Auslandsnachfrage stabilisiert den Markt
Das Auktionsgeschäftsjahr endete in Krefeld am 13. Dezember mit der gut beschickten Zuchtviehauktion in der Niederrheinhalle. Mehr als 190 Holsteins trafen am Ende auf eine eher knappe Nachfrage, so dass es für den Auktionator immer wieder eine Herausforderung war, Kunden für die Qualitätstiere zu begeistern. Sicherlich gibt es Bedarf an Remontierungsfärsen, der über das Krefelder Angebot hinausgeht. Die Stimmung am Milchmarkt und die bekannten Rahmenbedingungen für Tierhalter bremsen die Kauflust, so dass hier auf Dauer ein Investitionsstau auftreten wird. Das Gespräch über die voraussichtlich sinkenden Milchpreise ist immer ein Dämpfer für die Märkte rund um die Genetik. Dass am Ende des Tages ein doch ordentliches Ergebnis erzielt werden konnte, hängt damit zusammen, dass Italiener und Belgier das Marktgeschehen über weite Strecken positiv gestaltet haben.
Gute Bullenqualität
Am Bullenmarkt gingen 18 herdbuchanerkannte Jungbullen an den Start, die auf sehr unterschiedliches Interesse stießen. Obwohl alle zum Verkauf zugelassenen Jungbullen von der Entwicklung und Abstammung tadellos waren, konzentrierten sich die Kunden zunächst auf die Spitzen im Angebot. Angeführt wird das Verkaufskontingent von einem Brekan-Sohn, den Daniel Schuette aus Velen vorstellte. Der junge Bulle überzeugte bei der Anerkennung die Kommission durch allerbeste körperliche Entwicklung, hervorragende Übergänge und eine sehr gute Bewegung. Die mit 89 Punkten bewertete Shottle-Mutter kommt auf eine Dauerleistung von 50.000 kg Milch. Im spannenden Bieterduell erhielt Heinz-Gerd Barrawasser aus Mönchengladbach bei 2.500 € den Zuschlag. Ein Klever Kunde war Sieger beim Bieten, als Gerd Luyven, Kamp-Lintfort, seinen Mr. Brash-Sohn im Ring zum Verkauf angeboten hat. Auch hier war ein typstarker Jungbulle am Start, bei dem die Montagne-Mutter deutlich über 80.000 kg Milch geleistet hat. Der Hammer senkte sich bei 1.700 €. Ebenfalls zu diesem Steigpreis ging ein weiterer exterieurstarker Bulle in neuen Besitz über, diesmal ein Snow Peak-Sohn aus der Zuchtstätte Karl-Heinz Arden, Wesel. In der mütterlichen Abstammung stehen Dauerleistungskühe und die Mutter überzeugt mit knapp 3,70 % Eiweiß. Dieser Bulle bleibt in einem Weseler Züchterstall.
Nachfrage im Land verhalten
Am Färsenmarkt kam diesmal wiederum eine gute Qualität in der Breite zum Auftrieb. Es zeigte sich jedoch von Anfang an, dass gerade gute und sehr gute Rinder wieder vermehrt vor der 2.000 €-Grenze stehen bleiben. Dies führte dann auch dazu, dass der mittlere Preis auf 1.552 € zurückgegangen ist. Dennoch ist es bei drei Färsen gelungen, den Zuschlag erst bei 2.300 € zu gewähren. Diese drei Färsen gehen an einen italienischen Großkunden, der sich an diesem Tage in Krefeld mit allerbesten Färsen versorgen konnte. Die drei Spitzenfärsen hatten allesamt Schauqualität. In der Reihenfolge des Auftriebs war dies eine Ferrari-Tochter von Rainer Thoenes, Kalkar, eine Doorman-Tochter der Alois & Andreas Landwehr GbR, Bergisch Gladbach, sowie eine Beacon-Tochter aus der GbR von Heribert & Brigitte Peters aus Erkelenz. Am Markt deutlich positiv aufgefallen sind weitere Ferrari-Töchter, die immer wieder das bekannte stabile Vererbungsmuster dieses RUWCLASSIC-Bullen untermauern. Aber besonders zu erwähnen sind die zahlreichen Huntelaar-Töchter, die sich als allerbeste Färsen zeigen. Schade, dass dieser wertvolle Vererber CDH-positiv ist. Sperma – auch gesext – ist verfügbar und kann sicherlich bei gezielter Anpaarung für weitere tolle Verkaufsfärsen eine Spitzengenetik liefern.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 10. Januar 2018. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Mittwoch, 20. Dezember 2017 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 – 81899 14 oder per Fax 02151 – 81899 66 entgegengenommen.
Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Dr. Werner Ziegler
Preisspiegel
Angebot | Verkauft | € von - bis | € Ø | Differenz | |
Bullen | 18 | 14 | 1.100 - 2.500 | 1.529 | +17 |
Kühe | 2 | 2 | 1.600 - 1.650 | 1.625 | +375 |
Rinder | 169 | 164 | 900 - 2.300 | 1.552 | -129 |
Kälber | 4 | 4 | 120 - 200 | 160 | +10 |