Gute Stimmung zur April-Auktion in Fließem

Auktionsberichte

  • RUW eG
    Die Kat-Nr. 48 ist eins der Spitzenrinder, die 2.000€ erreicht haben - eine Obolus-Tochter aus der Zucht von Karl-Heinz Kirch in Fisch, die in den Rhein-Lahn-Kreis verladen wurde.
  • RUW eG
    Top-Verkaufsrind Kat-Nr. 82 - eine Defender-Tochter von Peter Meutes, Rommersheim, die für 1.750 € in Richtung Benelux zugeschlagen wurde.

Die Bullenkäufer hatten klare Vorstellungen und waren durchweg bereit für die von ihnen selektierten Bullen flott zu bieten. Das Segment der abgekalbten Holsteinfärsen war von breiter guter Qualität, und hierauf wurde flott geboten. Besonders stark war die Nachfrage aus dem Ausland, so dass sich Kunden aus Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Polen eindeckten, und zum Schluss konnte mehr als die Hälfte des Färsenauftriebs für diese Länder verladen werden. 

Rotbunter Spitzenbulle

Erfreulich war die Tatsache, dass mehr als die Hälfte des Bullenangebotes aus rotbunten Holsteinbullen bestand. Besonders auffallend war der rotbunte Bulle JOH Evando, gezogen vom bekannten Züchter Johann Hoffmann aus Stockem. Dies war ein Bulle, wie man ihn von der Entwicklung und vom Exterieur sich schöner nicht vorstellen kann. Dunkel rotbunt gezeichnet und hornlos erhielt er am Morgen von der Körkommission die höchsten Noten. Sein Vater, Ems Red PP, brachte das Hornlosgen in diesen bekannten, schauerfahrenen Spitzenkuhstamm von Johann Hoffmann. Die Mutter, JOH Vanessa, wurde in der fünften Laktation mit 87 Punkten bewertet und die Großmutter, JOH Vroni, eine Lentini-Tochter, ist eine Elite-Kuh, die in der siebten Laktation mit 89 Punkten eingestuft wurde und dies bei einem exzellenten Euter. Langlebigkeit pur und dies bei extrem hohen Leistungen, denn sowohl Mutter als auch Großmutter produzieren bereits sieben Laktationen und dies bei Leistungen von deutlich über 12.000 kg Milch mit fast 5% Fett und 3,5% Eiweiß. Alles in der Summe Voraussetzungen für einen Spitzenpreis, und das i-Tüpfelchen war die Tatsache, dass Johann Hoffmann diesen Bullen perfekt aufgezogen hat und er sich einfach klasse im Ring präsentierte. Nach einem zügigen Bieterduell, was zum Teil über Handy lief, erhielt ein Züchter aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich letztendlich den Zuschlag bei 3.300 €. Mit 2.000 € folgten zwei ebenfalls sehr gute Deckbullen. Niko Billen aus Kaschenbach präsentierte einen rotbunten Bretagne-Sohn aus seinem sehr guten L-Stamm. Dieser Bulle zeigte sich dem Alter nach sehr gut entwickelt und überzeugte mit einem genomischen Zuchtwert von gRZG 140, mit hohen Punktzahlen in allen Sekundär-Merkmalen. Mutter und Großmutter des Bullen leisteten jeweils über 11.000 kg Milch mit deutlich über 3,6% Eiweiß, was diesen Bullen natürlich sehr interessant machte. Ein Käufer aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm gewann das Bieterduell für diesen rundum sehr guten Bullen. Thomas Kreutz aus Wilsecker, von vielen Schauen bekannt, hatte einen schwarzbunten Douglas-Sohn aus seiner exterieur- und schauerfahrenen Kuhfamilie am Strick. Bei der Dude-Mutter stehen 87 Punkte und bei der Ladin-Großmutter sogar 89 Punkte im Stammbaum. Hier überzeugten nicht nur die 12.000 kg Milch bei phänomenalen 3,8% Eiweiß, sondern auch die Langlebigkeit; die Großmutter hat elf Laktationen geleistet und bei der Mutter stehen bereits drei Laktationen im Papier und sie erfreut sich bester Gesundheit. Dieser Bulle hatte ebenfalls hohe Körnoten und konnte für 2.000 € nach Belgien verladen werden. Bei dem jüngsten Bullen der Versteigerung fiel der Hammer bei 1.900 €. Er ist, genau wie sein Zwillingsbruder, der für 1.700 € zugeschlagen werden konnte, ein rotbunter Laser PP-Sohn und somit hornlos! Bei diesem Bullen aus dem Zuchtstall Stefan Marxen, Dingdorf, wiederholt sich das vorhin gesagte: Gute Einstufungen bei Mutter und Großmutter, Leistungen von fast 13.000 kg Milch und das bei rund 3,6% Eiweiß, sind einfach wichtige Argumente im Bullenverkauf. Ein Zwillingsbruder (MAX Lalo) geht für 1.900 € nach Luxemburg und sein Bruder (MAX Lelo) für 1.700 € in den Landkreis Euskirchen.

Und wieder ist es der Züchter Johann Hoffmann aus Stockem, der auf sich aufmerksam macht! Diesmal mit einer rotbunten Zweitkalbskuh. JOH Annika hat vor vier Wochen das zweite Kalb bekommen und die erste Laktation mit über 9.000 kg Milch bei 3,5% Eiweiß abgeschlossen. Sie wurde bewertet mit 85 Punkten und ist dabei in die Fußstapfen ihrer Vorfahren zu treten. Hier schlagen richtige Schau- und Leistungskühe zu Buche: Mutter, JOH Alexa, ist eine 89 Punkte Destry-Tochter und Großmutter, JOH Aline, eine 87 Punkte Twister-Tochter. Und hiervor kommt die von vielen Schauen sehr bekannte, eine EX 92 eingestufte Talent. Langlebigkeit steht in diesem Kuhstamm, denn die Mutter ist in der fünften Laktation und die Großmutter in der siebten Laktation und jeweils mit Leistungen weit über 12.000 kg Milch mit guten Inhaltsstoffen. Die erste Kontrolle der zweiten Laktation schloss JOH Annika mit 43 kg ab. Mit fast 1,60 m zog diese Kuh die Blicke auf sich, und nach einem zügigen Schlagabtausch der Bieter erhielt ein Züchter aus Bernkastel-Wittlich diese tolle Kuh für 2.200 €.          

Lose in den Ring bewährt sich immer mehr

Auf Wunsch vieler Auktionsbeschicker hatte die Rinder-Union West eG in der neuen Auktionshalle die Möglichkeit geschaffen, Auktionsrinder lose im Ring zu präsentieren, da viele Verkäufer die Zeit nicht mehr aufbringen können ihre Tiere führig am Strick zu präsentieren. Mit jeder Versteigerung lernt das Vorführ-Team dazu, und der Ablauf war bei dieser Versteigerung sehr gut. Ein Appell an alle, die sich vielleicht aufgrund der Arbeit scheuen die Auktion zu beschicken, diesen Service in Anspruch zu nehmen.

Stefan und Matthias Zens aus Musweiler präsentierten im Ring eine sehr gut ausbalancierte schicke schwarzbunte Lexington-Tochter, die ein treuer Kunde aus dem Saarland für 2.000 € ersteigerte. Mit Fever und Chacim stehen hochbewertete Kühe im Papier dieser schicken Färse, die auch noch mit Leistungen in der Spitze jenseits von 16.000 kg Milch auf sich aufmerksam machte. Sie wird es ihren Vorfahren gleichtun, denn die Einsatzleistung liegt aktuell bei 37 kg Milch. Nicht weniger schick und ausdrucksstark war die Tochter des RUWSELECT-Bullen Obolus aus dem Stall von Karl-Heinz Kirch in Fisch. Sie wurde sogar am Tag der Versteigerung mit 85 Punkten bewertet, hat eine Einsatzleistung von 34 kg Milch, bei einem sehr festen, tadellosen Euter und klasse Exterieur. Mit 86 und 87 Punkten steht auch hier ein exterieurstarker Kuhstamm, der gerade mit Inhaltsstoffen von über 3,7% Eiweiß auf sich aufmerksam macht. Für 2.000 € ersteigerte ein Zuchtbetrieb aus dem Rhein-Lahn-Kreis diese hoffnungsvolle junge Holsteinfärse. Derselbe Züchter ersteigerte eine weitere Holsteinfärse aus dem Bestand von Stefan und Matthias Zens aus Musweiler für 1.900 € im Zuschlag. Diese Gunnar-Tochter hat eine 88 Punkte Hayden-Mutter und 85 Punkte Rudolph-Großmutter, bei einer eigenen Einsatzleistung von knapp 30 kg Milch. Die sehr langlebigen Kühe in diesem Papier überzeugen mit Leistungen jenseits von 13.000 kg Milch. Ein westfälischer Züchter aus dem Landkreis Borken ersteigerte für 1.900 € eine sehr rahmige Zelgadis-Tochter aus dem Zuchtstall Bange-Seibersbach. Mit Gibor und Avanti folgen bekannte, sehr solide RUW-Vererber, die alle beide für Langlebigkeit stehen. Denn Mutter und Großmutter haben bereits sechs Laktationen sehr hohe Leistungen erbracht. Jeweils für 1.850 € im Zuschlag ersteigerte ein belgischer Züchter zwei Holsteinfärsen aus dem Zuchtbetrieb von Peter Meutes aus Rommersheim. Zum einen die Defender-Tochter PM Cornelia, eine im Exterieur und Euter fehlerfreie schwarzbunte Färse mit End-Story und Goldwin im Papier und, was dieses Tier gerade so interessant macht, die 87 Punkte Goldwin-Großmutter ist eine Tochter der bereits vielfach erwähnten Ausnahmekuh Carla. Die Zweite aus diesem Stall an denselben Züchter ist eine Tochter des RUWSELECT-Bullen Blossom, PM Frika, welche mit Goldday und Bolton bekannte Holsteinvererber vorweisen kann. Bei einer eigenen Einsatzleistung von 34 kg Milch schreibt sie die Leistungen ihrer Vorfahren fort, denn ihre eigenen hohen Inhaltsstoffe sind in diesem Papier manifestiert: Die Mutter hat knapp 3,8% Eiweiß bei einer Leistung von über 12.000 kg Milch. Ausschlaggebend für diese zwei Ankäufe war die Tatsache, dass beide Färsen absolut robotertauglich sind.

Am Ende der Versteigerung konnten alle Holsteinfärsen zugeschlagen werden und dies bei einer deutlichen Erlössteigerung von 138 € auf durchschnittlich 1.531 €.  

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 03. Mai 2018 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 16. April 2018. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.

Gerd Grebener

 

Preisspiegel:

 

Angebot

Verkauft

€ von – bis

€ Ø

Diff.

Bullen

11

10

1.000 – 3.300

1.705

+143

Rinder

47

47

1.150 – 2.000

1.531

+138

Kühe

1

1

2.200 – 2.200

2.200