319. Zuchtviehauktion in Hamm am 31.05.2023

Allgemeine NewsAuktionsberichte

Gute Qualität sorgt für steigende Preise

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    Teuerste Färse der Maiauktion in Hamm war die Kat.-Nr. 100, eine GGA Palmer-Tochter aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt. Sie überzeugte in allen Belangen und wurde nach längerem Bieterwettstreit zum Steigpreis von 3.100 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Gütersloh verkauft. © Klemens Oechtering
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    Die teuerste rotbunte Färse der zweiten Maiauktion in Hamm war diese Eliot-Tochter (Kat.-Nr. 137) aus der Zucht der Grunewald-Olbing GbR aus Raesfeld. Sie wurde für den Preis von 2.900 € für einen belgischen Stammkunden im Kaufauftrag ersteigert. © Klemens Oechtering
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    Die zweite Topfärse aus dem Bestand der Köster KG aus Steinfurt war diese sehr harmonische und mit besten Fundamenten ausgestattet PACE RED-Tochter (Kat.-Nr. 62), die zum Steigpreis von 2.800 € in den Kreis Kleve wechselte. © Klemens Oechtering
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    Aus der Zucht von Gregor Laukamp aus Rosendahl stammte diese hornlose BROKER PP-Tochter (Kat.-Nr. 59), die jugendlich und mit Entwicklungspotential im Ring präsentierte und zum Steigpreis von 2.600 € in den Kreis Kleve verkauft wurde. © Klemens Oechtering
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    Leistungsbereit und ohne Fehl und Tadel zeigte sich diese SIMON P-Tochter (Kat.-Nr. 69) aus der Zucht von Frank Hötger aus Balve. Sie wurde zum Steigpreis von 2.400 € nach Italien verkauft. © Klemens Oechtering

Zur 319. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 31. Mai 2023 in der RUW-Arena in Hamm wurde ein überschaubares Kontigent an Deckbullen, Kühen und Färsen aufgetrieben, welches aber im für die Jahreszeit nichts Außergewöhnliches darstellte. Die Qualität der aufgetriebenen Tiere konnte, bis auf einige wenige Ausnahmen, in der ganzen Breite überzeugen und sorgte für einen sehr zügigen Marktverlauf, der an diesem Tag sehr stark besonders von den ausländischen Kunden, vor allem aus Italien, beflügelt wurde. Entgegen der Erwartung verbesserte sich der durchschnittliche Färsenpreis im Vergleich zum Vormonat, während der Durchschnittspreis am Bullenmarkt etwas deutlicher nachgab.


Hornlose Bullen waren weiter gefragt

Am Deckbullenmarkt standen nach der Verbandsanerkennung am Auktionsmorgen insgesamt 22 Bullen zum Verkauf, die zu 100 % an neue Besitzer vermittelt wurden. Der Durchschnittspreis gab gegenüber der Vorauktion etwas deutlicher nach und betrug im Mittel 1.680 €. Insbesondere die hornlosen Bullen waren dabei wieder besonders gefragt, obgleich der teuerste Bulle des Tages kein Vertreter dieser Fraktion war. Mit deutlichem Abstand setzte sich der Reeve Red-Sohn WR Reebok aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt an die Spitze. Bei WR Reebok passte einfach alles zusammen. Über seine Mutter WR Minnessota EX 94, die auf nationaler und internationaler Schaubühne erfolgreich war, entstammt er einem Kuhstamm, der neben dem herausragenden Exterieur auch Langlebigkeit und Leistungsbereitschaft auf sich vereint. Gleichzeitig präsentierte sich WR Reebok hervorragend entwickelt und mit korrekt gestelltem Fundament im Auktionsring. Alles in allem Gründe genug für einen Züchter aus dem Hochsauerlandkreis sich den Zuschlag mit dem Gebot von 3.300 € zu sichern. Auf dem preislich zweiten Rang folgte mit dem SIGNAL P-Sohn Synchron der erste natürlich hornlose Deckbulle. Synchron wurde von Hermann-Josef Bonhoff aus Raesfeld gezogen und überzeugte ebenfalls mit einem tadellosen eigenen Erscheinungsbild und einem ausgeglichenen Zuchtwertprofil mit gRZG 142. Ein Züchter aus dem Kreis Borken erhielt den Zuschlag zum Steigpreis von 2.700 €. Aus dem gleichen Züchterstall stammte der SPOILER P-Sohn Spotted, der sich auf trockenen parallel gestellten Fundamenten im Ring bewegte und wie sein vorgenannter Stallgefährte ein ausgeglichenes Zuchtwertprofil mit gRZG 143 aufwies. Nach kurzen Bieterwettstreit wechselte er für 2.200 € im Zuschlag in einen Zuchtbetrieb im Kreis Paderborn. Es folgten zwei reinerbig hornlose MONEY P-Söhne aus der Zucht von Antonius Horstick aus Gescher, die neben ihrem harmonischen Erscheinungsbild mit Gesamtzuchtwerten von gRZG 137 bzw. 135 beeindruckten. Sie wurden für 2.100 € bzw. 2.000 € zugeschlagen und werden zukünftig in zwei Zuchtbetrieben im Sauerland zum Deckeinsatz kommen. Ebenfalls 2.000 € im Zuschlag erzielten ein Diverse-Sohne aus dem Bestand der Köster KG aus Steinfurt der in den Märkischen Kreis verkauft wurde und ein natürlich hornloser Mirand PP-Sohn aus der Zucht von Ludger Wiewer, der im Kaufauftrag für einen Kunden aus Baden-Württemberg ersteigert wurde.


Qualität am Färsenmarkt wurde honoriert

Das kleine Angebot an abgekalbten Färsen zeigte schon beim morgendlichen Gang durch die Tierhalle seine einheitliche und gute Qualität und traf auf eine ebenfalls gute Nachfrage, die insbesondere durch die Stammkunden aus Italien beflügelt wurde. Trotz aller negativen Preisentwicklungen am Milchmarkt stieg der durchschnittliche Steigpreis für abgekalbte Färsen auf 2.173 €, was zu vielen erfreuten Gesichtern bei den Verkäufern führte. Die teuerste Färse des Auktionstages, eine GGA Palmer-Tochter, stammte aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt. Sie überzeugte auf der ganzen Breite mit Körperstärke, parallel gestellten Fundamenten, einem schön beaderten Euter und nicht zuletzt mit einer korrekten Einsatzleistung von gut 35 kg. Ein Züchter aus dem Kreis Gütersloh bewies beim Bieten den längsten Atem und sicherte sich mit dem Gebot von 3.100 € den Zuschlag für diese beeindruckende Färse. Es folgte die teuerste rotbunte Färse der Auktion, eine Eliot-Tochter, aus der Zucht der Grunewald-Olbing GbR aus Raesfeld. Sie wurde aus einer NUGGET RDC-Mutter mit besten Inhaltsstoffgehalte von über 5 % Fett und über 4 % Eiweiß gezogen und präsentierte sich mit viel Stärke und Kapazität, trockenen Fundamenten und einem ausbalancierten Euter mit schöner Textur. Ein belgischer Stammkunde hatte diese Topfärsen bereits am Morgen auf seinem Wunschzettel notiert und ließ sich von den zahlreichen Mitbietern auch nicht abschütteln, so dass er den Zuschlag zum Gebot von 2.900 € erhielt. Knapp dahinter folgte mit einem Steigpreis von 2.800 € eine typstarke und sehr harmonische PACE RED-Tochter, die von der Köster KG zum Verkauf angeboten wurde und zukünftig im Kreis Kleve ihre Leistung erbringen wird. Ebenfalls 2.800 € erzielte Burkhard Diekmann aus Soest für eine Lambda-Tochter, die wie die Vorgenannten kaum Wünsche offenließ und in einen Züchterstall im Kreis Borken verkauft wurde. Die italienischen Kunden ersteigerten mit dem Gebot von 2.700 € eine korrekte und mit 43 kg Einsatzleistung sehr leistungsstarke Helix-Tochter aus der Zucht von Paul Morbeck aus Legden. Für 2.600 € folgten vier weitere Färsen. Eine BROKER PP-Tochter aus der Zucht von Gregor Laukamp aus Rosendahl und eine Lotto Red-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer wechselten in einen Züchterstall im Kreis Kleve. Ein Züchter aus dem Kreis Lippe sicherte sich den Zuschlag für eine Bardo-Tochter aus dem Bestand der Grunewald-Olbing GbR und für einen belgischen Stammkunden wurde eine Lomo-Tochter aus Zuchtbetrieb von Georg Wierbrügge aus Sendenhorst im Kaufauftrag ersteigert.


Im Juni wieder mit Jungviehmarkt

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 27.06.2023 statt. Zu dieser Auktion wird neben Deckbullen und abgekalbten Färsen wieder eine attraktive Jungtierkollektion erwartet. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

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