In diesem Segment konnten alle Tiere den Besitzer wechseln. Bei den Deckbullen wurde sehr gezielt geboten. Bullen mit sehr guten Abstammungen, hohen Leistungen und guter Exterieurentwicklung erzielten Spitzenerlöse bis 2.600 €. Dennoch fanden nicht alle gekörten Bullen einen Abnehmer.
Rotbunte an der Spitze
Alle drei Preisspitzen bei den Deckbullen haben dieselbe Fellfarbe: sie sind rotbunt. Ein ganz besonderes Augenmerk und Interesse bekundeten die Bullenkäufer bereits auf der Stallgasse für Kat.-Nr. 16, ein Bulle aus der weit über das Sauerland hinaus bekannten Zuchtstätte Wiethege aus Halver. Dieser sehr gute rotbunte Exterieurbulle ist ein Savard-Sohn, aus der wohl erfolgreichsten rotbunten Schau- und Leistungsfamilie Deutschlands. Die Mutter ist die mit 91 Punkten exzellent bewertete und auf vielen Schauen als Siegerin hervor gegangene Talent-Tochter WIT Gaenseblümchen. Gaenseblümchen vertrat die Deutschen Holsteins vor zwei Wochen in Cremona beim Europawettbewerb. Mit 12.145 kg Milch mit 4,87% Fett und 3,66% Eiweiß zeigt Gaenseblümchen eindrucksvoll, dass schön nicht von schonen kommt, sondern ein gutes Exterieur die Grundlage für hohe Leistungen ist. Die Großmutter des Bullen ist die Decreti-Tochter WIT Gaecreti, eine ebenfalls siegesverwöhnte Schaukuh, mit 91 Punkten exzellent bewertet, bei einer Höchstleistung von über 11.000 kg Milch bei ebenfalls sehr hohen Inhaltstoffen. Dieser Bulle hatte bereits einen genomischen Zuchtwert, mit hohen Werten für Exterieur und Nutzungsdauer. Nach einem spannenden Bieterduell wird dieser Bulle seinen Deckeinsatz in einer großen Holsteinherde im Saarland vollziehen. Der jüngste Bulle der Versteigerung ist ein Joyboy-Sohn aus derselben Kuh wie eben beschrieben von Thomas Wiethege. Auch dieser elegante rotbunte Bulle hat bereits einen genomischen Zuchtwert und wird, genau wie sein Halbbruder, den Deckeinsatz im selben Zuchtbetrieb im Saarland vollziehen. Er erzielte im Zuschlag 1.800 €, genau wie der zweitjüngste Bulle der Versteigerung , ein sehr typvoller rotbunter Talent-Sohn HÜX Tangen aus dem Zuchtbetrieb Siegfried Hück in Kall-Keldenich. Dieser sehr dunkel rotbunt gezeichnete Bulle stammt aus der Jerom-Mutter Angeli (86 Punkte) und der exzellenten Clint Red-Großmutter Angie. Auch hier stehen Leistungen von knapp 12.000 kg Milch mit sehr ordentlichen Inhaltstoffen. Ein Rotbunt-Züchter aus dem Nachbarland Belgien in St. Vith ersteigerte ihn für seine Herde. Zum Schluss blieb bei den Herdbuch anerkannten Holsteinbullen ein Überstand von sieben Bullen.
Abgekalbte flott verkauft
Sie kam, wurde gesehen und siegte. Selten hat es eine Holsteinfärse geschafft, direkt als erste Kat.-Nr. bei den Rindern die Preisspitze zu halten. Doch diese Minister-Tochter ZS Ebi aus der Zucht von Mathias und Stefan Zens, Musweiler ließ das Herz eines jeden Exterieurfans höher schlagen: Viel Ausstrahlung, hervorragende Übergänge vom Hals zur Schulter, ein optimal gelagertes Becken, ein Euter mit sehr guter Festigkeit und einer optimalen Strichstellung und das bei einem tadellosen Fundament. Auch die Leistung passte bei dieser dunklen Holsteinfärse. In der ersten Kontrolle gab sie knapp 35 kg Milch. Mutter des Rindes ist die Tirador-Tochter Elevin und die Großmutter ist eine Jocko Besne Tochter. Elevin hat eine Höchstleistung von 11.395 kg Milch und Großmutter Edina 12.406 kg, jeweils bei ausreichenden Inhaltstoffen. Ein Züchter aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich setzte sich gegen die stark interessierten Ausländer durch und erhielt den Zuschlag bei 2.100 €. Doch für 50 € weiniger , bei 2.050 € behielten die Italiener die Oberhand und ersteigerten die Kat.-N.50, Libelle, ebenfalls eine sehr korrekte starke Minister-Tochter aus der Zucht von Werner Mettel, Körperich-Seimerich. Mit der nahezu selben Ausstrahlung wie die vorgenannte Hosteinfärse, überzeugte Libelle mit ihrer hohen aktuellen Einsatzleistung von über 40 kg Milch. Und auch die preislich Dritte mit 2.000 € hat eine Einsatzleistung von über 40 kg Milch. Sie ist eine Goldsun-Tochter aus dem Züchterstall Josef Streit, Obergeckler. Bei dieser hervorragend präsentierten jungen Holsteinfärse wusste gerade das tadellose Euter einen Käufer aus dem Saarland zu überzeugen. Alle Rinder wechselten bei dieser sehr zügigen Versteigerung den Besitzer.
Die nächste Zuchtviehversteigerung in Bitburg findet am 09. Dezember 2010 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 22. November 2010. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 06569 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.
Gerd Grebener
Preisspiegel
| Auftrieb | Verkauft | Preisspanne € | Durchschnittspreis € | Differenz Vormonat € |
Bullen | 22 | 15 | 1.000 – 2.600 | 1.407 | + 1 |
Rinder | 35 | 35 | 1.350 – 2.100 | 1.683 | + 61 |