Bullennachfrage recht knapp
Am eher kleinen Bullenmarkt war die Situation durchaus anders als am Rindermarkt. Die Bullennachfrage kann als verhalten eingestuft werden und selbst allerbeste Jungbullen gingen ohne Gebot aus dem Ring. So verblieben vom Kontingent letztlich drei im Überstand. Ohne Zweifel war das Spitzentrio der Auktion äußerst begehrt. Clemens Eilmans aus Kevelaer erzielte mit seinem Emmett-Sohn den Tageshöchstpreis. Die enorme leistungs- und inhaltsstoffreiche Kuhfamilie wurde in ihren Informationen abgerundet durch beste Exterieurbewertungen. Der Bulle beeindruckte im Ring durch seine hervorragende körperliche Entwicklung und bestach durch die korrekten Übergänge. Ein Kunde aus dem Rhein-Kreis Neuss erhielt bei 3000 € den Zuschlag. Nicht weniger gefiel der jüngste Bulle der Auktion. Gerd Luyven, Kamp-Lintfort, stellte den Doorman-Sohn vor, der bei der Herdbuchanerkennung auf Platz eins der starken Exterieurbullen gestellt wurde. Ausdrucksstark im Körper bewegte sich der Bulle auf klaren Fundamenten und war aufgrund der überzeugenden mütterlichen Abstammungsinformationen ebenfalls hochbegehrt. Ein Weseler Zuchtbetrieb sicherte sich die Genetik für 2500 € im Ring. Das Spitzentrio komplettiert ein Anton-Sohn, den die Zuchtstätte Dr. Christoph und Birgit Lüpschen GbR, Lohmar, zum Verkauf angeboten hat. Natürlich waren auch bei diesem Top-Bullen die Anforderungen der Käufer hinsichtlich des Exterieurs in vollem Umfang erfüllt. Dazu kamen die überragenden mütterlichen Abstammungsinformationen mit der bekannten Freddie-Tochter Cosmo, die sich bereits vielfach in Zuchtprogrammen bewährt hat. Der Bulle geht für 2300 € in einen Klever Züchterstall.
Qualität bestimmt den Preis
Der Färsenmarkt startete von Beginn an äußerst qualitätsbewusst. Gute Rinder zogen zügig an und brachten schnell entsprechende Gebote. Waren die Vorstellungen der Kunden bezüglich des Exterieurs nicht umfassend erfüllt, erfolgte der Zuschlag teils zu Mindestgeboten. Die Nachfrage war belebt durch Kunden aus Italien und Belgien, die den Krefelder Markt nutzten, sich mit wertvollen Remontierungsfärsen zu versorgen. So überraschte es auch nicht, dass die Spitzenfärse der Auktion nach Belgien verladen wird. Der Kunde war Sieger beim spannenden Bieten um die Carmano-Enkelin, die von der Leukers/Pleines GbR, Bedburg-Hau, schaufähig präsentiert wurde. Beim Zuschlag von 2700 € ging diese Spitzenfärse unter Applaus der Besucher aus dem Ring. Ein italienischer Kunde sicherte sich die preislich folgenden Färsen, die beide für 2400 € in seinen Besitz übergingen. Zum einen eine abgekalbte jugendliche Färse mit enormer Ausstrahlung und Top-Euter von Bernhard de Baey, Hamminkeln, und zum anderen eine Kool-Tochter, die André Krohn, Neukirchen-Vluyn, ebenfalls mit sehr gutem Exterieur zum Verkauf angeboten hatte. Insgesamt ging etwa ein Viertel der Färsen zu Geboten von 2000 € und mehr in neue Besitzerhände über. Dabei beeindruckten auch Töchter der beiden RUW-Vererber Mind P und Snowflake, die eine Woche zuvor in Oldenburg mit überragenden Töchtergruppen geglänzt haben. Aber auch Töchter von Maximum und Short Cut finden sich immer wieder bei den besonders begehrten Färsen und unterstreichen auf den vorderen Plätzen die gute Vererberqualität der Väter.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 15. Juli 2015. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 26. Juni 2015 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen. Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Preisübersicht für Zuchttiere 1094. AV am 17.06.2015 in Krefeld
Auftrieb
Verkauf
Preisspanne €
von bis
Durchschnitts-
preis €
Differenz €
Vormonat
Bullen
13
9
1100
3000
1756
-71
Rinder
119
118
800
2700
1680
-5
Kälber
2
2
200
200
200
-94
Dr. Werner Ziegler