansprechender Qualität und mit passenden Leistungen erzielten schnell Gebot von 2.000 € und darüber. Für Färsen, die mit knappen Einsatzleistungen und kleineren Schwächen vorgestellt wurden, wurden die Gebote trotz eines guten Milchpreisniveau sehr preisbewusst abgegeben, so dass sich der Durchschnittspreis am Färsenmarkt bei letztlich 2.110 € einpendelte. Dabei waren es insbesondere die heimischen Käufer, die mit den italienischen Kunden um die besten Tiere wetteiferten. Den Höchstpreis am Färsenmarkt sicherte sich die Köster KG aus Steinfurt mit einer körper- und euterstarken Freemax-Tochter mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 142. Ein Züchter aus dem Kreis Warendorf setzte sich am Ende mit dem Gebot von 3.000 € gegen die zahlreichen Mitbieter durch und erhielt den Zuschlag. Es folgten fünf Spitzenfärsen, die zum Steigpreis von 2.800 € den Besitzer wechselten. Nach Italien verkauft wurde eine leistungsbereite CONVERSE-Tochter aus der Zucht von Christoph Wissling aus Ahlen, die sich als moderne Laufstallfärsen im Ring präsentierte. Eine Go Fast-Tochter aus der Zucht von Elisabeth Wacker mit über 40 kg Einsatzleistung wechselte in einen Züchterstall im Kreis Coesfeld. Ein Züchter aus Baden-Württemberg sicherte sich im Kaufauftrag gleich die drei weitere rotbunte Topfärsen. Darunter eine Anrelli-Tochter aus der Zucht von Gregor Laukamp aus Rosendahl. Eine SUMMERTIME-Tochter aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver und eine STUNTMAN-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt. Den preislich dritten Rang zum Steigpreis von 2.700 € teilten sich vier Färsen. Eine FIGHTER-Tochter aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve wechselte nach Bayern und eine RAFTING-Tochter aus dem Bestand von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt wird zukünftig im Kreis Borken gemolken. Nach Italien verladen wurden eine Crown-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann aus Soest und eine Ronald-Tochter, die von Elisabeth Wacker aus Steinfurt gezogen wurde.
Starke Fleckviehkollektion
Ein besonderer Blickfang in den Hammer Zentralhallen war eine tolle Kollektion von Fleckviehkühen aus dem Zuchtbetrieb von Wolfgang Brüse aus Senden, dessen kompletter Kuhbestand aufgrund der Bestandaufgabe zur Versteigerung vorgestellt wurde. Die Tiere präsentierten sich in loser Form sehr erfolgreich im Auktionsring und wurden zu einem hervorragenden Durchschnittspreis von fast 2.170 € komplett an die zahlreich erschienen Kaufinteressenten vermittelt. Topseller war eine Waban-Tochter, die gerade zum zweiten Mal frisch abgekalbt hatte und einem Züchter aus dem Kreis Wesel für 2.800 € zugeschlagen wurde. Der gleiche Käufer sicherte sich zum Steigpreis von 2.700 € eine ebenfalls frisch gekalbte Tochter des Bullen Zur Freude. Für den gleichen Preis wechselten eine Wiscona-Tochter, eine Weltstar-Tochter und eine Hurly-Tochter in Zuchtbetriebe in den Kreisen Borken, Coesfeld und nach Niedersachsen.
Gelungener Jungviehmarkt
Die Entscheidung die Vermarktung von Jungrindern und Zuchtkälbern in einem zweimonatigen Rhythmus zu konzentrieren, bestätigte sich bei der Septemberauktion als durchweg richtig. Mit 14 Jungrindern und 28 Zuchtkälber könnten die Käufer aus einem sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ sehr ansprechendem Angebot auswählen. Am Ende des Auktionstages wurden alle Jungrinder zum mittleren Steigpreis von 569 € verkauft. Die Kälber kosteten 433 € im Durchschnitt. Die beiden teuersten Jungrinder stammten aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel. Eine GLOBAL-Tochter mit gRZG 143 wurde für 800 € nach Niedersachsen verkauft und eine Carenzo-Tochter wechselte zum Gebot von 740 € in den Hochsauerlandkreis. Es folgten eine weitere Carenzo-Tochter und eine Best Benz-Tochter aus der Zucht von Martin Fögeling aus Rosendahl, die beide zum Steigpreis von 600 € an einen Züchter aus dem Kreis Borken verkauft wurden. Auch bei den Kälbern besetzte Andreas Pröbsting mit einer SIGANL P-Tochter die Preisspitze. Sie wechselte für 580 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Steinfurt. Für 550 € im Zuschlag folgten eine MARMOR P-Tochter aus der Zucht von Alexander Drerup aus Steinfurt und eine Carenzo-Tochter aus Zucht von Alois Loddenkemper aus Drensteinfurt, die für Käufer aus Rheinland-Pfalz und Niedersachsen verladen wurden.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 11. Oktober 2022 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.