Es ist gleich nachvollziehbar, dass sich Großkunden wohler fühlen, wenn sie sich aus einem entsprechend breiten Angebot bedienen können. Die eher gespannte Erwartungshaltung aufgrund des zu Ende gehenden Milchwirtschaftsjahres bezüglich des Marktverlaufes bestätigte sich nicht. Letztlich hat der dominante Einfluss des Milchwirtschaftsjahres, der in früheren Zeiten insbesondere die Februar-Auktion belastete, doch schon seit Jahren an Kraft verloren. Mit dem bald startenden Quotenjahr dürften solche Betrachtungen dann generell als ‚historisch‘ gelten.
Jericho-Sohn an der Spitze
Bei der Herdbuchanerkennung bestanden 19 Jungbullen erfolgreich vor der Anerkennungskommission. Schon dabei zeichnete sich ab, dass einige entwicklungsbedingt nur knapp die Exterieurprüfung bestehen konnten. Und letztlich verblieben diese Tiere dann auch im Überstand. Die passenden Bullen liefen recht ordentlich und brachten im Mittel gute 1.570 €. Ganz vorne ging der junge Jericho-Sohn von Gerd Luyven, Kamp-Lintfort, der die Kunden in allen Belangen überzeugen konnte. Die ZE-Mutter Dankara beeindruckte mit einer enormen Lebensleistung und dabei allerbesten Eiweißprozenten. Ein Kunde aus dem Kreis Kleve erhielt bei 2.200 € den Zuschlag. 2.100 € brachten dichtauf zwei starke Jungbullen - zunächst ein Super-Sohn, den die GbR Heribert und Brigitte Peters, Erkelenz, vorstellte. Neben der guten Entwicklung des Bullens war auch hier die starke Kuhfamilie Basis für die Selektion im Vorfeld des Ankaufs. Der Bulle bleibt im Kreis Heinsberg. Mit dem gleichen Gebot wechselte der Gold Chip-Sohn von Hans-Peter Paeßens, Uedem, den Besitzer. Ein Kunde aus dem Oberbergischen Kreis wird diesen Bullen mit enormem Leistungspotenzial in der Abstammung in seiner Herde zum Einsatz bringen.
Doppelspitze für 2.700 €
Am Markt für Remontierungsfärsen stellten die Züchter 184 Tiere im Ring vor, die bis auf zwei in zügigem Verlauf in neuen Besitz übergingen. Das Preisniveau der Vorauktion wurde im Mittel beinahe exakt nochmals erreicht. Das hohe Qualitätsniveau der Verkaufstiere stieß auf eine teils lebhafte Nachfrage. Dies hat zur Folge, dass die begehrten Färsen recht häufig zu Geboten von 2.000 € und mehr den Ring verlassen haben. Eine Reeves ALL-Tochter der Anhamm GbR, Kamp-Lintfort, beeindruckte mit einer Einsatzleistung von 47 kg die Kunden. Die hohe mütterliche Leistung von deutlich über 11 000 kg im Schnitt ist dafür eine sehr gute Basis. Dies und die korrekte Ausstrahlung der Färse im Körper sowie die tadellose Bewegung im Ring führten zu einem interessanten Bieten, das ein Kunde aus Thüringen beim Zuschlag von 2700 € für sich entschied. Mit Schaupotenzial angetreten war die Billard-Tochter von Rainer Thoenes, Kalkar. Diese Färse wurde am Auktionstag mit 86 Punkten bewertet und stieß ebenfalls auf reges Interesse. Wie heute immer wieder zu sehen ist, beteiligen sich am Ankauf von Spitzenfärsen auch Kunden per Telefonkonferenz – dennoch: der Zuschlag blieb bei längerem Atem für 2.700 € bei einem Kunden aus dem Kreis Viersen, der vor Ort war und sich diese Gelegenheit nicht virtuell hat nehmen lassen. Im Preisgefüge folgten für 2.500 € zwei weitere Färsen, welche die Reeves ALL-Tochter in den neuen Heimatstall begleiten werden. Zum einen eine Cassano-Tochter von Rainer Thoenes, Kalkar, und zum anderen eine ganz junge Larson-Tochter von Thomas Langenberg, Bocholt. Beide Färsen bestachen neben der überragenden Exterieurqualität durch ihre sehr gute Einsatzleistung und das hohe Leistungspotenzial auf der mütterlichen Abstammungsseite.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 12. März 2014. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 21. Februar 2014 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen.
Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Dr. Werner Ziegler
Preisspiegel:
Auftrieb
Verkauf
Preisspanne €
von bis
Durchschnitts-
preis €
Differenz €
Vormonat
Bullen
19
15
1.000
2.200
1.570
+131
Rinder
184
182
550
2.700
1.799
+24
Kälber
5
5
250
450
320
Kühe
2
2
1.450
1.900
1.675
+650