Die 268. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am 05. März 2018 in den Hammer Zentralhallen bot mit gut 240 Zuchtrindern wieder eine ansprechende Auswahl für die zahlreich angereisten Kunden aus dem Inland und insbesondere benachbarten Ausland. Während am Bullenmarkt noch einige Bullen nachfrage- oder qualitätsbedingt im Überstand verblieben, war die Nachfrage nach Qualitätsfärsen, wie schon im Vormonat, wieder hervorragend, so dass sich der Durchschnittspreis auf hohem Niveau stabilisierte. Der Jungrinder und Kälbermarkt war stückzahlmäßig überschaubar, wurde aber bei ansprechender Tierqualität zügig und zu stabilen Preisen geräumt. Auch wenn sich die Blauzungenrestriktionsgebiete seit gut einem Monat nicht weiter Richtung Norden verschoben haben, bleibt die konsequente Impfung aller potentiellen Verkaufstiere das einzige Mittel, um sich langfristig den Marktzugang in unsere europäischen Nachbarländer zu sichern.
Bullenmarkt mit differenziertem Bild
Nach der Verbandsanerkennung am Morgen standen insgesamt 35 Bullen zum Verkauf. Im weiteren Auktionsverlauf zeigte sich nach dem hervorragenden Ergebnis des Vormonats beim Märzmarkt ein eher zweigeteiltes Bild. Während gleich fünf Bullen die 2.000-Euro-Marke übertrafen, verblieben einige Bullen nachfrage- oder qualitätsbedingt im Überstand. Der Durchschnittspreis reduzierte sich daher auf 1.544 € im Mittel. Den Tageshöchstpreis erzielte Arnold Hartgering aus Samern für den äußerst harmonischen PACE RED-Sohn, Pace Now, der aus einer 88-Punkte GO NOW-Mutter gezogen wurde. Mit Höchstleistungen von über 13.000 kg und besten Inhaltsstoffgehalten überzeugte Pace Now ebenso wie mit einem ausgeglichenen Zuchtwertprofil. Ein Züchter aus dem Kreis Steinfurt sicherte sich den Zuschlag mit dem Gebot von 2.700 €. Mit etwas Abstand folgte der erste natürlich hornlose Bulle, der MISSION P-Sohn WIN Martin. Er stammte aus dem bekannten A-Stamm der Zuchtstätte Hubertus Winter aus Oelde, der für Höchstleistungen und bestes Exterieur bekannt ist. Zum Steigpreis von 2.500 € trat WIN Martin am Auktionsabend die Reise nach Bayern an. Mit erstklassigem Typ und bestem Fundament präsentierte sich der Gymnast-Sohn HFP GQ aus der Köster KG aus Steinfurt im Auktionsring. Gepaart mit einem gRZG von 154 Gründe genug für einen Züchter aus dem Kreis Gütersloh, den Steigpreis von 2.300 € in diesen beeindruckenden Bullen zu investieren. Zum Steigpreis von 2.200 € folgte ein reinerbig hornloser MISSION P-Sohn aus dem Bestand von Thomas Blömer aus Heek, der an einen Stammkunden aus Sachsen verkauft wurde. Die Riege der 2.000-Euro-Bullen vervollständigte der DREAMBOY-Sohn Drollig, der von Bernhard de Baey aus Hamminkeln für 2.000 € in den Kreis Borken verkauft wurde.
Qualitätsfärsen weiterhin gesucht
Die allermeisten Färsen präsentierten sich in bester Verkaufsqualität: ansprechende Einsatzleistung, korrekte Euteranlagen, beste Fundamente und gute Abstammungen. Die Kunden aus dem In- und Ausland honorierten die guten Qualitäten mit äußerst zügiger Gebotsabgabe, so dass schnell Preise von 1.800 € und darüber erreicht wurden. Für Rinder, die diese Qualitätskriterien nicht oder nicht vollständig erfüllen konnten, wurden die Gebote hingegen nur sehr preisbewusst abgegeben. Insbesondere die Kunden aus den Niederlanden und Belgien waren regelmäßig verantwortlich für interessante und hartnäckige Bietduelle um die aufgetriebenen Spitzenfärsen, so dass der Durchschnittspreis sich auf dem guten Vormonatsniveau bei 1.814 € stabilisierte. Den Tageshöchstpreis von 2.700 € erzielten je eine schwarz- und eine rotbunte Spitzenfärse. Aus der Zucht von Antonius Richter aus Salzkotten stammte die hornlose Ocean-PP-Tochter RH Gustel. Klasse im Typ, ein festansitzendes Euter mit schöner Textur und glasklare Fundamente waren Gründe genug für den niederländischen Käufer, sich den Zuschlag für diese Ausnahmefärse zu sichern. Der gleiche Käufer ließ sich auch eine leistungs-, körper- und euterstarke GREAT-Tochter aus der Zucht von Rudolf van Hal aus Isselburg nicht entgehen, die sich hellgezeichnet von ihrer besten Seite im Auktionsring präsentierte. Im Zuschlag nur knapp dahinter platzierte sich eine kapitale Kai-Tochter aus der Zucht von Hubert Lefting aus Lippstadt, die mit dem Hammerschlag beim Gebot von 2.600 € an einen Züchter aus Belgien verkauft wurde. Den preislich dritten Rang mit 2.500 € im Zuschlag teilten sich drei weitere Topfärsen. Ein niederländischer Käufer sicherte sich zwei tadellose MATISSE-RED-Tochter, die aus der Zucht von Ludger Schröer aus Bocholt und aus der Zucht von Friedrich-Karl Hilbk-Kortenbruck aus Hamm stammten. Ebenfalls 2.500 € erzielte Markus Wissmann aus Nordkirchen für eine natürlich hornlose Krespo PP-Tochter.
Stabiler Zuchtkälbermarkt
Mit 19 Jungrindern und Zuchtkälbern war das Angebot am Jungviehmarkt leicht rückläufig und traf auf eine ausgeglichene Nachfrage, so dass alle Tiere bei stabilem Preisniveau in neue Besitzerställe wechselten. Der Durchschnittspreis bei den Jungrindern pendelte sich bei 450 € ein; bei den Zuchtkälbern wurden 285 € im Schnitt erreicht. Aus der Zucht der Görlich/Graf von Kerssenbrock GbR aus Borgholzhausen stammten die teuersten Kälber des Auktionstages. Den Höchstpreis von 480 € erzielte eine AVENUE-Tochter, die in den Kreis Warendorf wechselte. Für 440 € bzw. 380 € wurden eine SNOWFLAKE-Tochter und eine SIMBA-Tochter an Züchter aus dem Kreis Borken verkauft. Ebenfalls 380 € investierte ein Züchter aus dem Ruhr-Lippe-Kreis in eine hornlose Ammo-P-Tochter aus der Zucht der Zielenbach GbR aus Wenden.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 09. April 2019 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
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