Hornlos gefragt
Den Auktionsstart machten die 12 Bullen mit erfolgreicher Herdbuchanerkennung. Insgesamt war die Qualität der Bullen ansprechend, doch die Nachfrage war recht verhalten, so dass das sehr gute Preisniveau der Vormonate mit 1.435 € nicht erreicht werden konnte. Dennoch – auch an diesem Tag gab es mit 2.300 € einen deutlichen Spitzenpreis zu realisieren. Gelungen ist dies Rainer Thoenes, Kalkar, mit einem natürlich hornlosen Kajak P-Sohn, der sich mit sehr guter Entwicklung den Kunden präsentierte. Auf der mütterlichen Abstammungsseite steht selbstverständlich ein enormes Leistungspotenzial, das bei guten 3,70 % Eiweiß ebenfalls zu der guten Nachfrage beigetragen hat. Am Ende senkte sich der Hammer zugunsten eines Klever Züchters. Mit Abstand folgt für 1.650 € ein Nucleus-Sohn, den Hans-Peter Paeßens, Uedem, vorstellte. Auch hier war das Exterieur überzeugend sowohl hinsichtlich Entwicklung als auch Bewegung. Die Kuhfamilie beeindruckte mit Langlebigkeit, hohen Leistungen und sehr guten Inhaltsstoffen. Dieser Jungbulle steht ab jetzt in einem Weseler Züchterstall. Sehr gut gefielen auch die frühen Balu-Söhne in Krefeld. Im Preisgefüge folgt für 1.600 € ein ausgesprochen typ- und fundamentstarker Balu-Sohn aus der Zuchtstätte Klemens Belting, Hamminkeln, der in den Kreis Kleve geht.
Nachfrage nach Färsen
Vor den Färsen gingen zunächst fünf Kühe an den Start, die im Mittel 1.490 € brachten. Alle fünf hatten zweimal gekalbt und konnten rundum überzeugen. Hier kam die Spitze aus dem Bestand von Markus Theunissen, Wipperfürth. Er präsentierte eine frische Jotan-Tochter aus einer schauerfahrenen September-Tochter, die sich mit einem Top-Euter und guter Milchleistung im Ring zeigte. Ein Klever Züchter legte für diese starke junge Kuh 1.800 € an. Es folgten die Färsen, die von Beginn an auf eine gute Nachfrage stießen. Es entwickelte sich ein recht zügiger Markt, bei dem alle Tiere einen neuen Besitzer fanden. Die Qualität passte und so konnte am Ende mit 1.632 € das Preisniveau der Vorauktion in etwa gehalten werden. Dass sich der mittlere Zuschlagpreis letztlich nicht weiter nach oben bewegte, ist dadurch begründet, dass einmal mehr die 2.000er Grenze deutlich einen Schlusspunkt bei den Interessenten setzte. Auch allerbeste Qualitäten blieben immer wieder vor dieser Hürde hängen. Alles in allem dürften die Verkäufer dennoch mit dem Ergebnis zufrieden die Heimreise angetreten haben, weil im Mittel recht gute Preise zu erzielen waren. An der Spitze der Färsen stand das jüngste Verkaufstier der Auktion. Die Endure-Tochter aus dem Bestand von Wolfgang Schüring, Hünxe, kam mit 23 Monaten in den Ring und hatte vor vier Wochen abgekalbt. Sie selbst bestach durch ihre enorme Entwicklung, bewegte sich auf klarem Fundament und glänzte durch ein festes, drüsiges Euter. Die Einsatzleistung liegt deutlich über 30 kg und so kam es hier auch jenseits der 2.000er Grenze zu einem interessanten Bieten, das ein Kunde aus den Niederlanden bei 2.500 € für sich entschied. Färsen aus den Beständen von Klemens Belting, Hamminkeln, der HiBu GbR, Remscheid, aus dem Bestand von Georg Daamen, Bedburg-Hau, sowie aus der Bestandsaufgabe der Leukers/Pleines GbR, Bedburg-Hau, kamen aufgrund ihres starken Exterieurs auf den Zuschlagpreis von 2.100 €. Erfreulich ist, dass auch Kunden aus der heimischen Region durchaus bereit sind, in diesem Bereich in tolle Färsen zu investieren.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 11. Oktober 2017. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 22. September 2017 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen. Die Kataloge zu unseren Auktion können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Dr. Werner Ziegler
Preisspiegel:
Angebot | Verkauft | € von - bis | € Ø | Differenz | |
Bullen | 12 | 10 | 1.000 - 2.300 | 1.435 | -247 |
Kühe | 5 | 5 | 1.300 - 1.800 | 1.490 | +1.490 |
Rinder | 149 | 149 | 1.000 - 2.500 | 1.632 | -31 |