Am 04. April 2018 veranstaltete die Rinder-Union West eG die 257. Zuchtviehauktion in den Zentralhallen in Hamm. Insgesamt kamen gut 220 Tiere zum Verkauf. Am Bullenmarkt waren hornlose Bullen gefragt und sorgten für ein deutlich angestiegenes Preisniveau. Von den aufgetriebenen Färsen wurden gut die Hälfte an Käufer aus Italien, Belgien und den Niederlanden sowie aus Nord- und Süddeutschland zugeschlagen. Dennoch zeigte der Durchschnittspreis nur eine leicht positive Entwicklung. Das qualitativ ansprechende Angebot am Jungrinder- und Kälbermarkt wurde zügig und zu deutlich anziehenden Preisen abgesetzt.
Hornlose Bullen waren gefragt
Das Angebot von 30 verbandsanerkannten Bullen konnte in der Qualität durchweg überzeugen. Insbesondere die natürlich hornlosen Bullen präsentierten sich hervorragend und wurden zu Spitzenpreis nachgefragt. Vier der acht hornlosen Bullen erzielten Steigpreise oberhalb von 2.000 €. Den Tageshöchstpreis sicherte sich Ludger Wiewer aus Drensteinfurt mit dem natürlich hornlosen Ems Red PP-Sohn WR Emser, der aus der mit 90 Punkten bewerteten Laron P-Tochter WR Madame gezogen wurde. WR Emser überzeugte mit bestechendem Typ und besten Fundamenten. In Kombination mit höchsten Inhaltsstoffgehalten, Langlebigkeit und Exterieurstärke im Kuhstamm Gründe genug für einen langen Bieterwettstreit, der mit dem Gebot von 3.200 € für einen Züchter aus dem Kreis Paderborn zum erfolgreichen Ende kam, während Verkäufer und Bulle den Ring unter Applaus verließen. Auf dem preislich zweiten Rang platzierte sich der ebenfalls hornlose BALU-Sohn Benefiz aus der Zucht von Frank Osterhaus aus Lengerich. Auch Benefiz überzeugte mit einem tadellosen eigenen Erscheinungsbild und wurde für den Steigpreis von 2.500 € an einen Züchter aus dem Ruhr-Lippe-Kreis zugeschlagen. Den gleichen Steigpreis erzielte Berthold Brügge aus Tecklenburg für den Kerrigan-Sohn Kardamom, der mit einem gRZG von 148 und einem ausgeglichenen Zuchtwertprofil punktete. Kardamom wird zukünftig im Kreis Borken zum Einsatz kommen. Knapp dahinter rangierte der BRETAGNE-Sohn KOE Briard, ein weiterer Spross der bekannten T-Familie der Zuchtstätte Köster KG in Steinfurt. Für den Steigpreis von 2.400 € wechselte KOE Briard in den Kreis Soest. Der Durchschnittspreis am Deckbullenmarkt zog deutlich an und betrug 1.857 € im Mittel.
MATISSE-RED-Tochter für 2.200 € verkauft
Die ersten Anzeichen für die Stabilisierung der Milchpreise konnten das Bietgeschehen nur leicht beeinflussen. Auch die angereisten Kunden aus Italien, Belgien und den Niederlanden agierten dabei preisbewusst, und so pendelte sich der Durchschnittspreis bei 1.452 € leicht oberhalb des Vormonatsergebnisses ein. Den Höchstpreis am Färsenmarkt erzielte Annegret Rensing aus Borken mit der in allen Belangen überzeugenden MATISSE RED-Tochter Beverly. Beverly präsentierte sich als moderne Laufstallkuh, die mit bester Einsatzleistung, tadellosen Fundamenteigenschaften und einem schön beaderten Euter von feiner Textur beeindruckte. Ein Züchter aus dem Märkischen Kreis sicherte sich den Zuschlag für diese schaufertige Färse mit dem Gebot von 2.200 €. Zum Steigpreis von 2.000 € wurden drei Färsen verkauft. Eine tiefschwarze und elegante EXPLIZIT-Tochter, gezogen aus einer OMRO-Mutter, aus der Zucht von Jürgen Vedder aus Welver wurde an einen niedersächsischen Käufer zugeschlagen. Neben ihrem eigenen Erscheinungsbild überzeugte sie mit passender Einsatzleistung bei höchsten Fett- und Eiweißgehalten, die durch die Leistungsergebnisse von Mutter und Gr0ßmutter bestätigt wurden. Aus dem Bestand von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt stammte eine euter- wie körperstarke G Dreams-Tochter, die zukünftig im Kreis Coesfeld gemolken wird. Das Trio komplettierte eine Lowery Red-Tochter aus der Zucht von Patrick Balster aus Selm, die in einen Züchterstall im Kreis Soest wechselte. Für 1.900 € im Zuschlag folgten eine Kingpin-Tochter aus der Zucht von Hubert Lefting aus Lippstadt und eine natürlich hornlose REBAR P-Tochter aus der Zucht von Christian Engbring aus Steinfurt.
Positve Preisentwicklung am Zuchtkälbermarkt
Wie im Vormonat war der Jungrinder- und Kälbermarkt mit gut 40 Tieren wieder gut beschickt worden. Auch die Qualität der Tiere konnte überzeugen und so entwickelte sich ein zügiger Marktverlauf, der mit deutlich angestiegenen Durchschnittspreisen von 607 € für die Jungrinder und 355 € für die Kälber endete. Die Spitzenpreise am Kälbermarkt erzielte Eberhard Brochhaus aus Kürten mit zwei schwarzbunten Tieren. Ein Züchter aus dem benachbarten Hessen investierte den Spitzenpreis von 1.040 € in eine Fitz-Tochter, die auf die schauerfahrene und leistungsstarke Jefferson-Tochter Barcadi EX 90 zurückgeht. Ihre Stallgefährtin, eine Doorman-Tochter wurde für 680 € zugeschlagen und am Auktionsabend nach Baden-Württemberg verladen. Den gleichen Preis erzielte Bernhard de Baey aus Hammikeln für eine natürlich hornlose Ed Red PP-Tochter, die in eine Züchterstall im Kreis Steinfurt verkauft wurde. Aus dem gleichen Züchterstall stammte eine ebenfalls bestens entwickelte JULANDY-Tochter, die für 600 € einem Käufer aus dem Ruhr-Lippe-Kreis zugeschlagen wurde.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 08. Mai 2018 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
Klemens Oechtering
Preisspiegel:
Angebot | Verkauft | € von – bis | € Ø | Diff. | |
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Bullen | 30 | 22 | 1.200 – 3.200 | 1.857 | +179 |
Rinder | 148 | 146 | 900 – 2.200 | 1.452 | +19 |
Jungrinder | 3 | 3 | 440 – 720 | 607 | +136 |
Kälber | 40 | 39 | 160 – 1.040 | 355 | +141 |