Die seit der letzten Auktion in Hamm angepassten Verbringungsoptionen aufgrund der Blauzungensituation ermöglichten auch Käufern aus den BT-freien Regionen Deutschlands wieder den Zukauf. Das Angebot umfasste knapp 30 Deckbullen und fast 180 abgekalbte Rinder und Kühe und traf auf eine in allen Tierkategorien ordentliche, aber qualitätsorientierte Nachfrage. Das Preisniveau für die Deckbullen erhöhte sich dabei auf knapp 2.000 €, am Färsenmarkt konnte das Vormonatsergebnis nicht ganz erreicht werden. Die Käufer kamen vorrangig aus dem RUW-Zuchtgebiet und wurden durch Kunden aus den angrenzenden Regionen sowie aus Italien ergänzt.
3.100 € für einen MIRACLE-PP-Sohn
Knapp 30 Deckbullen standen nach der Verbandsanerkennung am Auktionsmorgen zum Verkauf. Die Käufer agierten sehr qualitätsorientiert und so ergab sich am Ende eine breite Preisspanne von 1.300 € bis 3.100 €. Der Durchschnittspreis erhöhte sich gegenüber der Novemberauktion deutlich auf 1.980 € im Mittel. Besonders begehrt waren wieder die Deckbullen aus der Hornlosfraktion, aber auch die Bullen mit hohen genomischen Zuchtwerten erzielten Steigpreise im oberen Preissegment. Den Tageshöchstpreis sicherte sich Dirk Baumeister aus Gütersloh mit einem reinerbig hornlosen MIRACLE-PP-Sohn. Der Bulle war hervorragend entwickelt und bewegte sich auf einem tadellosen Fundament im Auktionsring. Passende Leistungen und Inhaltsstoffgehalte im Kuhstamm rundeten das Bild für diesen Bullen ab, der nach langem Bieterwettstreit für 3.100 € einem Käufer aus Niedersachsen zugeschlagen wurde. Dicht auf folgte ein heterozygot hornloser Stick-R PP-Sohn gezogen aus einer BROKER PP-Mutter aus der Zucht von Ludger Kuhlage aus Warendorf. Auch dieser Bulle beeindruckte mit Harmonie und ganz hervorragenden Fundamenten und stand dem vorgenannten in nichts nach. Bis auf 3.000 € kletterten die Gebote, bevor der Hammer zugunsten eines Züchters aus dem Kreis Warendorf fiel. Wiederum reinerbig hornlos war ein Cartoon P-Sohn gezogen aus einer STAR P-Mutter, der von Thomas Blömer aus Heek zum Verkauf gestellt und für den Steigpreis von 2.900 € an einen Züchter aus Münster verkauft wurde. Für 2.700 € im Zuschlag folgte ein natürlich hornloser Boy Red PP-Sohn aus der Zucht von Meinolf Heihoff-Schwede aus Delbrück. Der Bulle wurde aus einer langlebigen und leistungsstarken AVAL-Mutter gezogen und wird zukünftig im Kreis Steinfurt zum Deckeinsatz kommen. Aus dem Bestand von Norbert Havelt aus Warendorf stammte ein Monteverdi-Sohn, der mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 155 mit einem ausgeglichenen Zuchtwertprofil auf sich aufmerksam machte und für 2.400 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Warendorf wechselte. Ein ähnlich hohes Zuchtwertniveau mit gRZG 152 verzeichnete eine SHOUT RDC-Sohn, der von der Lölfer & Guhle GbR aus Steinfurt vorgestellt und für 2.300 € in den Kreis Heinsberg verkauft wurde. Den gleichen Steigpreis sicherte sich Ludger Tißen aus Kleve mit einem natürlich hornlosen SAILOR PP-Sohn, der in den Kreis Höxter verladen wurde.
Qualität bestimmte das Käuferverhalten
Das Angebot am Färsenmarkt umfasste knapp 180 frisch abgekalbte Rinder. Insbesondere die jungen Rinder zu Beginn der Auktion wussten mit guten Fundamenten, korrekten Euteranlagen und passenden Einsatzleistungen zu gefallen. Im weiteren Verlauf streuten die Qualitäten der aufgetriebenen Rinder etwas mehr, was sich auch in deutlich differenzierten Steigpreisen niederschlug. Während korrekte Laufstallfärsen schnell Gebote von 2.200 € und darüber erreichten, waren bei knapperen Qualitäten zum Teil deutliche preisliche Zugeständnisse erforderlich, um den Verkauf zu realisieren. Der mittlere Steigpreis reduzierte sich im Vergleich zum guten Vormonatsniveau und pendelte sich am Ende der Auktion bei 2.078 € im Durchschnitt ein. Den Höchstpreis von 2.800 € erzielten gleich drei Färsen. Den Auftakt machte eine junge GUARDIAN-Tochter gezogen aus einer REVIEW-Mutter aus der Zucht der WM Milch Sissmann GbR aus Waltrop. Leistungsbereitschaft gepaart mit einem tadellosen Exterieur waren Gründe genug für einen Züchter aus dem Kreis Lippe, diese Färsen zu ersteigern. Es folgten zwei Spitzenfärsen aus der Zucht von Paul Morbeck aus Legden, die sich als harmonische Laufstallfärsen mit passender Stärke und korrektem Körperbau präsentierten. Eine Helix-Tochter wurde im Kaufauftrag nach Niedersachsen vermittelt und eine Renegade-Tochter wechselte in einen Zuchtbetrieb im Kreis Borken. Zum Steigpreis von 2.700 € wurden insgesamt sechs Färsen zugeschlagen. Eine KENSINGTON-Enkelin aus dem Bestand der WM Milch Sissmann GbR trat am Abend der Auktion die Reise nach Italien an. In einen Zuchtbetrieb im Kreis Warendorf wechselten eine Mark-Tochter aus der Zucht von Paul Morbeck und eine HaveItAll-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt. Nach Niedersachsen vermittelt wurde eine Spitzenfärse aus der Stiepermann GbR aus Ladbergen und eine Best Benz-Tochter aus der WM Milch Sissmann Gbr. Und ein Züchter aus dem Märkischen Kreis sicherte sich den Zuschlag für eine Pat Red-Tochter aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt.
Aufgrund der anstehenden Umbaumaßnahmen zur „Lose-Vermarktung“ von Rindern werden in den Monaten Januar und Februar 2024 keine Zuchtviehauktionen in den Zentralhallen in Hamm stattfinden. Die Rinder werden in diesen beiden Monaten zu den geplante Auktionsterminen in Krefeld versteigert. Für die Deckbullen- und im zweimonatigen Rhythmus anstehende Jungviehversteigerung wird am Mittwoch, den 17.01.2024 ein Ausweichtermin in der Halle Münsterland in Münster angeboten.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 05.03.2024 nach den Umbauarbeiten statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.