Spätsommerliches Wetter zur Septemberauktion

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Zur Septemberzuchtviehauktion der RUW in den Zentralhallen in Hamm standen 24 Deckbullen, gut 100 frisch abgekalbte Rinder und Kühe und gut 50 Jungrinder und Zuchtkälber im Angebot.

Bei herrlichem Spätsommerwetter war die Zahl der anwesenden Kunden sehr überschaubar. Gleichzeitig dämpfte das weiterhin sehr angespannte Preisniveau am Milchmarkt die Erwartungshaltung an den Marktverlauf. Dennoch entwickelte sich am Deckbullenmarkt ein sehr zügiges Marktgeschehen, was in einem nahezu unveränderten Durchschnittspreis resultierte. Der Färsenmarkt brauchte etwas mehr Anlaufzeit und pendelte sich dann aber doch knapp unter dem Vormonatsniveau ein. Der abschließende Jungrinder- und Kälbermarktmarkt wurde zügig und bis auf wenige Tiere geräumt.

„PP-Bullen“ am laufenden Band

Nach der morgendlichen Verbandsanerkennung standen insgesamt 24 Deckbullen zum Verkauf. Die Bullen waren durchweg gut entwickelt und bewegten sich auf korrekten Fundamenten, so dass sich gleich von Beginn an ein zügiges Marktgeschehen in der RUW-Arena entwickelte. Der Durchschnittspreis pendelte sich am Ende bei 2.277 € knapp unter dem Vormonatsergebnis ein. Besonders hervorzuheben ist war die große Anzahl an hornlosen Deckbullen, mit sieben reinerbig hornlosen Kandidaten gab es „PP-Bullen“ am laufenden Band, die mit einem durchschnittlichen Steigpreis von 2.529 € auch deutlich oberhalb des Gesamtdurchschnitts rangierten; eine Auswahl, die ihresgleichen sucht. Somit verwunderte es auch nicht, dass sich etliche Hornlosbullen bei den Spitzenpreisen wiederfanden. Für den Tageshöchstpreis von 3.300 € wurden gleich zwei Bullen zugeschlagen. Zuerst ein MONEY P-Sohn aus der Zucht von Antonius Richter aus Salzkotten, der mütterlicherseits auf die bekannte Schaukuh RH Maryrose EX-90 zurückgeht und neben einem Topexterieur mit Langlebigkeit und Leistungsbereitschaft im Kuhstamm beeindruckte. Der Bulle wurde im Kaufauftrag für einen Kunden aus Baden-Württemberg ersteigert. Zum gleichen Steigpreis sicherten sich die aus Luxemburg angereisten Kunden einen SAILOR PP-Sohn aus der Zucht von Thomas Wiethege aus Halver, der wie sein Vater ebenfalls die Hornlosigkeit in reinerbiger Form vererben wird. Auch bei diesem Bullen begeisterte die Kombination aus Leistungsbereitschaft und exzellentem Exterieur im Kuhstamm. Mit kleinem Abstand folgte ein weiterer reinerbiger SAILOR PP-Sohn aus dem Bestand von Thomas Wiethege, der sich hervorragend im Ring präsentierte und ebenfalls im Kaufauftrag für den Steigpreis von 3.100 € nach Baden-Württemberg verkauft wurde. Für 2.800 € im Zuschlag wurde ein heterozygot hornloser HUGO PP-Sohn von Norbert Effing-Timmermann aus Vreden an einen belgischen Züchter verkauft. Ebenfalls mischerbig hornlos war ein weiterer SAILOR PP-Sohn, der von Ludger Tißen aus Kleve gezogen wurde und für 2.700 € zukünftig im Kreis Paderborn seinen Deckeinsatz verrichten wird.

Qualität bleibt gesucht

Gut 100 abgekalbte Färsen und Kühen standen zum Verkauf und es stellte sich nach einem etwas verhaltenen Auftakt des Färsenmarktes schnell heraus, dass die Kunden bereit waren für Färsen mit ansprechendem Exterieur und passender Einsatzleistung auch etwas mehr Geld zu investieren. Ebenso waren Tiere mit knapperen Leistungen und kleineren Schwächen nur zu entsprechend niedrigeren Steigpreisen abzusetzen. Ein bekanntes Bild aus den letzten Monaten, dass sich bei dem aktuellen Milchpreisniveau auch in den kommenden Wochen nicht entscheidend ändern sollte. Bei einem mittleren Steigpreis von 1.953 € am Rindermarkt und einer Preisspanne von 800 € bis 2.900 € bleibt festzuhalten, das Qualitätsfärsen weiterhin gesucht bleiben. Den Höchstpreis am Färsenmarkt erzielte Ludger Wiewer aus Drensteinfurt mit einer eleganten Avatar Red-Tochter, die sich mit sehr viel Harmonie im Auktionsring präsentierte. Nach längerem Bieterwettstreit sicherte sich die Käufer aus Luxemburg den Zuschlag mit dem Gebot von 2.900 €, während die Färse unter Applaus den Ring verließ. Dicht auf folgte eine Best Benz-Tochter aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel, die aus einer leistungsstarken PACE RED-Mutter gezogen wurde und zum Steigpreis von 2.800 € an einen belgischen Stammkunden verkauft wurde. Den preislich dritten Rang teilten sich gleich zehn weitere Topfärsen. Die Köster KG aus Steinfurt war mit einer Attraction-Tochter und einer Sympplex-Tochter erfolgreich, die zukünftig im Kreis Coesfeld und in Luxemburg gemolken werden. Ludger Wiewer verkaufte eine Lotto Red-Tochter und eine Ladd-P-Tochter, die sich Kunden aus Belgien und Niedersachsen sicherten. Eine Doorman-Tochter aus der Zucht von Mechthild Henkelmann aus Wadersloh wechselte in einen Zuchtbetrieb im Märkischen Kreis und eine ALREADY-Tochter aus dem Bestand von Gregor Laukamp wurde an einen Züchter aus dem Oberbergischen Kreis verkauft. An einen belgischen Stammkunden wurden eine ALANO-Tochter aus der Zucht von Ludger Fleer-Gesenhues aus Gronau und eine STARLIGHT-Tochter aus der Schulze-Zumloh GbR aus Warendorf vermittelt. Die luxemburgischen Kunden sicherten sich den Zuschlag für eine VH Crown-Tochter aus der Zucht von Andreas Pröbsting und eine Sinus-Tochter, die von Nikolai Niermann aus Melle gezogen wurde.

Großer Jungviehmarkt

Mit gut 50 Jungrinder und Zuchtkälber war das Angebot am Jungviehmarkt wieder erfreulich umfangreich. Sowohl die Jungrinder als auch die Kälber waren durchweg hervorragend entwickelt und stammten aus leistungsstarken und langlebigen Kuhfamilien. Die Durchschnittspreise pendelten sich am Ende bei 654 € für die Jungrinder und 324 € für die Zuchtkälber ein. Bei den Jungrindern waren es die Tiere aus der Zucht von Josef Weimann aus Münster, die die Spitzenpreise erzielten. Allen voran eine FLIGHT RED-Tochter gezogen aus einer SOLITAIR P-Mutter, die neben einem einwandfreien Exterieur mit einem hohen Zuchtwert von gRZG 143 beeindruckte und zum Steigpreis von 800 € in den Kreis Steinfurt verkauft wurde. Es folgten eine EL TORO-Tochter, eine GENESIS-Tochter und eine MONEY P-Tochter, die für einmal 780 € und zweimal 760 € an einen Kunden aus Südtirol verkauft wurden. Den herausragenden Steigpreis von 1.000 € bei den Zuchtkälbern erzielte eine SHAKE RED-Tochter aus der Zucht von Andreas Pröbsting aus Everswinkel, die über einen Gesamtzuchtwert von gRZG 145 und ein ausgeglichenes Zuchtwertprofil verfügte. Ein Züchter aus dem Kreis sicherte sich den Zuschlag für dieses interessante Zuchtkalb. Aus dem gleichen Bestand stammte eine SPOTLIGHT-Tochter, die für 480 € in den Kreis Borken verkauft wurde. Für 420 € wurden eine BROKER PP-Tochter und eine MONEY P-Tochter aus dem Bestand von Josef Weimann, eine Parfect-Tochter aus der Kayser GbR aus Eslohe und eine BROKER PP-Tochter aus der Zucht von Clemens Unterste Bahrenberg aus Hattingen an neue Besitzer aus dem Münsterland vermittelt.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder- Union West eG in Hamm findet am Donnerstag, den 05.10.2023 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

 

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