Zuchtviehauktion mit geräumtem Markt
Am 12. Dezember fand in der Krefelder Niederrheinhalle die letzte Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG im Jahr 2018 statt. Der Auftrieb bestand aus 14 Jungbullen und 129 Remontierungsfärsen. Wie bereits in den Vormonaten, so war auch im Dezember die Nachfrage nach Bullen durchaus überschaubar, während Färsen nach wie vor begehrt waren. Der Marktverlauf gestaltete sich vom Start weg zügig und dank guter überregionaler Nachfrage war der Markt am Ende komplett geräumt.
Nachfrage nach Bullen verhalten
Am Bullenmarkt bestanden 14 Jungbullen die Herdbuchanerkennung. Im Schnitt präsentierten die Züchter sehr gut entwickelte Deckbullen mit ordentlichem Fundament. Nur ein Jungbulle verblieb nachfragebedingt im Überstand. Die zugeschlagenen Bullen brachten im Mittel ordentliche 1.615 € und damit etwa das Vormonatsniveau. Das Spitzenduo in dieser Abteilung präsentierte Rainer Thoenes, Kalkar. Er stellte einen Boss-Sohn vor, der ausdrucksstark im Ring brillierte. Die Bullenmutterfamilie beeindruckt nachhaltig durch Langlebigkeit und ein enormes Leistungspotenzial mit sehr guten Inhaltsstoffen. Die Eiweißprozente liegen über Generationen deutlich über 3,60 %. Das zügige Bieten endete beim Zuschlag von 2.200 € zugunsten eines Züchters aus Kleve. Den gleichen Zuschlagpreis brachte auch der Montross-Sohn – ein Stallgefährte aus dem Züchterstall Thoenes. Auch dieser Bulle zeigte eine tadellose Entwicklung im Körper und bewegte sich auf klarem Fundament. Natürlich passt auch hier die mütterliche Abstammung sowohl hinsichtlich des sehr guten Leistungsniveaus als auch bei den hohen Eiweißprozenten. Der Zuschlag ging an einen weiteren Züchter aus dem Kreis Kleve. Ebenfalls erfolgreich am Bullenmarkt war Heinz-Gerd Stegemann, Hamminkeln, mit einem Styx Red-Sohn. Dieser rotbunte Jungbulle glänzte gleichermaßen mit seiner Entwicklung und seiner guten Bewegung. Die mütterliche Basis des Bullen ist die Present-Familie, aus der auch das Hornlosgen an den Bullen weitergegeben wurde. Ein sehr guter genomischer Zuchtwert rundete das Angebot bei diesem Bullen optimal ab und ein Kunde aus Borken sicherte sich die Genetik bei 2.100 €. Mit 2.000 € Zuschlag ging der exterieurstarke Board-Sohn aus der Zuchtstätte Elsermann, Hamminkeln, wiederum in den Kreis Kleve.
Immer mehr freilaufende Färsen im Angebot
Bei den Färsen gestaltete sich in bekannter Weise ein flotter Markt, bei dem die Kunden sehr qualitätsbewusst ihre Gebote abgaben. Bei knapperen Tieren konnten teils nur Mindestpreise erzielt werden. Aber die Qualität in der Breite war beeindruckend und so stellte sich nach dem letzten Hammerschlag ein mittlerer Färsenpreis von 1.704 € ein. Alle im Ring vorgestellten Färsen fanden dabei wie gewohnt auch einen neuen Besitzer, so dass Krefeld einmal mehr ohne Überstand abgeschlossen hat. Die Grenze von 2.000 € und höher erzielte dabei fast jedes fünfte Rind im Ring – auch das ist ein Garant für die starke Färsenqualität am Markt. Das im vergangenen Geschäftsjahr eingeführte Verkaufen von Rindern ohne Vorführung im Ring (freilaufend) hat sich nachhaltig etabliert. Etwa 2/3 aller Färsen gelangen jetzt freilaufend zum Verkauf. Auch neue Beschicker nutzen erfreulicherweise diese Vermarktungsform und es bleibt zu hoffen, dass die Auftriebe durch dieses Angebot auch zukünftig von attraktivem Umfang sein werden. An der Spitze der Färsenkollektion findet sich mit 2.400 € Zuschlag die exterieurstarke Numero Uno-Tochter von Bernhard de Baey, Hamminkeln. Diese Färse begeisterte durch die tolle Entwicklung mit allerbesten Übergängen im Körper und beeindruckte mit einem festen drüsigen Euter. Das spannende Bieten endete zugunsten eines niederländischen Kunden. Bei sieben Färsen senkte der Auktionator den Hammer bei 2.200 €. Dies war eine Snowpeak-Tochter von Klemens Belting, Hamminkeln, der mit weiteren Färsen aus seiner Kollektion auch die 2.000er-Grenze erreichte. Eine Antares- sowie eine Snake Red-Tochter von Markus Theunissen, Wipperfürth, erzielten ebenfalls 2.200 € im Zuschlag – auch er ging mit seinen weiteren Färsen an diesem Tage öfter an 2.000 € und höher. Das Gleiche gilt für die starke Kollektion von Georg Daamen, Bedburg-Hau. Eine Sapporo-, Aval-, Payball- und Edelmut-Tochter erhielten das letzte Gebot bei 2.200 €. Die übrigen Färsen der umfangreichen Kollektion kamen ebenfalls großenteils an die 2.000 € oder höher. Zwei dieser sieben Spitzenfärsen verlassen das Zuchtgebiet Richtung Westen. Die anderen bleiben in den Kreisen Wesel, Viersen, Kleve und dem Rhein-Sieg-Kreis. Erfreulich ist, dass sich Explizit allein bei den Färsen mit Zuschlag von 2.000 € bzw. 2.100 € des Öfteren als Vater etablieren kann. Das gilt in gleicher Weise für den bekannten Ferrari und auch für Balu, die alle weiterhin als töchtergeprüfte Bullen in der Besamung zur Verfügung stehen.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 16. Januar 2019. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, den 21. Dezember 2018 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen.
Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.