Am 3. September 2019 stand die letzte Auktion des Geschäftsjahres der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm auf dem Programm. Bei weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen in Bezug auf Milchpreis und Grundfutterversorgung wurde eine weiterhin zurückhaltende Kaufbereitschaft aus dem heimischen Zuchtgebiet erwartet. Umso erfreulicher, dass sich die bekannten Stammkunden aus Italien, Belgien und den Niederlanden pünktlich zum Auktionsbeginn in den Zentralhallen einfanden und ihren Anteil zum erfolgreichen Auktionsverlauf beitrugen. Dennoch waren es am Ende des Auktionstages zum überwiegenden Anteil Käufer aus der Region und angrenzenden Gebieten Deutschlands, die die Mehrzahl der Färsen ersteigerten. Und der Rindermarkt bot wieder eine sehr ansprechende Qualität, gespickt mit einigen besonderen Spitzentieren aus der Kollektion der Köster KG aus Steinfurt, so dass sich der Durchschnittspreis im Vergleich zum Vormonat deutlich erhöhte. Der Verlauf am Bullenmarkt war etwas verhaltener als im August, und der Zuchtkälbermarkt entwickelte sich konstant.
MISSION P-Sohn für 3.200 € zugeschlagen
Am Deckbullenmarkt standen nach der Verbandsanerkennung am Morgen insgesamt 25 Bullen von ordentlicher Qualität zum Verkauf. Nachfragebedingt verblieben einige wenige Bullen im Überstand. Mit 1.600 € wurde ein ansprechender Durchschnittspreis erreicht, der allerdings deutlich hinter dem Vormonatsniveau zurückblieb. Die herausragende Preisspitze besetzte der natürlich hornlose MISSION P-Sohn Malpin aus der Zucht von Thomas Langenberg aus Bocholt. Malpin präsentierte sich hervorragend entwickelt mit einem tollen Seitenbild und fester Oberlinie im Ring und stammt aus einem leistungs- wie inhaltsstoffstarken Kuhstamm. Ein Züchter aus dem Oberbergischen Kreis ließ sich von den zahlreichen Mitbietern nicht aus dem Konzept bringen und sicherte sich den Zuschlag zum Tageshöchstpreis von 3.200 €. Ludger Wiewer aus Drensteinfurt war mit zwei weiteren äußerst korrekten und bestens entwickelten Bullen zum Steigpreis von 2.000 € erfolgreich. Ein MATISSE RED-Sohn, gezogen aus der 88-Punkte TABLEAU-Mutter WR Malina wurde in den Kreis Soest verkauft und ein Devour-Sohn aus Pitbull-Mutter wird zukünftig im Hochsauerlandkreis zum Einsatz kommen. Das Quartett der Spitzenbullen vervollständigte ein Kensota-Sohn aus der Zucht von Elisabeth Wacker aus Steinfurt. Er wechselte für den Steigpreis von 1.900 € ebenfalls in einen Züchterstall im Hochsauerlandkreis.
BRETAGNE hoch drei
Am Rindermarkt standen insgesamt 165 Färsen zum Verkauf, die zu 100 % an neue Besitzer vermittelt werden konnten. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Rinder in Bezug auf Exterieur und Leistungsbereitschaft in voller Breite überzeugen, so dass der Durchschnittspreis sich im Vergleich zum Vormonat deutlich auf 1.718 € erhöhte. Entscheidenden Anteil am erfolgreichen Marktverlauf hatten neben unseren ausländischen Stammkunden vor allem die Käufer aus dem eigenen Zuchtgebiet und angrenzenden Regionen, die den Großteil der aufgetriebenen Färsen für die Bestandergänzung ersteigerten. Die Betriebskollektion aus der Zucht der Köster KG aus Steinfurt bereicherte das Angebot mit einer tollen Gruppe junger Färsen. Gleich dreimal waren es Töchter des beliebten RUW-Vererbers BRETAGNE, die sich in der Preisspitze platzierten. Gezogen aus dem Kuhstamm der Europaschaukuh und Gewinnerin der RUW-Färsenschau 2011 Rosanne EX-91 begeisterte die Erste aus diesem Trio in allen Belangen. Ein Züchter aus dem Kreis Borken sicherte sich den Zuschlag für diese schaufertig präsentierte Ausnahmefärse mit dem Gebot von 2.700 €. Ein belgischer Züchter setzte sich mit dem Gebot von 2.300 € erfolgreich gegen die Mitbieter bei der zweiten BRETAGNE-Tochter durch. Zum gleichen Käufer und gleichen Preis wechselte eine leistungsstarke Detroit-Tochter aus der Zucht von Ludger Wiewer aus Drensteinfurt. Wiederum aus der Kollektion Köster stammte eine tadellose MISSION P-Tochter, die aus dem bekannten T-Stamm der Köster KG gezogen wurde und mit einem gRZG von 147 beeindruckte. Ein Züchter aus dem Kreis Warendorf erhielt den Zuschlag für 2.300 €. Das Trio der BRETAGNE-Töchter komplettierte die Dritte im Bunde, die für 2.200 € an einen bayrischen Züchter verkauft wurde. Zum Steigpreis von 2.100 € folgten drei weitere Topfärsen. Eine MATISSE RED-Tochter aus der Schulze-Zumloh GbR aus Warendorf wurde am Abend nach Italien verladen. Eine ADVENTURE-Tochter aus der Zucht von Karl-Heinz Horstmann aus Welver und eine County-Tochter aus dem Bestand der Niemeier GbR aus Marienmünster wechselten in einen Züchterstall im Kreis Gütersloh.
Kleines Angebot am Kälbermarkt
Das kleine Angebot von 16 Zuchtkälbern wurde vollständig an neue Besitzer vermittelt. Der Durchschnittspreis entwickelte sich im Vergleich zum Vormonat stabil und betrug am Ende im Durchschnitt 210 €. Teuerstes Kalb des Tages war eine Hagar-Tochter, die über das Embryonenimportprogramm der Rinder-Union West ins Zuchtgebiet gekommen ist. Ein Züchter aus dem Kreis Steinfurt investierte den Betrag von 420 € in dieses schicke Zuchtkalb mit einem gRZG von 145. Im Anschluss folgten drei MATISSE RED-Enkeltöchter aus der Zucht von Frank Fögeling aus Senden, von denen zwei zum Steigpreis von 400 € in den Kreis Borken wechselten und eine zum Preis von 320 € in den Ruhr-Lippe-Kreis. Für 320 € im Zuschlag folgte eine BRETAGNE-Tochter aus der Bauer GbR aus Wesel, die ebenfalls in den Ruhr-Lippe-Kreis verkauft wurde.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 1. Oktober 2019 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-266 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.