Wie gesagt, wer nach interessanten Neuigkeiten in der deutschen Holstein-Topliste nach RZG Ausschau halten wollte, musste sehr lange suchen, um überhaupt erwähnenswerte Neuigkeiten zu erhaschen. Genau genommen blieb nämlich insbesondere in der Spitze bis auf leichte Verschiebungen alles beim Alten. Mascol, der zwei Punkte hinzugewinnen konnte, bleibt auch weiterhin Deutschlands Nr. 1. Für Schlagzeilen sorgten dagegen erneut die dahinter platzierten Jocko Besne-Söhne Jardin, Jefferson, Jobert, Jose und Jockei, die jetzt die Plätze 2-6 einnehmen und teilweise beachtenswerte Gewinne zu verzeichnen hatten. Vor allem der ostfriesische Jocko Besne-Sohn Jardin konnte sich mit einem Zugewinn von 7 Punkten auf Rang 2 verbessern.
Einer der wenigen interessanten Neueinsteiger bei den Holsteins ist der Jesther-Sohn Jurus auf Platz 35. Obwohl Jurus in Brandenburg getestet wurde, besitzt er echte RUW-Wurzeln. Seine Mutter ist die bekannte Esentation-Tochter NH Fidji EX-90 von Matthias Nosbisch aus Niederweis. Fidji stammt übrigens direkt aus der Ugela Bell-Tochter Finabel EX-92, der ehemaligen Siegerin unserer RUW-Schau.
Auch die RUW hat im August einige neue Vererber zu bieten, die sich für den Wiedereinsatz qualifizieren. Alles Wissenswerte über unsere Neulinge können Sie in einer Extra-News auf dieser Seite erfahren.
Einen hervorragenden Eindruck hinterlässt auch nach wie vor unser Mtoto-Sohn Monami. Er steigerte sich um einen Punkt nach RZG und gehört definitiv zu den besten Allroundern in Deutschland. Seine Töchter in den Herden machen jedenfalls einen hervorragenden Eindruck und arbeiten auf höchstem Niveau. Monami besitzt hervorragende Zuchtwerte für Eiweißleistung (+0.03), Exterieur (128), Eutergesundheit (113) und Nutzungsdauer (120).
Gibor immer besser
Wirklich interessant wird die Analyse der August-Zuchtwerte allerdings durch einen Blick auf die Vererber aus dem Wiedereinsatz. Neben Emil und Ramos hält hier nämlich insbesondere Gibor seine hervorragenden Zahlen aus dem Testeinsatz. Gibor verbesserte sich bei jetzt 1.349 Töchtern und 97 % Sicherheit um einen weiteren Zähler nach RZG und ist damit der höchste Wiedereinsatzvererber aus dem gesamten DTG-Austauschprogramm. Vor allem seine sicher geschätzten Zahlen für Eutergesundheit (124) und Nutzungsdauer (117) sind einmalig. Die guten Zahlen von Gibor werden auch durch den gestiegenen Einsatz und die Zufriedenheit unter den Züchtern bestätigt. Daneben haben vor allem auf den Sommer-Tierschauen einige seiner Töchter mit hervorragenden Platzierungen für Aufsehen gesorgt.
Carmano: Der Exterieurspezialist
Absolut erfreulich verlief die Zuchtwertschätzung im August aus Sicht der RUW dann aber vor allem im Rotbunt-Segment. Neben der Bestätigung, die fast alle wichtigen Einsatzbullen aus dem RUW-Programm über ihre Zuchtwerte liefern konnten, sorgte in erster Linie Carmano für Ausrufezeichen. Der Cadon-Sohn aus dem L-Stamm von Aussel in Rheda-Wiedenbrück hatte bereits beim Tag der GGI-Newcomer in Cloppenburg-Bethen sowie bei einer begeisternden Nachzuchtbesichtigung vor wenigen Wochen für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt wurden diese positive Anzeichen für sein gewaltiges Exterieurpotential auch in Zahlen unterstrichen. Mit Platz 16 nach RZG und einem haushohen RZE von 136 Punkten darf sich Carmano nicht nur national sondern auch international auf eine starke Nachfrage gefasst machen. Carmano ist der einzige verfügbare Red Holstein-Vererber, der bei einem Euterzuchtwert von über 130 auch im Fundamentbereich mit einem Zuchtwert von 125 überzeugen kann. Diese Kombination der beiden wichtigsten Exterieurmerkmale auf einem solchen Niveau kann bis auf den nicht mehr nutzbaren Stadel kein anderer Vererber bieten. Außerdem hat Carmano auch in den Bereichen Eutergesundheit und Nutzungsdauer hoch positive Zahlen zu bieten. Beachten sollte man nur die ebenere Beckenlage. Außerdem ist Carmano als Färsenbulle geeignet.
Dass die L-Familie, aus der übrigens auch der ehemals in Brandenburg stark eingesetzte Dixiecrat-Sohn Dixi-Ned oder auch der bekannte Cadillac-Sohn Callboy hervorgegangen sind, über enormes Zuchtpotential verfügt beweist daneben auch der erste Faber-Sohn, der ab sofort in den Wiedereinsatz gehen wird. Zwar qualifiziert sich Falada mit einer Zuchtwertsicherheit von 77 % noch nicht für die deutsche Topliste, dafür sind seine Zahlen aber so überzeugend, dass er problemlos eingesetzt werden kann. Vor allem die Tatsache, dass er ein Faber-Sohn aus der VG-87 Jubel-Halbschwester zu Carmano ist, lässt das Vertrauen in seine Werte steigen. Falada vererbt eine gute Milchmenge (+1.505 kgM) mit etwas schwächeren Inhaltsstoffen aber gutem Fett-Eiweiß-Verhältnis (-0,35 %F –0,10 %E). Seine Zahlen für Eutergesundheit (105) und Nutzungsdauer (105) sind ebenfalls positiv. Falada hinterlässt typvolle, edle Tiere mit hervorragender Beckenstruktur (extrem breit und abfallend) und ganz stark aufgehängte Euter (vor allem Hintereuter).
Der zweite interessante Neueinsteiger, der es auch offiziell in die deutsche Topliste geschafft hat, ist Levico. Er ist ein Lentini-Sohn aus VG-87 Tulip x VG-87 Hau x GP-83 Caveman und stammt aus dem extrem leistungs- und euterstarken L-Stamm von Franz Fröhlich aus Hamm. Und genau so sieht seine Vererbung aus. Levico vererbt viel Milch bei schwächeren Inhaltsstoffen, sehr gute Euter und durchschnittlich gute Beine ohne gravierende Schwächen. Levicos Zahlen für Eutergesundheit und Nutzungsdauer sind ebenfalls positiv.
Alle Neueinsteiger finden Sie ebenfalls in einer News auf dieser Seite!