Käufer benötigen Remontierungsfärsen und bewegen sich in engen Grenzen beim Bieten. Auch die überregionalen Kunden verhielten sich am Markt ähnlich wie die heimischen Kunden, so dass es eine insgesamt eher zähe Auktion war, die dem Auktionator alles abverlangte.
Bullen müssen ‚top‘ sein
Am Bullenmarkt gingen 18 Jungbullen erfolgreich aus der Herdbuchanerkennung hervor. Der Auktionsverlauf war dann so, dass die Preise für die vorgestellten Bullen flott anzogen – oder der Zuschlag bewegte sich um den Mindestpreis. Ohne Zweifel – und nicht überraschend – ging der typstarke Catalyst-Sohn von Matthias Bongardt, Rees, nicht nur bei der Exterieurbeurteilung als Spitzentier aus dem Ring; beim interessanten Bieten hatte ein Klever Landwirt den längsten Atem und sicherte sich diesen Topbullen bei 2400 €. Preislich folgte dichtauf ein ebenfalls äußerst exterieurstarker Bulle, den Friedhelm Bovenkerk, Hamminkeln, vorstellte. Sein Sargeant-Sohn bewegte sich auf hervorragenden Beinen und überzeugte mit der exzellenten Kuhfamilie. Bei 2300 € fiel der Hammer zugunsten eines Weseler Kunden. In den Kreis Kleve ging für 2000 € ein PerfectAiko-Sohn aus der Zuchtstätte Hermann-Josef Bonhoff, Raesfeld. Dieser Bulle beeindruckte die Kunden neben dem starken Exterieur ebenfalls ganz besonders durch die wertvolle Kuhfamilie, in der neben der hohen Leistung die sehr guten Inhaltsstoffe verankert sind. Zwei junge Epochal-Söhne aus den Zuchtstätten der Sander GbR in Hünxe und der Boßmann GbR in Weeze folgten für 1700 € bzw. 1800 €. Aber auch der rotbunte Label P-Sohn von Wilhelm van Heek, Kleve, überzeugte die Kunden und wurde bei 1500 € zugeschlagen.
Färsen gefragt – Gebote kommen verhalten
Am Färsenmarkt war die Qualität wie gewohnt in der Breite überzeugend. Vom Start an gaben im Grunde alle Bieter ihre Gebote sehr zögernd ab. Dabei blieben selbst allerbeste Färsen häufig bereits an der 1500 €-Grenze hängen. Dass am Ende sechs Färsen ohne Zuschlag den Ring verließen, lag zum Teil auch daran, dass Züchter ihr durchaus nachvollziehbares Preisniveau an diesem Tage nicht erreichen konnten. Beim Spitzenpreis von 2400 € verließ eine Ladd P-Tochter von Thomas Langenberg, Bocholt, den Ring. Diese in allen Körpermerkmalen überzeugende Färse beeindruckte besonders durch das feste, hoch ansitzende Euter. Diese starke rotbunte Färse bleibt in einem Züchterstall im Heimatkreis. Die Leukers/Pleines GbR aus Bedburg-Hau hatte in ihrer erneut starken Verkaufskollektion zwei Färsen zum Zuschlagpreis von 2000 € abzugeben. Eine davon geht in den Rhein-Kreis Neuss und die Julandy-Tochter wird in einen belgischen Zuchtbetrieb verladen. Dieser belgische Züchter sicherte sich für 2000 € auch die Bradnick-Tochter, die Markus Theunissen, Wipperfürth, im Ring präsentierte. Diese Qualitätsfärsen hätten aufgrund ihrer hervorragenden körperlichen Entwicklung und des Qualitätseuters bei etwas entspannterer Marktlage durchaus deutlich höhere Gebote verdient gehabt. Aber der Markt zeigte einmal mehr, dass Nachfrage nach Remontierungsfärsen besteht, und auch in Zukunft wird sich das Anbieten qualitativ guter Verkaufsfärsen für die aktiven Zuchtbetriebe rechnen.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet am 13. Januar 2016 statt. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Dienstag, 22. Dezember 2015 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen.
Dr. Werner Ziegler
Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Preisübersicht für Zuchttiere 1100. AV am 16. Dezember 2015 in Krefeld
Auftrieb
Verkauf
Preisspanne €
von bis
Durchschnitts-
preis €
Differenz €
Vormonat
Bullen
20
13
1100
2400
1538
+96
Rinder
188
182
800
2400
1419
-181
Kälber
21
17
80
300
174
-63