Bei schönstem Frühsommerwetter startete die 259. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 5. Juni 2018 in den Zentralhallen in Hamm. Wie schon im Vormonat war die Zahl der Besucher recht überschaubar. Trotz allem entwickelte sich gleich zu Beginn des Auktionstages wieder ein sehr flottes Bietgeschehen am Deckbullenmarkt, wobei gut ein Viertel aller Bullen die 2.000-€-Marke übersprang. Auch der Färsenmarkt lief durchweg zügig, wobei sich die Käufer weiterhin sehr qualitäts- und preisbewusst verhielten. Neben unseren heimischen Käufern waren Kunden aus Italien, Belgien, den Niederlanden und aus Niedersachsen angereist, um ihre Bestandsergänzungen durchzuführen. Der Jungrinder- und Kälbermarkt zum Auktionsende wurde bei leicht nachgebendem Preisniveau komplett geräumt.
Die Qualität am Bullenmarkt beeindruckte
Mit 27 Bullen waren es ein paar mehr als im Monat Mai, die nach der Verbandsanerkennung zur Versteigerung in den Ring geführt wurden. Und obwohl die Zahl der Kaufinteressenten recht überschaubar war, entwickelte sich wieder ein äußerst zügiges Bietgeschehen, was nicht zuletzt auf die wiederum beeindruckende Qualität der vorgestellten Bullen zurückzuführen war. Mit einem Durchschnittspreis von 1.820 € wurde das Ergebnis des Vormonats nur knapp verfehlt. Die Podestplätze machten die rotbunten Vertreter dabei unter sich aus. Den Tageshöchstpreis sicherte sich Gregor Laukamp aus Rosendahl mit dem natürlich hornlosen Malando-Sohn Malte. Beste Inhaltsstoffgehalte im Kuhstamm, ein tadelloses eigenes Erscheinungsbild und die Hornlosigkeit waren hierfür sicherlich die ausschlaggebenden Gründe. Malte wurde zum Steigpreis von 2.600 € im Kaufauftrag vermittelt und wird zukünftig in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen. Preislich nur knapp dahinter platzierte sich der Bolero-Sohne HOR Bill aus der Zucht von Antonius Horstick aus Gescher. Bill wurde für 2.500 € an einen Züchter aus dem Kreis Kleve verkauft und überzeugte mit höchsten Fett- und Eiweißgehalten bei Mutter und Großmutter, ebenso wie der darauffolgende Payball-Sohn Payco aus der Zucht von Hermann-Josef Bonhoff aus Raesfeld, der in puncto Typ und Fundament kaum Wünsche offen ließ und für 2.400 € im Zuschlag die Reise ins benachbarte Belgien antrat. Das Quintett der Spitzenbullen komplettierten zwei schwarzbunte Vertreter. Ein BALU-Sohn aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt, der mit gRZG 145 den höchsten Zuchtwert aller Deckbullen des Tages aufwies und für 2.300 € an eine Käufer im Kreis Steinfurt vermittelt wurde. Zum gleichen Steigpreis wurde ein tadelloser Mega Watt-Sohn aus dem Bestand von Norbert Havelt aus Warendorf einem hessischen Käufer zugeschlagen.
Qualität bestimmt den Preis
Erfreuliche Tendenzen bei der Entwicklung der Milchpreise sorgten im Vorfeld der Auktion für etwas Beruhigung. Trotzt allem wurden die Gebote weiterhin sehr qualitätsorientiert und preisbewusst abgegeben, so dass sich der Durchschnittspreis am Ende bei 1.520 € einpendelte. Für einwandfreie und leistungsbereite Rinder wurden allerdings zügig und regelmäßig Preise von 1.900 € und darüber erzielt. Den Höchstpreis am Färsenmarkt sicherte sich, wie schon zuvor bei den Deckbullen, Gregor Laukamp aus Rosendahl mit einer dunkelroten Apoll P-Tochter, gezogen aus einer LUDOX-Mutter. Diese junge und körperstarke Färse beeindruckte mit einer Einsatzleistung von weit über 40 kg Milch und wechselte zum Zuschlag beim Gebot von 2.300 € in einen großen Milchviehbetrieb im benachbarten Niedersachsen. Aus der Köster KG aus Steinfurt stammte eine elegante MATISSE RED-Tochter, die mit besten Fundamenten und einem Spitzeneuter punktete. Keine große Überraschung, denn ihre Großmutter ist die bekannte Jotan-Tochter Bella EX 92. Zum Hammerschlag bei 2.100 € wechselte sie in einen Züchterstall im Kreis Warendorf. Den gleichen Preis erzielte Karl-Heinz Eickhoff aus Oelde für eine fast weiße Dozer-Tochter, die mit einer guten Einsatzleistung, ermolken aus einem hochgetragenen und fest ansitzenden Euter und tadellosem Fundament, wie die zuvor genannte, überzeugte. Ein Züchter aus dem Kreis Gütersloh bewies Durchhaltevermögen und sicherte sich den Zuschlag. Weitere sechs Färsen erzielten 2.000 € im Zuschlag. Eine weitere MATISSE RED-Tochter aus der Köster KG wechselte in die benachbarten Niederlande, genau wie die Payball-Tochter WIT Milva aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver. Nach Niedersachsen verkauft wurden eine Elburn-Tochter aus der Zucht von Jürgen Vedder aus Welver und eine Arosa-Tochter aus der Zuchtstätte Thomas Wiethege. Eine weitere elegante EXPLIZIT-Tochter aus dem Bestand von Burkhard Diekmann aus Soest und eine Apoll P-Tochter, gezogen von Hermann-Josef Bonhoff aus Raesfeld, wechselten in einen Zuchtbetrieb im Kreis Gütersloh.
Kälbermarkt
Mit knapp dreißig Jungrindern und Kälbern war der Junimarkt nicht zu stark beschickt. Die Durchschnittspreise pendelten sich bei 428 € am Jungrindermarkt und 241 € am Kälbermarkt wiederum etwas unter dem Vormonatsniveau ein. Die beiden teuersten Kälber erzielten einen Steigpreis von 360 €. Aus der Rosenbaum GbR aus Dörentrup stammte eine erstklassig entwickelte Kinglu-Tochter, die in den Kreis Soest verkauft wurde. Und die Köster KG aus Steinfurt verkaufte eine ebenso beeindruckende EFFIZIENZ-Tochter in den Kreis Warendorf. Für den Steigpreis von 320 € folgten weitere fünf Zuchtkälber, die von Bullen wie FERRARI, COVER, Goldday und Symplex abstammten und die entweder aus der Zucht der Rosenbaum GBR, der Köster KG oder Kemmerling Moers GbR aus Marsberg zum Verkauf gestellt wurden.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 03. Juli 2018 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
Klemens Oechtering
Preisspiegel:
Angebot | Verkauft | € von – bis | € Ø | Diff. | |
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Bullen | 27 | 25 | 1.200 – 2.600 | 1.820 | -30 |
Kühe | 3 | 2 | 1.300 – 1.750 | 1.525 | +242 |
Rinder | 126 | 119 | 900 – 2.300 | 1.520 | -138 |
Jungrinder | 5 | 5 | 320 - 500 | 428 | -72 |
Kälber | 23 | 23 | 100 - 360 | 241 | -26 |