Die Qualität der aufgetriebenen Tiere war sowohl bei den Holsteinfärsen als auch bei den Bullen sehr gut. Dies wurde von den Käufern von Rindern bei reger Nachfrage entsprechend honoriert, und alle Rinder wechselten den Besitzer. Bei den Deckbullen war das Angebot größer als die Nachfrage, so dass nicht alle Bullen einen Käufer fanden, aber trotzdem der Durchschnittspreis anstieg.
Der jüngste Bulle macht das Rennen
Bereits bei der Körung war schnell ersichtlich, dass die Qualität der aufgetriebenen Bullen als sehr gut bezeichnet werden konnte. Den Preissieger mit 1.800 € stellte der Züchter Werner Mettel aus Körperich mit dem jüngsten Deckbullen der Versteigerung, ein Picolo-Sohn aus einer mit 88 Punkten bewerteten Titanic-Mutter und 86 Punkten bewerteten Stadel-Großmutter. Dieser junge rotbunte Bulle bestach durch seine außergewöhnlich gute Entwicklung und ein hervorragendes Seitenbild. Seine Mutter hat eine Höchstleistung von fast 14.500 kg Milch mit guten Inhaltsstoffen, und auch die Großmutter leistete bereits über 10.000 kg Milch. Ein Käufer aus dem Kreis Kleve am Niederrhein ersteigerte diesen tollen Bullen. Mit 1.600 € folgten preislich drei Bullen. Zum einen ein allerbester Shottle-Sohn aus der hoch bewerteten, sicheren Kuhfamilie von Karsten und Lorenz Krause, dem A-Stamm, mit Lee und Mtoto in der Väterfolge. Weiterhin erzielte diesen Durchschnittspreis ein weiterer rotbunter Picolo-Sohn aus einer Origin-Mutter und Functional-Großmutter, gezüchtet von Manfred Reif aus Katzwinkel. Diese beiden Bullen glänzten durch ihr absolutes Spitzenexterieur und erhielten beide die höchsten Körnoten des Tages. In beiden Fällen stehen langlebige Kuhfamilien davor, mit Leistungen von weit über 10.000 kg Milch. Dritter im Bunde war der rotbunte Tocar-Sohn Torking aus einer 87 Punkte Ermatt-Mutter und 87 Punkte Faber-Großmutter, gezogen von Stefan Marxen aus Dingdorf. Dieser sehr dunkel gezeichnete, mittelrahmige, fehlerfreie rotbunte Bulle hat Leistungen von über 13.000 kg Milch im Pedigree. Ein belgischer Züchter erhielt den Zuschlag.
Aufgrund der sehr guten Qualität des Bullenangebotes stieg der Durchschnittspreis auf 1.388 €. Die Nachfrage reichte jedoch nicht aus um den Auftrieb komplett zuzuschlagen.
Preisspitze aus dem Saarland
Eine äußerst rege Nachfrage herrschte, fast wie gewohnt, nach abgekalbten fehlerfreien Holsteinrindern. Sowohl einheimische Rinderhalter als auch ausländische Kunden sorgten bei zügigen Geboten für einen sehr flotten Marktverlauf. Und wie einleitend bereits beschrieben, war die Qualität bei dieser Versteigerung bei den Färsen ausgesprochen gut. Dies zeigte sich am Ende des Tages dann auch im Durchschnittspreis, der noch einmal um 84 € anstieg. Alle angebotenen Rinder konnten den Besitzer wechseln.
Der bekannte saarländische Holsteinzüchter Georg Ostermann aus Nonnweiler, sehr aktiver Beschicker der Versteigerungen in den letzten Jahren, stellte mit der Kat.-Nr. 49, einer Motion-Tochter, die Preisspitze mit 2.700 €. Motion ist ein Modest-Sohn aus dem Zuchtprogramm der Rinder-Union West eG, der viele körperstarke und äußerst leistungswillige Nachkommen hinterlassen hat. Die Mutter des Rindes, eine 84 Punkte Lancelot-Tochter, bestach ganz besonders durch ihre hohen Inhaltsstoffe mit 3,97% Eiweiß, 4,95% Fett und 8.624 kg Milch im Durchschnitt. Diese hohen Inhaltsstoffe sind in dem Kuhstamm fest verankert, da auch die Jolt-Großmutter (85 Punkte) im Durchschnitt 5,06% Fett und 3,72% Einweiß geleistet hat. Die sehr hell gezeichnete Holsteinfärse wurde hervorragend präsentiert, hatte gerade 14 Tage vor der Versteigerung frisch abgekalbt und ein Tagesgemelk von über 34 kg Milch. Bei diesem Rind ließen die Italiener nicht locker und erhielten den Zuschlag. 2.500 € erlöste der selbe Züchter, Familie Ostermann in Nonnweiler, mit ihrer Ramos-Tochter Nayani aus einem Embryonen-Zukauf. Die Mutter ist eine EX 93 Punkte Manat-Tochter mit 15.500 kg Milch und einer EX 92 Merv-Großmutter mit sage und schreibe über 16.400 kg produzierter Milch. Diese sehr gute Holsteinfärse mit allerbestem Exterieur und Euter tritt die Reise für 2.500 € nach Italien an. Lorenz und Karsten Krause aus Lederbach präsentierten eine typstarke Talent-Tochter aus einer Renatus-Mutter und Aaron-Großmutter, die sich exzellent präsentierte: sehr milchtypisch, elegant und feinzellig, mit trockenen Fundamenten und einem allerbesten Euter. Bei einem Tagesgemelk von 38 kg Milch ließ sich ein Züchter aus dem Kreis Merzig-Wadern im Saarland diese Färse nicht entgehen.
Knapp ein Viertel der Holsteinfärsen erlöste für ihre Verkäufer 2.000 € und mehr im Zuschlag. Dies sollte für die Verkäufer Ansporn genug sein, den wertvollen Auktionsplatz der Rinder-Union West eG in Bitburg noch mehr zu nutzen!
Die nächste Zuchtviehversteigerung in Bitburg findet am 06. Oktober 2011 statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 19. September 2011. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99.
E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.
Gerd Grebener
Preisspiegel Zuchtvieh
| Auftrieb | Verkauft | Spanne | durchschnittl. Preis € | Veränderung € |
Bullen | 18 | 12 | 1.050 – 1.800 | 1.388 | + 48 |
Kühe | 2 | 2 | 1.350 – 1.400 | 1.375 | - 100 |
Rinder | 32 | 32 | 1.200 – 2.700 | 1.844 | + 84 |