Nach langer, langer Durststrecke für Feld und Flur setzte pünktlich zur Mai -Zuchtviehauktion der Rinder-Union West in den Zentralhallen in Hamm am 8. Mai der Regen ein. Unter anderem deswegen machten sich viele Käufer auch aus der 150-km-Blauzungenzone auf den Weg nach Hamm und sorgten bei guter Qualität für einen zügigen Auktionsverlauf mit zum Teil höchsten Zuschlagspreisen. Insgesamt standen knapp 250 Holsteintiere beider Farbkategorien zum Verkauf.
Bullen
Der Durchschnittspreis pendelte sich bei 1.190 € ein. Unter den 29 Bullen, die einen neuen Besitzer fanden, stach von Beginn an ein Ausnahmetier von Ernst-August Warner, Rahden, ins Auge. Es handelte sich um einen Shottle-Sohn aus einer hochbewerteten Champion-Mutter mit hoher Laktationsleistung und der Zuschlagspreis betrug dann 2.900 € für einen Holsteinbegeisterten aus dem Ruhr-Lippe Kreis für diese Ausnahme an Qualität.
Rinder
Der Absatz der 158 aufgetriebenen Rinder verlief zügig. Der Durchschnittspreis erhöhte sich im Vergleich zur Vorauktion um 73 € auf 1.179 €. Qualitätsbedingt kam es zum Teil zu sehr hohen Zuschlagspreisen. Dies erfuhr Heinrich Sonneborn aus Bad Berleburg mit einer Faber-Tochter, die rund herum überzeugte. Die Mutter Caribik stammt von Cadon ab. Das Tier selbst verfügte über eine hohe Einsatzleistung, hatte ein sehr gutes Seitenbild und glasklare Fundamente. Der Weg in den Käuferstall führt nach Hessen und der Zuschlagspreis für dieses sehr gute Rind betrug 2.100 €. Zwei weitere Rinder, interessanter Weise Testbullentöchter, erzielten jeweils 2.000 €. Im ersten Fall handelte es sich um eine schaufertige Tochter des RUW-Testbullen Lodge v. Louie, die Friedrich Tietze, Versmold, perfekt in Szene setzte. Die Mutter Hella (86 Pkt.) stammt von Borkum ab. Ein Züchter, ebenfalls aus Hessen, lies sich dieses Ausnahmerind, das hinsichtlich seiner Entwicklung alles ausstach, nicht entgehen. Gute Bekannte aus Belgien ersteigerten das andere Rind in dieser Preiskategorie von dem RUW-Testbullen Emus v. Eminenz. Glücklicher Verkäufer war Hermann Josef Olbing aus Borken. Bei der Mutter dieses überaus korrekten Rindes mit klaren Fundamenten handelt es sich um die Cadon-Tochter Teresa (84 Pkt.).
Kälber
33 Kälber erzielten durchschnittlich 378 € und waren somit 46 € teurer als bei der Vorauktion. Herausragend war der Verkaufserfolg der Bernsmann GbR aus Dorsten. Sie platzierte sich mit ihren vier aufgetriebenen Kälbern unter der Hit-Liste der fünf teuersten Zuschlagspreise. An erster Stelle stand ein Kalb von Minister, das für 520 € in den Westerwald wechselte. Bei der Mutter handelte es sich um Lenni (86 Pkt.).
Die nächste Versteigerung der Rinder-Union West findet am 23. Mai in Krefeld statt. Danach wird wieder am 5. Juni in Hamm auktioniert.
Preisspiegel
| Angebot | verkauft | von - bis | Æ | Diff. |
Bullen | 36 | 29 | 900-2.900 | 1.190 | -18 |
Kühe | 4 | 4 | 880-1.000 | 930 | -278 |
Rinder | 158 | 151 | 860-2.100 | 1.179 | +73 |
Jungrinder | 12 | 12 | 460-720 | 578 | +68 |
Kälber | 36 | 33 | 260-520 | 377 | +46 |