Trotz eher schlechter Wetterprognosen richtete die Kreiszüchterzentrale Kleve am 28. August 2010 eine Kuhschau der Extraklasse aus. Das Gelände des LZ Haus Riswick bot optimale Vorraussetzungen für ein mit viel Herzblut bestens vorbereitetes züchterisches Highlight. Im Ring stellten die Züchter des Kreises Kleve mehr als 120 Holstein- und Red-Holsteinkühe den Preisrichtern und dem zahlreich erschienenen Publikum vor.Die beiden Preisrichterduos Thomas Hannen, Tönisvorst und Heiner Ditges, Wegberg sowie Hermann Josef Olbing, Borken und Kevin Anhamm, Kamp-Lintfort übernahmen keine einfache Aufgabe mit ihrer Zusage, die mit hervorragenden Kühen beschickte Schau zu richte. Sie überzeugten aber durch ihre klaren Entscheidungen und ihre gute Kommentierung. Hervorragende Siegerkühe in allen Klassen Die erste Entscheidung des Tages mussten die Preisrichter in der Klasse der Holstein Färsen treffen. Nach der Rangierung von vier Färsenklassen entschieden sie sich schließlich für die Jannsen-Tochter Briska aus der Zucht von Matthias Bongardt, Rees als Siegerin, die mit ihrem tollen Seitenbild, ihrer Harmonie und dem besten Euter bestechen konnte. Reservesiegerfärse wurde Pritti, eine sehr ausgeglichene Marbach-Tochter von Stefan van den Berg, Kleve.In den jungen Klassen der Red Holsteins setzte sich die fehlerfreie Ludox-Tochter THD Flaski von Ludger Tissen aus Kleve gegen Renate, eine Talent2-Tochter aus der Zucht von Johannes Krebbers, Weeze durch.THD Flaski konnte durch ihre enorme Harmonie und allerbeste Bewegung, sowie ihr tadelloses Euter überzeugen.Trotz einsetzenden Regens, ließen sich Mensch und Tier bei den weiteren Entscheidungen nicht beeinflussen.In den mittleren Klassen schwarzbunt fiel schließlich die Entscheidung zugunsten der mit besten Fundamenten ausgestatteten, sehr milchtypischen und enorm typstarken September-Tochter DH Adel von Hans-Wilhelm Derksen, Kleve. Den Reservesieg sicherte sich die ebenfalls aus dem gleichen Züchterstall stammende DH Toscana, eine Tochter des Bullen Goldwin auf Grund ihres ausgesprochen guten Euters. Eine Entscheidung jagt die andere Für anhaltende Spannung sorgten auch die weiteren Entscheidungen, die die hervorragend arbeitenden Preisrichter zu fällen hatten.Zunächst war es ihre Aufgabe, die beste „Alte Dame“ der Abteilung Holstein auszuwählen. Ihre letztlich klare Entscheidung, der an diesem Tag fehlerfreien fünfkalbigen Laibert-Tochter THI Fire des Züchters Rainer Thoenes, Kalkar den Siegertitel dieser Klassen zuzusprechen, stieß auf viel Zustimmung seitens des anwesenden Fachpublikums. THI Fire bestach durch ihr tadelloses Euter, die klaren Fundamente und ihr tolles Seitenbild. Zum Reservesieger wurde die September-Tochter LHO Exel von der Lima Holstein KG aus Rees bestimmt. Sie konnte mit ihren guten Fundamenten, ihrer offenen Rippe und ihren sehr flüssigen Bewegungen überzeugen.Auch bei der Klasse der Red Holsteins mit drei und mehr Kalbungen, galt es die überzeugendste Kuh des Tages zu bestimmen. Hier holte sich die Tochter des Vererbers Larell Wena von der Siebers Oyvernest Milch KG aus Kleve nach einer knappen Entscheidung den Siegertitel vor Cissi einer Faber-Tochter, ebenfalls vom gleichen Züchter. Wena konnte die Preisrichter durch ihre Frische und das starke Euter überzeugen.
An Spannung kaum zu überbieten Nachdem die einzelnen Klassen gerichtet waren, wurde mit Spannung die Entscheidung zur „Miss Kleve“ erwartet. Aber hier mussten sich die Züchter - wie auch die Zuschauer - noch etwas in Geduld üben, denn zunächst galt es aus zwölf im Ring hervorragend präsentierten Einzelzüchtersammlungen der Abteilung schwarzbunt, die besten zwei herauszufinden. Die Preisrichter entschieden sich hier schließlich für die Sammlung der Zuchtstätte Rainer Thoenes. Diese Gruppe älterer Kühe wusste mit sehr viel Milchcharakter, tollen Eutern und guten Fundamenten zu überzeugen. Reservesieger wurde Stefan van den Berg, mit einer Gruppe sehr identischer Kühe mit excellenten Eutern und besten Fundamenten.
Auch bei den Red Holsteins war es den Züchtern gelungen, insgesamt fünf Einzelzüchtersammlungen zu präsentieren. Ludger Tissen aus Kleve gelang es mit seiner Gruppe excellenter Einzelkühe die Preisrichter so zu überzeugen, dass sie ihm den Siegertitel zusprachen. Den Reservesieg sicherte sich die Zuchtstätte Wilhelm van Heek aus Kleve, mit einer Gruppe ausdrucksstarker, milchtypischer Produktionskühe. Ein Glanzlicht züchterischer Arbeit im Kreis Kleve stellten die Betriebe Ludger Tissen und Rainer Thoenes mit der Präsentation je einer Kuhfamilie zur Schau. Der Zuchtbetrieb Tissen zeigte mit der auf THD Wolga zurückgehenden Kuhfamilie, wie sich gute Fundamente und eine allerbeste Euterqualität über Generationen weitervererben.Die Zuchtstätte Rainer Thoenes präsentierte ihr züchterisches Vermögen mit der überaus euter- und exterieurstarken Kuhfamilie Blackrose US. THI Fire wird Miss Kleve Nach den Siegen in ihren Einzelklassen fanden sich zum Ende der Schau die fünf besten Kühe des Tages im Hauptrichtring ein, um unter sich den Titel der „Miss Kleve“ auszumachen. Für die Preisrichter war es keine einfache Aufgabe, aus einer so hochkarätigen Gruppe die beste Kuh des Tages zu ermitteln. Nach reiflicher Überlegung entschieden sie sich schließlich für die Siegerin der alten Holstein-Klassen, die fünfkalbige THI Fire. Bambinis geben ihr bestes Auch für den Züchternachwuchs hatte die Kreistierschau einiges zu bieten. Beim Bambini-Wettbewerb konnten die „Züchter von Morgen“ ihre Kenntnisse in der Rinderzucht und ihr Vorführtalent beweisen. In der Altersklasse der 10- bis 13-Jährigen setzte sich Pia Riebe aus Isselburg gegen die starke Konkurrenz durch. Tristan Hübers aus Ress heißt der Sieger der Altersklasse der 6- bis 9-Jährigen.
Mit dieser hervorragenden Kreistierschau ist es den Züchter aus dem Kreis Kleve gelungen, das sehr hohe Niveau der Holstein-Zucht in ihrem Kreis einem breiten Publikum zu zeigen. Norbert Hansmann
Was die Kreistierschau in Kleve alles zu bieten hatte, können Sie in der Bildergalerie von Heinrich Schulte sehen.