Die seit Wochen anhaltende Trockenheit ohne wirkliche Aussicht auf Veränderung und Temperaturen von fast 40 Grad waren sicherlich nicht die besten Voraussetzungen für die 261. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 07. August 2018 in den Hammer Zentralhallen. Doch gleich zum Auktionsbeginn war der Deckbullenmarkt von einem „heißen“ Bieterwettstreit um die besten Bullen gekennzeichnet, so dass sich mit regelmäßigen Spitzenpreisen für die Topbullen wiederum ein hervorragender Durchschnittspreis ergab. Der nachfolgende Färsenmarkt verlief zu Beginn deutlich ruhiger beschleunigte sich aber im Verlauf zunehmend und erzielte ein für die aktuelle Situation sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Das kleine Angebot an Jungrindern und Zuchtkälber wurde zügig und komplett veräußert.
MISSON P-Sohn für 3.600 € verkauft
Schon bei der morgendlichen Verbandsanerkennung zeigte sich die hohe und einheitliche Qualität der vorgestellten Deckbullen. Umso erfreulicher, dass sich diese im Auktionsverlauf auch in hohen Steigpreisen niederschlug. Insbesondere die dreizehn rotbunten Bullen stachen dabei mit einem durchschnittlichen Preis von 2.062 € hervor. Der Durchschnittspreis für alle Deckbullen betrug 1.806 € und stellte damit das ebenfalls sehr gute Ergebnis der Juliauktion wieder ein. Herausragender Spitzenreiter des Tages war die Katalognummer 13, WIT Mist, ein MISSON P-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver. WIT Mist überzeugte auf der ganzen Linie: mit dem Kuhstamm, mit dem eigenen Zuchtwert von gRZG 150 und dem eigenen Erscheinungsbild. Es entbrannte eine rasanter Bieterwettstreit, der mit dem Gebot von 3.600 € zu Gunsten eines Züchters aus dem Kreis Heinsberg entschieden wurde. Auch der zweitplatzierte Bulle, der BRETAGNE-Sohn WIT Brex, stammte aus der Zuchtstätte Wiethege. Auch WIT Brex beeindruckte in allen Belangen. Langlebigkeit und Leistungsbereitschaft im Kuhstamm waren dabei nur einige Punkte. Der Steigpreis kletterte bis auf 2.500 € bevor der Zuschlag an einen Züchter aus dem Kreis Westerwald erteilt wurde. Den preislich dritten Rang mit einem Steigpreis von 2.400 € teilten sich zwei weitere Spitzenbullen. Der NUANCE RDC-Sohn KOE Nubi, aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt überzeugte mit 142 gRZG, viel Typ und besten Fundamenten und komplettierte das rotbunte Spitzentrio. Er wird zukünftig im Kreis Münster zum Deckeinsatz kommen. Der teuerste schwarzbunte Bulle des Tages war der Mega Watt-Sohn Megabull aus dem Bestand von Sebastian Büenfeld aus Meschede, der dem vorgenannten Bullen in nichts nachstand und zum gleichen Steigpreis an einen Züchter aus dem Oberbergischen Kreis verkauft wurde. Zum Steigpreis von 2.300 € folgten ein MATISSE RED-Sohn aus dem Betrieb von Hans-Peter Paeßens aus Uedem, ein Hologram P-Sohn aus der Zucht der Grunewald-Olbing GbR und ein Dreamboy-Sohn aus der Köster KG aus Steinfurt.
MATISSE RED-Tochter in der Preisspitze
Die Frage wie sich der Färsenmarkt entwickeln würde, war angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen nur sehr schwer zu beantworten. Trotz der hohen Temperaturen und der anhalten Trockenheit mit den noch nicht absehbaren Folgen für die Grundfuttergewinnung entwickelte sich das Bietgeschehen mit fortschreitendem Auktionsverlauf immer zügiger. Für die Topfärsen wurden Preise zwischen von 1.800 € bis 2.000 € erzielt, während leistungsschwächere Tiere nur sehr preisbewusst ersteigert wurden. Der Durchschnittspreis reduzierte sich im Vergleich zum Vormonat zwar deutlich auf 1.503 € im Mittel, war aber aufgrund aktuellen Situation durchaus zufriedenstellend. Den Tageshöchstpreis von 2.000 € am Rindermarkt teilten sich zwei Spitzenfärsen, die beide mit tadellosem Fundamenten, schön ausbalancierten und beaderten Eutern und hohen Einsatzleistungen überzeugten. Die teuerste rotbunte Färse war eine MATISSE RED-Tochter aus der Zucht der Effing-Timmermann GbR aus Vreden und die teuerste schwarzbunte Färse eine Justice-Tochter aus der Zucht von Burkhard Diekmann aus Soest. Beide Rindern wurden am Abend für einen thüringischen Stammkunden verladen. Ebenfalls nach Thüringen wechselte eine schicke FITNESS-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, die den beiden vorgenannten in nichts nachstand. Der Steigpreis kletterte bis zum Gebot von 1.900 € bevor der Zuschlag durch Auktionator Josef Kotthoff erfolgte. Aus dem gleichen Züchterstall stammte eine Citation-Tochter, die ihrer Stallgefährtin ebenbürtig war und zum gleichen Steigpreis nach Niedersachsen verkauft wurde. Für 1.850 € folgten eine COLOUR P-Tochter aus dem Bestand von Hermann-Josef Olbing aus Raesfeld, die ihre neue Heimat in Baden-Württemberg finden wird; eine SNOWFLAKE-Tochter aus der Zucht von Achim Grötemeier aus Stemwede, die zukünftig im einem niederländischen Zuchtbetrieb gemolken wird und ein Bankroll-Tochter aus der Zuchtstätte Wiethege aus Halver, die von einem Züchter aus dem Kreis Warendorf ersteigert wurde.
Kälbermarkt
Der Jungrinder- und Kälbermarkt war mit 16 Tieren sehr überschaubar und wurde zu Durchschnittpreisen von 330 € bei den Jungrindern und 317 € bei den Zuchtkälber komplett geräumt. Teuerstes Zuchtkalb war eine hervorragend entwickelte Army-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, die zum Steigpreis von 580 € an einen Züchter aus Niedersachsen verkauft wurde. Mit 500 € im Zuschlag folgte eine äußerst schicke PACE RED-Tochter aus der Zucht von Bernhard de Baey aus Hamminkeln, die sich ein Züchter aus dem Kreis Recklinghausen sicherte. Die Podestplätze komplettierte eine elegante BRETAGNE-Tochter aus der Köster KG, die auf die Europaschaukuh Rosanne EX 91 zurückgeht. Auch sie wurde nach Niedersachsen verkauft.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 04. September 2018 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
Preisspiegel
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Angebot |
Verkauft |
von – bis |
Ø |
Diff. |
Bullen | 31 | 30 | 900 - 3.600 | 1.806 | +4 |
Kühe | 1 | 1 | 1.200 - 1.200 | 1.200 | -100 |
Rinder | 120 | 117 | 850 - 2.000 | 1.503 | -180 |
Jungrinder | 4 | 4 | 300 - 420 | 330 | -153 |
Kälber | 12 | 12 | 120 - 580 | 317 | -23 |