Herausragende Färsenqualität führt zu Höchstpreisen

Auktionsberichte

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    Der Topseller der Auktion. Manfred Robert, Vreden, stellte eine Färse aus der weltbekannten Lydia-Kuhfamilie zum Verkauf. Ein begeisterter Holsteinzüchter aus dem Schwarzwald sicherte sich diese Färse für 4.700 €. © Wiebke Simon
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    Eine der hervorragenden Färsen von Johannes Deckers, Vreden bei der Krefelder Auktion. Diese Styx Red – Tochter erzielte einen Steigpreis von 3.900 € und wird zukünftig eine Herde im Kreis Wesel bereichen. © Wiebke Simon
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    Eine korrekte und leistungsbereite Attico Red - Tochter aus dem Betrieb Wilhelm Krebbing, Hamminkeln, verbleibt für 3.800 € im Heimatkreis Wesel © Wiebke Simon

Zur 1211. Zuchtviehauktion in der Krefelder Niederrheinhalle stellten die Beschicker ein quantitativ und qualitativ ansprechendes Tierkontingent zum Verkauf. Gerade das Färsenangebot bestach durch ein Qualitätsniveau, welches auf diesem Niveau und in dieser Homogenität sicherlich noch länger für Gesprächsstoff sowohl unter den Beschickern als auch Käufern führen wird.  Das am Tagesende die Auktion mit einem historischen Spitzendurchschnittspreis bei den Färsen endete, ist vor allem auf diese großartige Qualität der angebotenen Tiere sowie die Bereitschaft der anwesenden Kunden auch diese Qualität zu honorieren, zurückzuführen. 

Nachfrage im Deckbullenbereich zurückhaltend
Zu Beginn der Auktion stießen elf gekörte Bullen ansprechender Qualität auf wenige Interessenten. Das führte zu einer Verkaufsquote von nur 55 %. Das Bietergeschehen konzentrierte sich im Wesentlichen auf zwei rotbunte Vollgeschwister: THI Ramses-Red und THI Risotto, zwei Ranking P-Söhne aus Riverdance, einer bewährten Bullenmutter von Rainer Thoenes, Kalkar. Beide Bullen präsentierten sich mit harmonischem Körperbau und klaren Fundamenten im Ring und wussten neben ihrem tadellosen Äußeren auch mit hohen genomischen Zuchtwerten zu überzeugen. Dass ihr Vollbruder Rock PP, im Besitz der RUW, aktuell an der Spitze der homozygot hornlosen rotbunten Besamungsbullen steht, war sicherlich noch ein weiteres Argument, um auf die beiden natürlich hornlosen Bullen zu bieten. Am Ende wechselte der geringfügig ältere Bulle für 3.400 € in den Kreis Wesel. Sein Bruder wurde für 3.100 € nach Luxemburg verkauft. 

Preislich folgten ihnen für jeweils 2.200 € zwei ebenfalls hornlose Bullen: ein kapitaler Arizona-Sohn von Hans-Peter Paeßens, Uedem aus einer Sailor PP-Tochter, der im Kreis Euskirchen in den Deckeinsatz gehen wird und ein rotbunter Spread P-Sohn mit besonders hohen Inhaltstoffen im Papier von der Effing Timmermann GbR, Vreden. Er wird zukünftig im Kreis Wesel decken. Der Durchschnittspreis dieses Bullenmarktes betrug 2.450 €.   
 

Gelungener Kuhmarkt
Der Auktionsstandort Krefeld ist für die gute Kuhqualität inzwischen weithin bekannt. Die Beschicker boten auch in diesem Monat eine äußerst ansprechende Kollektion von 17 Kühen an. Der Durchschnittspreis dieser ansprechenden Kollektion pendelte sich bei sehr guten 2.682 €, bei einer Spanne von 2.200 € bis 3.400 €, ein. Dirk Feldhaus, Herten erzielte mit seiner jugendlichen Zweitkalbskuh, abstammend von Renegade, den Tageshöchstpreis von 3.400 €. Ein Kunde aus dem Kreis Wesel sicherte sich diese exterieurstarke Kuh, die bereits die erste Laktation auf einem hohen Leistungsniveau abgeschlossen hat. Das zweitteuerste Tier dieser Kategorie ersteigerte ein Kunde aus den Niederlanden für 3.100 €. Die Clyde - Tochter, der Kleinhessling GbR, Hamminkeln, bestach nicht nur durch das hohe Leistungsniveau! Für denselben Zuschlagspreis wurde eine Solitair P – Tochter aus dem Bestand von Anton Nießen, Heinsberg, verkauft. Ein bayrischer Kunde kaufte diese körperstarke rotbunte Kuh für seine Herde. 

 Historischer Verlauf des Färsensegments
Der Anblick des hohen Qualitätsniveaus der Krefelder Färsen war bereits am Morgen in den Stallungen eine wahre Augenweide. Kunden als auch Beschicker waren von der aufgetriebenen Qualität begeistert. Bestärkt wurden die hohe Exterieur- und die hervorragende Euterqualität bei dem Blick in die Milchkontrollliste. Diese bescheinigte eine hervorragende Eutergesundheit bei durchweg hohem Inhaltsstoffniveau und guten Leistungen! Im Vorfeld der Auktion kündigten bereits einige Kunden Kaufinteresse im höheren Qualitätsniveau an. Neben einer sehr guten Nachfrage nach Qualitätsfärsen aus den BeNeLux - Ländern und Italien ergänzten vor allem heimische Käufer den Märzmarkt. Das am Tagesende Höchstpreise sowie ein historisch hoher Durchschnittspreis von 3.052 € bei einer Preisspanne von 1.600 € bis 4.700 € erzielt würde, ist eine Bestätigung dafür, dass Qualität seitens der Zukaufsbetriebe geschätzt und auch honoriert wird. Beleg dafür ist, dass insgesamt 15 Färsen einen Steigpreis von 3.800 € und mehr erzielten.

Der Topseller der Auktion wurde vom Zuchtbetrieb Manfred Robert, Vreden, erzielt. Die Renegade – Tochter, die bereits mit 85 Punkten eingestuft wurde, geht auf die tiefe und hochbewertete Kuhfamilie der Lydia zurück und erbrachte sagenhafte 4.700 €. Die Bedeutung bzw. die Erfolge dieser Kuhfamilie wird durch einen aktuellen Artikel in einer Fachzeitschrift untermauert. Bereits im Vorfeld der Auktion wurde diese Färse viel besprochen und Informationen darüber ausgetauscht. Aber nicht nur das äußere Erscheinungsbild passten zu dieser Färse. Auch das Leistungsniveau bei passenden Inhaltsstoffen und hervorragenden Eutergesundheitswerten waren Indiz dafür, dass das Interesse an dieser Färse groß sein sollte. Nach einem längeren Bietergefecht investierte ein engagierter Holsteinkenner aus dem Schwarzwald in diese Kuhfamilie. Der Zuschlagspreis von 4.000 € wurde gleich dreimal erzielt. Ein Käufer aus Rheinland-Pfalz sicherte sich eine Foremann – Tochter von Rainer Thoenes, Kalkar, für diesen Steigpreis. Die Färse überzeugte nicht nur durch ihr fehlerfreies, mittelrahmiges Exterieur. Vor allem punktete sie durch ein breites, festansitzendes und toll beadertes Euter. Zusätzlich trumpfte Sie durch hohe Leistungen der Kuhfamilie auf. Ludger Sondermann, Bocholt, stellte mit einer Parsly – Tochter eine Färse zum Verkauf, die ebenfalls auf eine hochleistende Kuhfamilie zurück geht. Diese Eigenschaft bestätigte das körperstarke Rind bereits durch eine hohe Einstiegsleistung. Zukünftig wird diese Färse eine Herde in Italien bereichern. Die Dritte im Bunde war eine Flight Red- Tochter aus dem Beschickerstall von Georg Daamen, Bedburg-Hau. Die Rafting-Enkelin überzeugte ebenfalls durch ein hohes Leistungsniveau und bestach durch ein allerbestes Euter sowie ein glasklares Fundament. Drei weitere Färsen erzielten einen Zuschlagspreis von 3.900 €. Zum Einen war Johannes Decker, Vreden, mit einer Styx Red – Tochter erfolgreich. Diese tadellose rotbunte Färse bestach durch ihren rahmigen, starken Körper bei hohem Leistungsniveau. Ein treuer Kunde aus dem Kreis Wesel, der vor allem rotbunte Holsteinrinder präferiert, sicherte sich diese hochwertige Färse. Das zweite Tier dieser Kategorie wurde seitens Wilhelm van Heek, Kleve, ausgestellt. Die korrekte und leistungsbereite Zebra – Tochter aus einer Hotspot P Mutter wurde von einem Kunden aus dem Kreis Wesel ersteigert. Das dritte Tier im Bunde war eine Samuel P – Tochter aus dem Züchterstall Rainer Thoenes, Kalkar. Diese frische und exterieurstarke Färse wurde im Kaufauftrag für einen Kunden aus Bayern gekauft. 

Der Verlauf der Auktion zeigt nochmals eindrucksvoll, wie gut die angebotene Qualität seitens der Käufer honoriert worden ist und sollte Beschicker motivieren, ihre qualitativ hochwertigen Tiere für die nächsten Auktionen zu melden. Gerne stehen bei Fragen zur Auktionsvermarktung die regionalen Vermarkter der Rinder-Union West eG bzw. das Regionalzentrum in Krefeld zur Verfügung.

 

Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in Krefeld findet in der Osterwoche am 16. April 2025 statt. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 28. März 2025, im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151-81899-14, per Fax 02151-81899-66 oder per Mail aleuchten@ruweg.de entgegengenommen.

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