Holsteinkühe der Spitzenklasse in Veitsrodt
Den Preisrichtern Wilhelm Remmers, Kaiserslautern und Jürgen Krämer, Manderscheid bot sich eine Kuhqualität bei den Holstein´s, wie sie wohl bisher in Veitsrodt noch nicht zu sehen war. Vor allem die Entscheidungen an der Spitze bis hin zur Siegerauswahl waren teilweise sehr knapp und führten mitunter zu kleinen Überraschungen in Veitsrodt, wenn sich z.B. schauerfahrene und sieggewohnte Holstein´s auf Verbands- bzw. Nationalebene geschlagen geben mussten. Dies galt allerdings nicht für die Talent-Tochter Efeu der GbR Karl-Heinz und Christian Bange, Seibersbach, die ihren Sieg des Vorjahres in Veitsrodt bei den rotbunten Holsteins eindrucksvoll wiederholen konnte. Aufgrund ihrer Korrektheit mit kompakten Übergängen in allen Körpermerkmalen und ihrer überragenden Euterqualität siegte Efeu vor der überaus körperbetonten, starken Brenda von Franz-Josef Hoffmann, Winnerath. Brenda stammt übrigens aus dem seinerzeitigen Testeinsatz. Ihr Vater Painter v. Paradox steht mit einem ersten vorläufigen Gesamtzuchtwert von 121 RZG kurz vor dem Wiedereinsatz und überzeugt bisher mit recht ausgeglichenen positiven Vererbungstendenzen. Die körper- und euterstarke Origin-Tochter Brandy, der Zucht Krause, Lederbach als weitere Klassensiegerin konkurrierte bis zum Schluss um die Podestplatzierung.
Eskimo-Tochter Neapel ist „Miss Veitsrodt“
Bei den schwarzbunten Holstein-Kühen hätten die Preisrichter eigentlich alle Kandidatinnen in die Siegerränge aufnehmen können. Die Erst- und Zweitplatzierten aus vier Klassen boten ein selten gesehenes gutes Bild. Angefangen von der Klassensiegerin bei den Färsen, der September-Tochter Amarilles der Zucht Lorenz und Karsten Krause, Lederbach, als Reservesiegerin der Färsenschau 2008 noch in guter Erinnerung. Dann die Eskimo-Töchter Alberta und Neapel von Franz-Josef Hoffmann aus den Klassen der Zweitkalbskühe sowie die Lee-Tochter Albina von Lorenz und Karsten Krause aus der ältesten Abteilung. Schließlich siegte aber die großrahmige, mit viel Ausstrahlung ausgestattete und besonders euterstarke Neapel vor der Renault-Tochter Jamaika als Reservesiegerin, die sich in der Klasse bereits Neapel geschlagen geben musste. Bei Jamaika handelt es sich ebenfalls um eine Testbullen-Tochter des Rubens RF-Sohnes Renault, die vor allem aufgrund ihres Stils und ihres beeindruckenden Typs mit guten Fundament- und Euteranlagen den Reservesieg sichern konnte. Jamaika wurde seinerzeit aus der Zucht Zens, Musweiler über die Bitburger Auktion an die GbR Bange verkauft.
Erfreulich aus Sicht der RUW ist sicher hervorzuheben, dass der Einsatz ihres Vererbers Eskimo nachhaltig in Veitsrodt Bestätigung fand und ebenso das Zuchtprogramm mit gleich zwei Testbullen-Töchtern in den Siegerrängen Erfolg findet.
Die Zucht Reimer in Beltheim sorgte wie immer in Veitsrodt für ein farbenfrohes Auftreten mit ihrer Jersey-Kollektion, bei der die Heilkar-Tochter Ernestine, eine gleichermaßen leistungs-, fundament- und euterstarke Drittkalbskuh, diese Abteilung gewann.
Trotz hervorragender Kuhqualität sei den Mitgliedern der Züchtervereinigung Koblenz abschließend eine kritische Anmerkung erlaubt: Auch wenn die Anreise in die Hunsrückgemeinde Veitsrodt teilweise beschwerlich ist, muss bedauert werden, dass von 7 Landkreisen nur die Züchter aus Ahrweiler, Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück mit Kühen vertreten waren.
Ernst Zähres
Zahlreiche Fotos von Heinrich Schulte sind unter folgendem Link zu finden:fotoalbum.web.de/gast/hein.schulte/Veitsrodt_08