Fünf mal 2.000 € am Bullenmarkt
Nach der Körung standen 38 verbandsanerkannte Deckbullen zum Verkauf, von denen 30 bei nahezu gleichbleibendem Preisniveau im Vergleich zum Vormonat für 1.550 € im Durchschnitt in neue Besitzerhände vermittelt wurden. Den preislichen Spitzenreiter COL Bosco präsentierte Thomas Wiethege aus Halver im Ring. Dieser allerbestens entwickelte und mit hervorragendem Fundament ausgestatte Boss-Sohn überzeugte auf ganzer Breite. 87 Punkte bei Mutter und Großmutter und ebenfalls beste Laktationsleistungen von über 12.000 kg wurden durch eine eigenen Zuchtwert des Bullen von gRZG 143 abgerundet. Ein Züchter aus dem Hochsauerlandkreis sicherte sich diesen klasse Bullen zum Steigpreis von 2.500 € für den Einsatz in seinem Betrieb. Für 2.200 € folgte der Ladd P-Sohn WR Ladan, der teuerste natürlich hornlose Bulle. Er wurde von der Wiewer-Rellmann GbR aus Drensteinfurt gezogen und wurde einem Züchter aus Münster zugeschlagen. Auch WR Ladan beeindruckte mit einem exterieur- und leistungsstarken Kuhstamm. Den preislich dritten Rang mit 2.000 € im Zuschlag teilten sich drei weitere Bullen, die den beiden vorgenannten nahezu ebenbürtig waren. Thomas Wiethege war mit dem Ladd P-Sohn WIT Levide ein zweites Mal erfolgreich. Großmutter dieses Bullen, der in den Kreis Coesfeld verkauft wurde, ist die bekannte Schausiegerin ZS Email EX 92. Aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt stammten ein weiterer Ladd P-Sohn sowie ein One-Red-Sohn, die für Käufer aus dem Hochsauerlandkreis bzw. aus dem Kreis Coesfeld verladen wurden.
Färsenmarkt behauptet sich in schwierigem Umfeld
Die Rahmenbedingungen am Färsenmarkt sind weiterhin äußerst schwierig. Das aktuelle und in den nächsten Monaten zu erwartende Milchpreisniveau zwingt die Käufer zu einem zurückhaltenden Bietverhalten. Weiterhin erschwerend kommt hinzu, dass potenzielle Käufer aus den direkt angrenzenden Bundesländern Niedersachsen und Hessen aufgrund des seit kurzer Zeit unterschiedlichen BHV1-Status Tiere aus NRW nur noch nach einer Quarantäne einstallen dürfen und somit als Käufer ausfallen. Dennoch wurde das große Angebot von 250 Färsen zügig an die Käufer aus dem eigenen Zuchtgebiet und ins Ausland vermittelt, zu nahezu gleichen Anteilen. Der Durchschnittspreis betrug am Ende des Tages exakt 1.400 €. Die teuerste Färse des Tages stammte aus der Zucht von Heinz-Josef Rudolphi aus Bad Lippspringe. Zwei Züchter waren von dieser jungen Mogul-Tochter mit tadellosem Exterieur und einer Einsatzleistung von gut 40 kg Milch so beeindruckt, dass sie sich ein langes Bietduell lieferten. Auktionator Josef Kotthoff beendete das Ausbieten mit dem Zuschlag bei 2.900 € für den erfolgreichen Käufer aus dem Hochsauerlandkreis. Mit etwas Abstand folgte die teuerste rotbunte Färse des Tages, die DEKADE-Tochter WR Maxilie aus der Zucht der Wiewer-Rellmann GbR aus Drensteinfurt. Sie überzeugte mit einem schön beaderten Euter, einem stark ausgeprägtem Hintereuter, paralleler Strichstellung und einer Einsatzleistung von knapp 40 kg Milch. Helmut Echterhoff aus Verl sicherte sich den Zuschlag mit dem Gebot von 2.600 €. Markus Wissmann aus Nordkirchen platzierte sich mit seiner SNOWFLAKE-Tochter Ronja auf dem dritten Rang. Für 2.000 € wechselte diese junge und frisch abgekalbte Spitzenfärse in einen Züchterstall im Hochsauerlandkreis. Zum Steigpreis von 1.900 € wurden eine DEAL P-Tochter aus der Zucht von Heinz Hassels-Lütkenhoff aus Ahaus und eine Gold-Tochter aus der Köster KG aus Steinfurt an einen Käufer aus dem Märkischen Kreis vermittelt.
Stabilisierung am Kälbermarkt
Das Angebot am Kälber- und Jungrindermarkt war mit 45 Tieren etwas kleiner als im Vormonat. Die 29 verkauften Zuchtkälber erzielten einen Durchschnittspreis von 326 € und somit wieder ein deutlich ansprechenderes Preisniveau als im Vormonat. Trotz des angestiegenen Durchschnittspreises bewegten sich die Steigpreise in einem engen Korridor zwischen 200 € und 400 €. Der Höchstpreis von 400 € wurde insgesamt sechs Mal eingestellt. Den Auftakt machte eine CARMANO-Tochter aus der Lösing Milch KG aus Vreden. Aus der Görlich/Graf von Kerssenbrock GbR stammten eine FERRARI- und eine EPOCHAL-Tochter. Frank Osterhaus aus Lengerich verkaufte eine DRAKE-Tochter und Hermann Bensing aus Vreden war mit einer hornlosen LABEL P-Tochter erfolgreich. Das Sextett vervollständigte eine Garden-Tochter aus der Zucht von Friedrich Vogt aus Unna. Alle sechs Spitzenkälber verblieben in der Region Westfalen-Lippe.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 02. Februar 2016 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
Preisspiegel
Angebot
Verkauft
von - bis
Æ
Diff.
Bullen
38
30
1.000 – 2.500
1.550
-23
Kühe
4
3
900 – 1.300
1167
-408
Rinder
250
246
750 – 2.900
1.400
-38
Jungrinder
14
14
260 - 550
444
-85
Kälber
31
29
200 - 400
326
+142
Klemens Oechtering