Blauzungenrestriktion dämpft den Auftrieb

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Das war anders geplant – auch im Februar sollte das Auktionskontingent am RUW Standort Krefeld vom Umfang her überzeugen.

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Die Umbaumaßnahmen haben gegriffen und die Beschickung der Zuchtviehauktionen war auf sehr gutem Weg. Der erneute Blauzungenfall in ca. 150 km Entfernung vom Auktionsplatz führt nun zu den in Zusammenhang mit Blauzunge bekannten Restriktionen. Glücklicherweise haben einige Beschicker die BT Impfungen weiter beibehalten, so dass deren Rinder kommen durften. Alle anderen werden nun ihre Verkaufstiere impfen müssen. Dies bedeutet, dass spätestens ab April wieder alle kommen könnten. Wie dem auch sei, das Angebot von 111 Holsteins stieß am 17. Februar in der Krefelder Niederrheinhalle auf rege Nachfrage und einem geräumten Zuchtviehmarkt.

Bullen mal alle abgesetzt

Lediglich 8 Jungbullen standen zur Herdbuchanerkennung an. In einem zügigen Verlauf konnten alle den Besitzer wechseln. Die Qualität der Bullen überzeugte in der Breite und so entwickelte sich ein recht guter, wenngleich kleiner Markt, der im Mittel 1.488 € brachte. Die Zuchtstätte Belting aus Hamminkeln stellte im Ring einen Fuel Sohn vor, der bei der Herdbuchanerkennung bereits positiv durch seine starke Exterieurentwicklung auf sich aufmerksam machen konnte. Hohe Dauerleistung und exzellente Bewertung bei der Samburu Mutter waren dann mit ausschlaggebend für den Zuschlag bei 2.000 € für einen Viersener Zuchtbetrieb. Hans-Peter Paeßens freute sich, dass sein starker Pursuit Sohn auf die gute Nachfrage stieß. Passende äußere Erscheinung und hohe Leistung mit sehr gutem Eiweiß waren die Basis für 1.800 € von einem Züchter aus dem Kreis Mettmann. Ebenfalls 1.800 € brachte zum Auktionsauftakt der natürlich hornlose Hotspot P Sohn, den Stefan Kreutzer, Korschenbroich angeboten hat. Ausgeglichen im Körper und auf sehr gutem Fundament überzeugte dieser Jungbulle einen Kunden aus dem Oberbergischen Kreis.

Weibliche Tiere bleiben nachgefragt

Zum Beginn der Auktion kamen eine Reihe Kühe aus der Bestandsaufgabe von Manfred Kudlich, Viersen zum Auftrieb. Die Kühe waren bestens vorbereitet – zwei natürlich hornlose Ready P Töchter gingen zu 1.700 € bzw. 1.850 € in neue Besitzerställe. Wie eingangs schon angedeutet, litt insbesondere der Färsenmarkt unter der Blauzungenrestriktion. Diese wird jetzt mindestens 2 Jahre für den Auktionsplatz in Krefeld bestehen bleiben und es bleibt zu hoffen, dass die Impfung der potenziellen Verkaufstiere zügig erfolgt. Das kleinere Kontingent konnte durchaus überzeugen und die Kunden waren bereit, für passende Qualitäten entsprechend zu investieren. Der mittlere Zuschlagpreis lag nach dem letzten Rind bei 1.701 € und damit um 49 € über dem Vormonatsergebnis. Die gute Qualität spiegelt sich auch darin wider, dass diesmal jedes 3. Rind bei einem Gebot von 2.000 € oder höher den Ring verlassen hat. Den Tageshöchstpreis erhielt die junge Malino Tochter, die Volker Elsermann, Hamminkeln vorstellte. Diese starke Färse glänzte mit tadellosem Körper und gefiel durch das sehr schöne, festsitzende Euter; ein niederländischer Kunde erhielt bei 2.300 € den begehrten Zuschlag. Der gleiche Kunde setzte sich auch bei einer Yale Tochter beim Bieten durch. Aus der Kollektion von Hartmut Neuenhoff, Schembeck ragte diese exakt 2jährige Färse hervor; jugendlich und perfekt entwickelt wird sie dem neuen Kunden mit Sicherheit viel Freude bereiten. In der breiten Palette der Färsen, die bei 2.100 € den Ring verlassen haben, bestachen die Töchter der bewährten RUW Bullen wie Cover, Basical, Pace Red und Simba. Mit dieser soliden Genetik werden auch in den kommenden Monaten die RUW Zuchtviehauktionen hochwertige Färsen für die Remontierung im Angebot haben.

Alles hat ein Ende

Jetzt noch eine persönliche Bemerkung vom Chronisten. Seit der 772. Zuchtvieh Auktion am 15. August 1988 darf ich monatlich über die Zuchtvieh Auktion am Standort in Krefeld Bericht erstatten. In dieser Zeit haben insgesamt knapp 400 Auktionen stattgefunden – das ist exakt 1/3 aller Zuchtviehauktionen, die Krefeld gesehen hat. Lediglich bei 3 habe ich berufsbedingt nicht anwesend sein können. Es war mir stets ein Anliegen, in den Berichten neben der Darstellung der Verkaufserfolge auch auf Hintergründe zum Markt bei Milchrinder einzugehen. Die Zucht und Vermarktung von Färsen stellt für zahlreiche Betriebe ein wesentliches Standbein da und es freut mich ganz besonders, dass sich die Vermarktung am Auktionsstandort in Krefeld in den vergangenen Jahren wieder deutlich stabilisiert und weiterentwickelt hat. Die enormen Auftriebszahlen vom Anfang meiner Berichterstattung, die im Bereich bis zu 400 weiblichen Tieren lag, ist zwar nicht erreicht - doch liegen die Auftriebszahlen heute mit gut 200 Verkaufstieren im Monat wieder deutlich über den mäßigen Zahlen im ersten Jahrzehnt des aktuellen Jahrhunderts. Ich bin sicher, dass sich die Auktionsvermarktung auch in den nächsten Jahren als wichtigste Vermarktungsformen für wertvolle Zuchtrinder am Markt halten wird. Ich wünsche allen Züchtern, dass sie weiterhin Freude an dieser Vermarktungsform haben. Den Käufern wünsche ich stets eine gute Hand bei ihren Entscheidungen und den Nachfolgern am Auktionsplatz wünsche ich alles erdenklich Gute, damit die Auktionen noch lange mit Freude durchgeführt werden können. Ich werde die Auktionen ganz bestimmt vermissen - freue mich aber auch auf die Zukunft mit ihren Herausforderungen.

Anmeldetermin für März beachten

Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet statt am 17. März 2021. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 26.  Februar 2021 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151 81899-14, per Fax 02151 81899-66 oder per E-Mail: aleuchten@ruweg.de entgegengenommen.

Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.

 

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