Schwieriger Deckbullenmarkt
Insbesondere der Deckbullenmarkt hatte unter dem hochsommerlichen Erntewetter zu leiden. Trotz etlicher Bullen, die im Kaufauftrag vermittelt werden konnten, verblieb ein größerer Anteil von Bullen im Überstand. Die 30 verkauften Bullen erzielten einen Durchschnittspreis von 1.390 €. Den teuersten Bullen des Auktionstages präsentierte Heinrich Dammeier aus Petershagen im Ring. RC Chevron, ein Chevrolet-Sohn, gezogen aus einer Logan-Mutter überzeugte mit gutem Fundament und einem genomischen Zuchtwert von gRZG 153. Ein Käufer aus dem Kreis Borken sicherte sich diesen Bullen zum Steigpreis von 2.200 €. Mit etwas Abstand folgte der natürlich hornlose Kanu P-Sohn HOR Kaiser aus der Zucht von Antonius Horstick aus Gescher. HOR Kaiser beeindruckte mit einer klasse Oberlinie und harmonischen Übergängen. Ein Käufer aus Münster investierte 1.900 € in diesen ausgeglichenen jungen Bullen. Die Köster KG aus Steinfurt verkaufte den Brekem-Sohn HFP Larry zum Steigpreis von 1.800 €. HFP Larry punktete mit einem hervorragenden Fundament und wechselte in einen Züchterstall im Kreis Recklinghausen. Den Preis von 1.700 € erzielten zwei weitere rotbunte Bullen. Ein Ladd P-Sohn aus dem bekannten M-Stamm der Wiewer-Rellmann-GbR aus Drensteinfurt wurde in den Hochsauerlandkreis verladen, und ein weiterer natürlich hornloser Pheno-Red P-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver wird zukünftig im Kreis Gütersloh seinen Deckeinsatz verrichten.
Geräumter Färsenmarkt
Das kleine Angebot von 105 Färsen wurde zügig aber gleichzeitig qualitätsorientiert nachgefragt. Die angespannte Milchpreissituation sorgte hier weiterhin für ein wohl überlegtes Käuferverhalten. Die Preisspanne von 800 € bis 2.500 € spiegelt die breite Angebotspalette wieder, die für jeden Käufer etwas Passendes bereithielt. Der Durchschnittspreis pendelte sich am Ende bei 1.472 € etwas unter dem Vormonatsergebnis ein. Den Tageshöchstpreis der Augustauktion in Hamm erzielte Hubert Lefting aus Lippstadt mit LEF Calla. LEF Calla ist eine Tochter des Snowman-Sohnes SNOWCAT aus dem RUWSELECT-Segment. Sie überzeugte mit einem gerade eingeschienten Fundament und einem schön ausbalancierten und hoch angesetzten Euter mit stark ausgeprägtem Zentralband. Ein belgischer Stammkunde hatte diese Färse oben auf seiner Liste und bewies den längsten Atem beim Bieten, bis er den Zuschlag für 2.500 € erhielt. Er sicherte sich auch die DESK-Tochter Etha aus der Zucht von Hermann-Josef Schulze Zumloh aus Warendorf, die mit einem leistungsstarken und langlebigen Kuhstamm und einer eigenen Einsatzleistung von knapp 40 kg zu überzeugen wusste. Etha wurde für den Steigpreis von 2.100 € zugeschlagen. Den gleichen Preis erzielte eine weitere Färse aus der Zucht von Hubert Lefting. Diese jugendliche und korrekte FERRARI-Tochter präsentierte sich frisch abgekalbt und mit einem Erstkalbealter von knapp 24 Monaten und verblieb im heimischen Zuchtgebiet. Dicht auf folgte mit dem Zuschlag bei 2.000 € eine FIDEX-Tochter aus der Zucht von Jürgen König aus Ladbergen, die am Abend ebenfalls die kurze Reise ins benachbarte Belgien antrat. Den gleichen Steigpreis erzielte WR Orlanda, eine natürlich hornlose Ladd P-Tochter gezogen von der Wiewer-Rellmann GbR aus Drensteinfurt, die an einen Züchter aus dem Hochsauerlandkreis verkauft wurde.
LABEL P-Töchter am Kälbermarkt
Der Auftrieb von 40 Jungrinder und Zuchtkälbern wurde zügig und nahezu vollständig an neue Besitzer vermittelt. Sowohl bei den Jungrindern als auch bei den Zuchtkälber wurden die Spitzenpreise von Töchtern des RUW-Vererbers LABEL P erzielte. Martin Fögeling aus Rosendahl verkaufte ein hornloses und klasse entwickeltes Jungrind, welches aus einer CARMANO-Mutter gezogen wurde, für den Preis von 760 € in einen Züchterstall im Kreis Borken. Und Matthias Heimes aus Schmallenberg war gleich mit zwei ebenfalls hornlosen LABEL P-Kälbern erfolgreich, die für 540 € bzw. 500 € nach Hessen bzw. in den Kreis Borken verkauft wurden. Preislich genau dazwischen platzierte sich ein schickes NUGGET-Kalb aus der Zucht von Ludger Schröer aus Bocholt, das für 520 € an einen niedersächsischen Züchter verkauft wurde. Der Durchschnittspreis für die Zuchtkälber reduzierte sich im Vergleich zum Vormonat auf 377 €.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm, findet am Dienstag, den 01. September 2015 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
Preisspiegel
Angebot
Verkauft
von - bis
Ø
Diff.
Bullen
43
30
900 - 2.200
1.390
-138
Kühe
8
8
1.150 - 1.700
1.338
-474
Rinder
105
104
800 - 2.500
1.472
-72
Jungrinder
15
14
340 - 760
511
-202
Kälber
35
35
240 – 540
377
-113
Klemens Oechtering