Herausragende Rinderqualität in Fließem

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Sehr gute Rinderqualität sorgt für hohen Durchschnittspreis bei der Zuchtviehauktion in Fließem.

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    Ein Ausschnitt der Spitzenkollektion von Stefan Stuben aus Dahlem. Kat.-Nr. 43 V.: Control, Käufer Belgien. Kat.-Nr. 81 V.: Charlston geht zum Tageshöchstpreis von 3.200 € nach Holland. Kat.-Nr. 38, eine elegante rotbunte Bretagne wechselt für 2.500 € nach Belgien und die Kat.-Nr. 73 von Nuntius ersteigert ein Züchter aus dem Vulkaneifelkreis. © Gerd Grebener
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    Ein Teil der tollen Kollektion von der Meutes GbR, Rommersheim: Kat.-Nr. 21 Kuh mit zweitem Kalb von Barbardos, Kat.-Nr. 69 V.: Aligator 2.900 €, Kat.-Nr. 68 von VH Crown 3.000 €, Kat.-Nr. 57 von Samaritan 3.000 €. Alle vier konnten für Kunden in Belgien verladen werden. Kat.-Nr. 55, eine Highlite-Tochter wechselt in den Vulkaneifelkreis. © Gerd Grebener
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    Diese große euterstarke Färse (von Secretaria) gezogen von Thomas Kreutz, Wilsecker, geht für 2.800 € nach Belgien. Da hat die Auszubildende Anne Schmillen aus Schleid vollen Einsatz gezeigt. © Gerd Grebener
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    Ladys in black! Laura Streit aus Obergeckler mit der leistungsstarken Mark-Tochter, die für 2.800 € ein niederländischer Milchviehhalter ersteigert. © Gerd Grebener

Nur wenn alle angebotenen Tiere in einer so hohen Qualität angeboten werden, ist es möglich so einen hohen Durchschnittserlös zu erzielen! Bei der Zuchtvieh-Versteigerung der Rinder-Union West eG in der schönen Auktionshalle in Fließem am Donnerstag, den 18. August 2022, war dies der Fall und die abgekalbten Rinder erlösten im Mittel 2.473 €. Die aktuellen Milchpreise sind hoch und der Bedarf groß. Stammkunden aus Belgien, Holland und Luxemburg hatten bereits im Vorfeld Bedarf angemeldet, doch gerade aus der heimischen Region waren Käufer zugegen, bzw. hatten deutliche Kaufaufträge vergeben. Die Preisspanne von 1.700 bis 3.200 € dokumentiert das Niveau der Färsen. 50% des Auftriebs wurde nach der Versteigerung für unsere europäischen Nachbarn verladen.

RUW Maya immer noch attraktiv
Diese Bullenmutter hinterlässt eine lange positive Spur: Topseller bei den Bullen war ein schwarzer, hornloser Star P RDC- Sohn mit einem genomischen Zuchtwert von 149 RZG. Er ist ein Urenkel von Maya, aus einer My Dream P- Mutter. Die mit 10.000 kg bei 3.86 % Eiweiß glänzt. Ein Käufer aus dem Saarland zahlte den Höchstpreis von 2.800 €, zur Freude der Nohner GbR aus Sassen. Luxemburger Milchrinderhalter ersteigerten die preislich folgenden Bullen. Ein hornloser Mirand PP aus einer EX 90 Windbrook und EX 90 Trigema Großmutter von Thomas Kreuz aus Wilsecker verließ den Ring mit 2.300 €. Dieser langlebige Kuhstamm glänzt mit sehr guten Leistungen: 13.000 kg Milch mit über 3,9 % Eiweiß. Mit 2.100 € viel der Auktionatorhammer für einen Sideswip- Sohn von Hugo Berners, Simmereth. Dieser rotbunte Bulle ist ebenfalls hornlos und hatte die höchsten Körnoten erhalten. Zurecht! 366 Tage alt und fehlerfrei im Skelett mit viel Ausstrahlung. Dreimal hornlos in der Preisspitze zeigt, wo die Reise hin geht.

Von Beginn an kamen die Gebote der Kaufinteressenten sehr zügig, eine Freude für jeden Auktionator. Los ging es mit einer Zweitkalbskuh der Meutes GbR aus Rommersheim. Mit 85 Punkten bewertet gefiel dieses große, typstarke BARBADOS Kuh einem Belgier, der den Zuschlag für 2.500 € erhielt.

Einfach eine Augenweide! Anders kann man sie nicht beschreiben; die jüngste Färse der Versteigerung von Stefan Struben aus Dahlem. CHARLSTON - BALU - Mercury ist die Väterfolge, die Mutter als Färse verkauft. So weit so gut. Doch sie hat eine Ausstrahlung mit makellosem Exterieur und einem Euter wie gemalt. 3.200 €, und damit Höchstpreis, investierte ein Kenner für Holland. Derselbe Züchter verkaufte eine auffallend schicke NUNTIUS- Tochter mit Rotfaktor (Mutter von MISSION P RDC) für 3.100 € in den Vulkaneifelkreis Daun. Sie leistet bereits 36 kg Milch pro Tag. Zweimal 3.000 €, zweimal Züchter Meutes GbR, Rommersheim und als Käufer Stammkunden aus Belgien. PM Kalila mit Samaritan als Vater hat eine Tagesleistung über 35 kg bei einem festen Euter und sehr gutem Typ. Gleiches gilt für PM Auxilia, die mit einem tiefen Hochleistungskuhstamm aufwarten kann: VH Crown x Doormann x Jake x Laudan x Good Luck RDC x Laredo und 5 Generationen 100.000 kg Milch-Kühe im Stammbaum. Über 15.000 kg Milch bei 3.88 % Eiweiß – was will man als Milchviehhalter mehr?

Wohin geht die Reise?
Nicht alle Rinder kosten 2.000 € und mehr! Das ist sicher. Die Ansprüche für diese Preisklasse sind hoch. Der Milchpreis ist hoch, doch auch die Produktionskosten sind stark gestiegen! Die vielen Kreuzungsbesamungen der letzten Jahre haben das Angebot geringer werden lassen und Schlachtkühe haben weiterhin einen guten Preis. Die Milchviehhalter sollten gezielt das züchterische Instrument von Herdscan nutzen, um die Selektionsentscheidungen objektiver treffen zu können. Kühe, die gesund und fruchtbar über viele Jahre Leistung erbringen sind der wichtigste Faktor. Mit der genomischen Selektion können Entscheidungen sicherer getroffen werden. Auch der Einsatz von gesext weiblichem Sperma ist hier zu nennen, denn Färsen werden die nächsten Jahre dringend gebraucht.  Diese Zuchtviehversteigerung hat wieder eindrucksvoll gezeigt, dass sich sehr gute Färsen immer am besten über die Auktion vermarkten lassen und für ihre Besitzer die reellsten Preise erzielen. Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 15. September 2022, statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 29. August 2022.

 

Gerd Grebener

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