Januar-Auktion in Fließem

Allgemeine NewsAuktionsberichte

  • RUW eG
    Die Qualität der abgekalbten Holsteinfärsen ließ keine Wünsche offen. Im Bild die Kollektion der Top-Färsen, die auch leicht hätten eine Schauklasse auf einer Färsenschau sein können. © Gerd Grebener
  • RUW eG
    Kat.-Nr. 75, eine ganz schicke MatisseRed-Tochter aus dem Zuchtstall der Gebrüder Merz in Bauler, wechselte für 2.000 € in den Rhein-Sieg-Kreis. © Gerd Grebener
  • RUW eG
    Diese sehr große, leistungsstarke Anamur-Tochter BaS Forca aus der Zucht von Christian Bange, Seibersbach, wird ihre Leistungen im Kreis Borken unter Beweis stellen. © Gerd Grebener
  • RUW eG
    Diese elegante, dunkel gezeichnete Dolph-Tochter PM Leila aus der Zucht von Peter Meutes, Rommersheim, tritt die Reise für 2.400 € nach Westfalen an. © Gerd Grebener
  • RUW eG
    Matthias und Stefan Zens haben ihre Maserati-Tochter ZS Miranda erfolgreich für 2.500 € an einen treuen Auktionskunden in den Donnersbergkreis verkauft. © Gerd Grebener

Unter erschwerten Bedingungen der Blauzungen-Sperrgebiete veranstaltete die Rinder-Union West eG ihre Zuchtviehversteigerung am Donnerstag, den 17. Januar 2019 in Fließem. Die Blauzungenkrankheit vom Virustyp 8 erschwert das Vermarktungsgeschehen in Deutschland zunehmend. Nachdem bereits, aufgrund von bestätigten Fällen in Baden-Württemberg, der südliche Teil von Rheinland-Pfalz und das Saarland als Sperrgebiet erklärt wurden, hat ein neu festgestellter Fall im Kreis Trier-Saarburg die Lage erheblich verkompliziert. Da um jeden neuen Fall ein Radius von 150 km zum Sperrgebiet erklärt wird, sind kurz vor der Versteigerung ganz Rheinland-Pfalz und die südlichen Kreise von Nordrhein-Westfalen zum Sperrgebiet erklärt worden. Dies blieb natürlich nicht ohne Folgen für die Zuchtviehversteigerung in Fließem.

Mit über 120 Tieren war die Meldung für diese Versteigerung sehr gut. Aufgrund der geschilderten Situation konnten jedoch letztendlich nur 62 Katalognummern an der Zuchtviehversteigerung teilnehmen. Für die Verkäufer und die Rinder-Union West eG bedeutet das Handeln im Sperrgebiet der Blauzungenkrankheit ein erheblicher Mehraufwand, auch in finanzieller Hinsicht. Alle Tiere müssen 7 Tage vor der Verbringung durch Blutentnahme negativ untersucht sein, und eine Repellentienbehandlung muss vom Tierarzt durchgeführt werden. Aufgrund der Tatsache, dass die Erweiterung des Sperrgebietes zwei Tage vor der Versteigerung in Kraft trat, war dies nicht mehr überall möglich. Da nach aktuellem Verordnungstext nur sicher nach den Vorgaben des Impfstoffherstellers geimpfte Tiere ins Ausland verbracht werden dürfen, war eine Teilnahme der treuen und zahlreichen Käufer aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden nicht möglich. Jedem Marktteilnehmer ist daher dringend zu empfehlen, so schnell wie möglich umgehend mit der Impfung zu beginnen.

 

Rege Bullennachfrage

Im Vorfeld hatte das große Angebot von 30 gemeldeten Deckbullen im Auktionskatalog viele inländische Interessenten gelockt. 22 Bullen kamen letztendlich aufgrund der geschilderten Situation zum Markt, die auch alle eine Herdbuchanerkennung bekamen. Von Anfang an wurde flott geboten. Den Tageshöchstpreis mit 2.900 € erhielt der Zuchtbetrieb Seidenfaden GbR aus Mechernich für ihren sehr gut entwickelten fehlerfreien Salvatore-Sohn SfH Silas. Dieser gerade 12 Monate alte Bulle hatte einfach alles, was Bullenkäufer sich wünschen. Neben seinem tadellosen Exterieur sind Mutter und Großmutter jeweils mit EX 90 Punkten eingestuft. Diese extrem guten, sehr langlebigen Kühe produzieren bereits seit fünf bzw. sieben Laktationen und das mit einer Leistung die in der Spitze über 16.000 kg Milch mit mehr als 4,8 % Fett und mehr als 3,7 % Eiweiß absolut herausragend ist. Es handelt sich hierbei um die Familie von Modul PP und Mindmap P. Den Bullen ersteigerte ein Züchter aus dem westfälischen Bocholt.

Mit 2.300 € ersteigerte ein Milchviehhalter aus dem Kreis Neuss den rotbunten hornlosen Dukat P-Sohn David Pp aus der Zuchtstätte Lenz GbR, Steinborn. Dieser sehr formschöne Bulle hat eine 88 Punkte Ladd P-Mutter und 87 Punkte Avanti-Großmutter, und auch in diesem Kuhstamm sind die so begehrten hohen Inhaltsstoffe fest manifestiert. Bei Mutter und Großmutter steht eine Leistung jenseits der 10.000 kg mit 5 % Fett und fast 3,9 % Eiweiß. Der Zuchtbetrieb von Stefan Marxen aus Dingdorf konnte preislich folgend zweimal 2.000 € erzielen. Zum einen mit dem Simba-Sohn MAX Simon, Kat.-Nr. 19, und dem Mission P-Sohn MAX Moritz, Kat.-Nr. 24. Bei beiden Bullen stehen über mehrere Generationen hoch bewertete Mütter, die enorme Leistungen von deutlich jenseits der 14.000 kg Milch geleistet haben. Der Erstgenannte wechselt in den Kreis Heinsberg und der Mission P-Sohn in den Kreis Bernkastel-Wittlich. Am Ende stieg der Durchschnittspreis für Bullen um fast 140 € auf 1.705 €.

 

Extrem gute Qualität bei den abgekalbten Holsteinfärsen

Wie bereits geschildert konnten leider nur 40 der 91 gemeldeten Holsteinfärsen an der Versteigerung teilnehmen. Doch diese 40 hatten es allemal in sich: Qualität auf höchstem Niveau! Natürlich startete der Markttag mit gemischten Gefühlen bei Verkäufern und den Verantwortlichen der Rinder-Union West eG. Doch das intensive Bemühen um die heimischen Käufer sollte sich am Ende der Versteigerung mehr als auszahlen. Alle Kaufinteressenten, die das Angebot im Stall besichtigt hatten waren begeistert. Und so nahm die Versteigerung von Anfang an flott Fahrt auf. Besonders auffällig zeigte sich eine mit immerhin 86 Punkten bereits sehr gut bewertete Anamur-Tochter aus dem Zuchtstall von Christian Bange, Seibersbach. Diese Holsteinfärse war an Eleganz und Größe kaum zu toppen. Und auch die knapp 40 kg Einsatzleistung ließen keine Wünsche offen. Der Hammer fiel hier bei 2.600 € für einen Züchter aus dem Kreis Borken.

Die Maserati-Tochter ZS Miranda aus dem Stall von Stefan und Matthias Zens GbR, Musweiler, stand der Erstgenannten kaum etwas nach und wusste aufgrund ihrer Ausstrahlung die Käufer zum Bieten zu animieren. Ein treuer Auktionskunde aus dem Donnersbergkreis erhielt hierfür den Zuschlag bei 2.500 €. Zum selben Zuschlagspreis wechselte eine rotbunte Goldfever-Tochter von Stefan Struben aus Dahlem den Besitzer. Diese Goldfever fiel besonders durch ihre Eleganz, die extrem trockenen Fundamente und ein absolut fest ansitzendes tolles Euter auf. Der Käufer aus dem Landkreis Borken ersteigerte diese und auch die zwei folgenden Top-Rinder. Diese waren mit 2.400 € und 2.300 € beide aus dem Zuchtbetrieb Meutes, Rommersheim. Beide Holsteinfärsen zeigten sich im Ring absolut fehlerfrei, mit hohen Einsatzleistungen bis an 40 kg Milch und beide sind Töchter des Bullen Dolph.

Klein aber fein! Leider konnten über 50 abgekalbte Holsteinrinder nicht am Marktgeschehen teilnehmen. Die Qualität war jedoch so überragend, dass der Durchschnittspreis sich bei 1.784 € zur Vorauktion festigen konnte. Der Appell lautet eindeutig impfen! Tägliche Meldungen von neuen Blauzungen-Ausbrüchen aufgrund der vielen Monitor-Untersuchungen im Sperrgebiet deuten darauf hin, dass sich das Sperrgebiet schnell weiter ausbreiten wird. Daher sollten die Betriebsleiter so schnell wie möglich mit der Impfung starten, damit die Vermarktung in allen Kategorien so schnell wie möglich wieder in geregelten Bahnen fortgeführt werden kann. Dies ist gerade für den innereuropäischen Handel ein absolutes Muss.

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 14. Februar 2019 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 28. Januar 2019. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.

 

Preisspiegel der Zuchtviehauktion am 17. Januar 2019 in Fließem:

Der Artikel wurde geschrieben von: