Blauzunge lässt Zuchtrinderpreise steigen

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Deutlicher Preisanstieg bei der Zuchtviehauktion in Fließem.

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    Typischer Nachkomme der AHA Rubens Carla-Familie: diese typ- und fundamentstark Camden-Tochter wurde für 3.100 € versteigert. © Gerd Grebener

Seit Juli steigen die Blauzungenfälle in Deutschland drastisch an und lassen das Milchaufkommen sinken. Die entstehenden Tierverluste in den Betrieben reduzieren das ohnehin knappe Angebot an Remontierungsfärsen zusätzlich. Dies zeigte dann auch der Durchschnittspreis der Auktion am 19.09.2024 in Fließem. Er stieg gegenüber Juli deutlich an. Bei bestem Wetter wurde das Angebot zügig geräumt.

Reinerbig hornloser Bulle erzielt Tageshöchstpreis

Die Nachfrage nach guten reinerbig hornlosen Deckbullen steigt stetig an, stößt aber immer wieder auf ein sehr begrenztes Angebot.

Katalog Nr. 2 erfüllte die Anforderungen par excellence.  Ein körperstarker wüchsiger Bulle mit sehr passablem Fundament von Johann Hoffmann aus Stockem ließ keine Wünsche offen. Seine Mutter leistete in der zweiten Laktation über 12.000 kg Milch und mit 944 kg Fett und Eiweiß auch entsprechende Inhaltsstoffe. Die Großmutter schaffte in ihrer vierten Laktation sogar über 13.000 kg Milch bei 1100 kg Fett und Eiweiß. Dieses komplette Gesamtpaket würdigte ein Züchter aus dem Landkreis Bad Kreuznach mit einem Zuschlagspreis von 3.700 €. Hervorzuheben war das qualitativ gute Angebot an Deckbullen an diesem Auktionstag. Es wurde kein Verkaufskandidat unter 2.000 Euro zugeschlagen.

Flotter Verlauf am Rindermarkt

Je jünger die Färsen wurden desto flotter kamen die Gebote. Ein Trend der seit einiger Zeit deutlich sichtbar ist.

Katalog-Nr. 66 und 69 erlösten jeweils 3.100 € für ihren Züchter, die Meuteshof eGbR aus Rommersheim. Bei ersterer handelt es sich um eine Lambda -Tochter aus einer starken Kuhfamilie, der Basar-Tochter WHG Natalie. Sie ließ keinerlei Wünsche in Typ, Fundament und Euterqualität offen. Ein belgischer Stammkunde ersteigerte diese Färse.

Katalog-Nr. 69, eine Camden - Tochter bestach vor allem durch ihr sehr breites und fest angesetztes Euter. Sie stammt aus der bekannten und beliebten Familien von AHA Rubens Carla, der erfolgreichen Schaukuh und Bullenmutter. Zukünftig wird sie im Westerwaldkreis gemolken.

Es folgte Katalog-Nr. 59 mit 3.000 € im Zuschlag. Eine weitere schicke und euterstarke Lambda – Tochter, gezüchtet von der Zens GbR aus Musweiler. Sie hat die RUW-Schau- Siegerkuh ZS Goldqueen in ihrem Stammbaum. Ein sehr engagierter Zuchtbetrieb aus dem Kreis Pirmasens erfreut sich zukünftig an dieser Färse.

Wieder eine Bereicherung für die Auktion war der Betrieb Wolf aus Dietrichingen. Seine Katalog-Nr. 75, eine Tochter des begehrten RUW-Vererbers GIN Cosinus erzielte 2.900 €. Diese jugendliche und mit bestem Fundament ausgestattete Färse wird zukünftig von einem Züchter aus der Städteregion Aachen gemolken.

Fast 50 Prozent des Angebots erzielten 2.500 € und mehr und ließen den Durchschnittspreis bei den Färsen auf 2465 € steigen. Die lose-Vermarktung hat also keinen negativen Einfluss auf Spitzenpreise. Bundeseinheitliche BTV-Verbringungsregeln hätten an diesem Tag die eine oder andere Färse auch deutlich teurer werden lassen.

Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet am 24. Oktober 2024 statt. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Montag, 07. Oktober 2024, im RUW-Regionalzentrum in Fließem vorliegen und werden unter Tel. Tel. 06569 9690-20, Fax 9690-99. E-Mail: MMertes@ruweg.de / www.ruweg.de entgegengenommen.

   

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